Sitzung: 08.09.2011 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 21, Nein: 0, Enthaltung: 7, Befangen: 0
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Die Stadt Jever trägt für die Zeit vom 01.04.2012
bis zum 31.03.2015 die ungedeckten Kosten der Jever Marketing und Tourismus
GmbH. |
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Herr Rüstmann trägt zum Sachverhalt vor. Er
führt aus, dass die Stadt Jever seit 2003 die Marketing und Tourismus GmbH
durch einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von ca. 200.000,00 EUR
unterstützen würde. Dieser Zuschuss sei per Ratsbeschluss auf jeweils 3 Jahre
beschränkt. Die jetzige Periode laufe zum 31.12.2011 ab, so dass jetzt eine
Entscheidung herbeigeführt werden müsse. Da die Tourismus GmbH Bedeutendes für
die Stadt Jever leiste, sei man bereit, die Bezuschussung fortzuführen.
Herr Janßen trägt vor, dass die Marketing GmbH gute
Arbeit leisten würde. Als Touristenstandort benötige man eine professionelle
Marketing und auch die dortigen Mitarbeiter bräuchten Perspektiven und
Planungssicherheit. Daher sei die Verlängerung der Bezuschussung um weitere 3
Jahre zwingend erforderlich und die SPD-Fraktion werde dem Beschlussvorschlag
zustimmen.
Durch den Tourismus würden im Jahr ca. 6
Millionen EUR in Jever umgesetzt, vorwiegend im Gasstätten- Hotel- und Dienstleistungsgewerbe sowie im
Einzelhandel. Die Stadt müsse jedoch auch bemüht sein, die Ausgaben zu senken.
Daher sei die SPD der Meinung, dass diejenigen, die in erster Linie vom
Tourismus profitieren würden, ihren Anteil je nach finanzieller
Leistungsfähigkeit beitragen müssten. Insofern sollte ein
Fremdenverkehrsbeitrag eine Selbstverständlichkeit sein.
Herr Schönbohm führt aus, dass auch für die SWG der
Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sei. Dies müsse fachmännisch
begleitet werden und es sei auch klar,
dass hier Geld investiert werden müsse. Trotzdem müsste man bei diesem
hohen Defizit intensiv darüber nachdenken, ob nicht doch Einsparungen bzw.
Alternativen möglich seien. Es sollte darüber nachgedacht werden, ob und
inwiefern Strukturveränderungen sowie Kooperationen mit anderen Kommunen bzw.
Verbänden des Tourismusbereichs möglich seien.
Die geplante Fremdenverkehrsabgabe stehe
in unmittelbarem Zusammenhang mit dieser Thematik. Sollten infolge
Strukturveränderungen oder ähnlichem die Kosten zu senken sein, könne man eine
eventuelle Fremdenverkehrsabgabe auf ein Minimum begrenzen oder auch ganz
darauf verzichten. Hierüber müsse zunächst noch intensiver nachgedacht werden,
so dass die SWG/Sender-Gruppe momentan die anstehende Entscheidung nicht
mittragen könne.
Herr Schwanzar erklärt, dass auch für seine Fraktion
die Stadtmarketing GmbH unverzichtbar sei. Allerdings würde man auch gerne über
eine Budgetierung als auch über eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen wie
Wangerland und Schortens diskutieren. Es sei sicherlich einiges an Synergien
und damit an Einsparungen möglich. Darüber hinaus müsse auch endlich einmal
eine Entscheidung hinsichtlich des Gebäudes getroffen werden, damit sich auch
die Marketing GmbH besser darstellen und entfalten könne. Die Grünen würden
jedoch einer Fortsetzung der Bezuschussung zunächst einmal zustimmen.
Herr Hartl führt aus, dass 90 % der Bezuschussung
der Marketing GmbH auf Personalkosten entfallen würden. Dies sei auch der Grund
für die Pflicht des Rates, dem Personal Sicherheit zu geben auch hinsichtlich
ihres persönlichen Bereiches. Die FDP trage daher die anstehende Entscheidung
selbstverständlich mit.
Die Formulierung im Beschlussvorschlag
bezüglich der „Höhe der ungedeckten Kosten“ sei auch seiner Fraktion
aufgefallen. Daher sei auf Anregung der FDP auch der Zusatz „in der bisherigen
Größenordnung“ in den Beschluss mit aufgenommen worden. Damit seien in jedem
Fall die Personalkosten abgedeckt. Ob und wie die operativen Kosten gesenkt
werden können, obliege dem Geschick und der Kreativität des Personals, der
Verwaltung als auch des Rates.
Auf weitere Anregung der FDP habe Frau
Theesfeld einen Rechenschaftsbericht für die letzten 8 Jahre erstellt. Dieser
Bericht sei eine Werbebroschüre und er spreche Frau Theesfeld sein Kompliment
dafür aus. Der Bericht sei überdies eine Grundlage für weitere Gedanken über
das zukünftige operative Geschäft mit dem Ziel weiterer Einsparungen und der
damit verbundenen dauerhaften Sicherung der Marketing GmbH. Diese sei für die
Stadt Jever unverzichtbar.
Frau Dankwardt schließt sich den Ausführungen von
Herrn Hartl uneingeschränkt an. Jeder in der Stadt wisse, dass sie zur
Tourismus und Marketing GmbH stehe. Diejenigen, die stetig gegenargumentieren
würden, müssten auch konstruktive
Vorschläge für eine Defizitverbesserung einbringen. Ein solcher
Vorschlag sei bisher lediglich von der SPD hinsichtlich der
Fremdenverkehrsabgabe gekommen. Diese Thematik würde von der Verwaltung auch
weiter verfolgt werden. Damit müsse sich dann der neue Rat beschäftigen.
Von den Mitarbeitern der Marketing GmbH
würde sehr gute Arbeit geleistet werden. Dies sei für jedermann in der Stadt
erkennbar. Es sei sehr viel „Lauf“ in der Stadt und auch die Touristinformation
würde von den Urlaubern stark frequentiert werden.
Für Interkommunale Zusammenarbeit sehe
sie im Bereich der Tourismusförderung keinen Raum. Das Kirchturmdenken setzte
spätestens dann ein, wenn es darum gehe, einen Gast an Ort und Stelle zu
halten.
Abschließend spricht auch Frau Dankwardt
den als Zuschauer anwesenden Mitarbeitern der Marketing GmbH ihr Kompliment für
die auch in diesem Jahr wiederum geleistete gute Arbeit aus.
Herr Husemann führt aus, dass die CDU-Fraktion fest
von der Bedeutung und den Erfolgen der Marketing GmbH für die wirtschaftliche
Entwicklung der Stadt Jever überzeugt sei. Man habe keinen Zweifel daran, dass
das Geld richtig investiert sei und man daher dem Beschlussvorschlag zustimmen
würde.
Sodann beschließt der Rat der Stadt
Jever: