Sitzung: 15.06.2011 Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Verkehr
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 4, Enthaltungen: 2
Vorlage: BV/520/2011
Beschlussvorschlag:
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Die Stadt Jever stimmt der Errichtung der
Containeranlage als Interimslösung für das Bürogebäude der Landessparkasse zu
Oldenburg auf einem Teilbereich des Alten Marktes zwischen Sagenbrunnen und
Einmündung der Petersilienstraße zu und erklärt insofern das Einvernehmen zu
einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 26 hinsichtlich
der Einhaltung der festgesetzten überbaubaren Bereiche. |
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Der Vorsitzende erklärt einführend, dass man wegen des
Neubaus auch über die Interimslösung nachdenken müsse. Hier sei eine Güteabwägung
vorzunehmen, was man bekomme und welche Belastungen in Bezug auf die
Einschränkung kultureller Veranstaltungen man dafür in Kauf nehmen müsse. Er
weist darauf hin, dass die Fraktionen sich bereits frühzeitig mit diesem Thema
auseinander setzen konnten.
Herr Looschen führt aus, dass die LzO bei solchen
Neubauvorhaben grundsätzlich Containeranlagen einsetze. Soweit die Flächen, die
dafür erforderlich seien, von der jeweiligen Gemeinde zur Verfügung gestellt
werden, werde dafür eine Nutzungsentschädigung gezahlt. Für das Projekt in
Jever seien 44 Container und ein Modultresor mit sehr hohen
Sicherheitsanforderungen notwendig. Mit vergleichbaren Containeranlagen habe
die LzO bereits Erfahrungen in Delmenhorst, Friesoythe, Damme, Varel und
Oldenburg gemacht. Die Containeranlage sei so gestaltet, dass das gesamte
Spektrum der Bankdienstleistungen der LzO darin abgedeckt werden könne. Der
Standort für diese Containeranlage müsse verschiedene Anforderungen erfüllen,
z.B. müsse sich dieser sich in unmittelbarer Nähe des jetzigen Bankstandortes
befinden, damit er gefunden werde und es müssten ausreichend Parkplätze
vorhanden sein. Man habe die Anregung aufgenommen, im Vorfeld mit den
betroffenen Anliegern eines möglichen Standortes zu sprechen. Darum habe sich
Herr Thomas gekümmert, der sodann dazu Stellung nehme.
Herr Thomas erklärt, dass für die LzO der Standort
zwischen dem Sagenbrunnen und dem Restaurant "Solopaca" Vorrang habe.
Die Verwaltung habe diesbezüglich darum gebeten, mit den betroffenen Anliegern
zu sprechen, um ein Stimmungsbild zu bekommen. Er habe mit den
betroffenen Anliegern (Fahrschule Fuchs, KKH, AWO, Goldschmiede Mann,
Rechtsanwalt Bonow und die Logopädiepraxis Bonow und dem Inhaber des
"Solopaca") gesprochen. Die Gespräche seien ausnahmslos positiv
verlaufen. Es habe zwar Bedenken gegeben; diese seien aber ausnahmslos zu
lösen. Beispielsweise sei für die Logopädiepraxis Bonow ein
Schwerbehindertenparkplatz erforderlich. Dieses Problem sei lösbar. Als Problem
sei auch die dadurch zurückgehende Kundenfrequenz angesprochen worden. Da der
Zugang zu der Containeranlage über den dortigen gemeinsamen Bürgersteig
erfolgen soll, gehe die LzO von einer gegenseitigen Befruchtung aus. Unterm
Strich stellt Herr Thomas eine positive Resonanz fest.
Herr Looschen zeigt anhand eines Modells der
geplanten Containeranlage, die er in das Modell der Umgebungsbebauung
einsetzt, auf, wie dieses aussehen könnte. Die Container könnten mit
Transparenten bespannt werden, die Werbung für die dahinter liegenden Geschäfte
und Dienstleister enthalten. Fotos über das Modell liegen dieser Niederschrift
an.
Der Vorsitzende bittet um Stellungnahme bezüglich der
wegfallenden Parkplätze und der Einschränkungen für die Eishalle. Herr
Looschen antwortet, dass bei der angedachten Lösung 8 Parkplätze entfallen
würden. Für die Größe der Containeranlage sei dieses ein geringer
Flächenverbrauch von Parkplätzen. Die LzO habe sich darüber Gedanken gemacht,
wo die Kunden parken können und sei zu der Ansicht gelangt, dass in der nächsten
Nähe ausreichend Parkplätze in fußläufiger Entfernung vorhanden seien. Es sei
klar, dass ein Parken direkt vor der Tür während der Neubauphase nicht möglich
sei.
Zum Thema "Eisbahn" nimmt Herr
Thomas Stellung. Es sei allen Jeveraner bekannt, dass der geplante Standort
für die Containeranlage der Standort für die Eisbahn sei. Er weist
darauf hin, dass die LzO selbst ein großer Sponsor der Eisbahn auch in diesem
Jahr sei. Hierfür müsse eine kreative Lösung gefunden werden. Er sei
optimistisch, eine solche zu finden.
Frau Rasenack erklärt dazu, dass die SPD-Fraktion
"Bauchschmerzen" mit diesem Standort habe. Auf eine Dauer von 15 bis
18 Monaten würden schöne Fassaden verdeckt. Zudem sei auch die dadurch
erforderliche Verlegung der Eishalle ein Knackpunkt. Ihre Fraktion favorisiere
als Standorte den Platz vor dem Ahlers-Haus oder den Theodor-Pekol-Platz. Dort
seien jeweils Parkplätze vorhanden und diese Standorte seien nur 50 m Luftlinie
vom jetzigen Standort entfernt. Die SPD-Fraktion lehne daher den vorgeschlagenen
Standort ab.
Herr Thomas bestätigt, dass man andere
Möglichkeiten im Innenstadtbereich geprüft habe. Diese seien vorhanden, aber
mit einer größeren Inanspruchnahme von Parkplätzen verbunden. Er weist
darauf hin, dass die LzO darauf angewiesen sei, dass die eigenen Kunden und die
Touristen den Ausweichstandort wahrnehmen und finden. Die Sparkassen seien bei
den Banken Marktführer in Deutschland. Für den geschäftlichen Erfolg sei die
Innenstadtpräsenz wichtig. Die 6 Millionen Euro, die hier investiert werden
sollen, müssten auch sicher verdient werden. Daher sei man auf einen gut
frequentierten Standort angewiesen.
Herr Hartl führt aus, dass die FDP-Fraktion sich
bereits frühzeitig mit den Argumenten auseinander gesetzt habe. Sie habe
abgewogen und sehe in dem von der LzO vorgeschlagenen Standort eine
Kompromisslösung für beide Seiten. Für seine Fraktion sei es wichtig gewesen,
dass die Eisbahn erhalten bleibe. Er begrüßt, dass Herr Thomas sich
darum kümmere. Die FDP-Fraktion stimme dem Beschluss zu, da auch die
Denkmalpflege zustimme. Die Bausünde der 70-er Jahre wäre mit dem Neubau
rehabilitiert.
Herr Schönbohm vertritt die Meinung, dass die
Containeranlage nicht schön sei. Er halte keinen der 3
Standortvorschläge für gut, so dass der vorgeschlagene noch der Beste von 3
schlechten Vorschlägen sei. Seine Gruppe könne damit leben.
Frau Glaum signalisiert die Zustimmung der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, soweit der Erhalt der Eishalle gesichert sei. Herr
Thomas erwidert, dass er nicht allein über einen anderen Standort der
Eishalle entscheiden könne; er könne nur die Bereitschaft signalisieren,
eine gute Lösung zu finden.
Der Vorsitzende begrüßt die Signale der einzelnen
Fraktionen. Bei der CDU-Fraktion seien ähnliche Fragen gestellt worden. Er
fragt, ob seitens der LzO zugesagt werden könne, dass Feste und Märkte in Jever
tatkräftig unterstützt werden und die Eisbahn gesichert werde. Herr Thomas
antwortet, dass er für die LzO erklären könne, dass diese sich um kreative
Lösungen bemühen werde, die auch finanziell unterstützt werden.
Herr Albers erklärt, dass für die SPD-Fraktion
entscheidend sei, dass die Beeinträchtigung der betroffenen Kaufleute begrenzt
werde und die Eisbahn erhalten bleibe. Da von der LzO garantiert werde, dass
dieses klappe, seien die "Bauchschmerzen" ausgeräumt. Darüber müsse
aber noch mit der Fraktion gesprochen werden. Wenn man das Neue wolle, müsse
man auch Kröten schlucken. Frau Rasenack und er würden sich daher der
Stimme enthalten.
Der Ausschuss empfiehlt folgende Beschlussfassung: