Sitzung: 08.09.2011 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 13, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
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Die Stadt Jever leistet einen Baukostenzuschuss in
Höhe von 58.800,00 EUR für den Bau des Fuß- und Radweges im Bereich des
B-Planes Alter Hafen. Dem vorliegenden Entwurf der Vereinbarung (siehe Anlage
zur Niederschrift über die Ratssitzung vom 07. Juli 2011) wird zugestimmt. |
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Herr Rüstmann führt aus, dass im Erschließungsvertrag
für die Schlachte ein Baukostenzuschuss für die Errichtung der sogenannten
„Spange“, der Verbindung zwischen der Wangerländischen Straße und dem Hooksweg,
vorgesehen gewesen sei. Aus rechtlichen und planerischen Gründen sei eine
Umsetzung der „Spange“ nicht mehr möglich und auch nicht mehr gewollt. Aus
diesem Grunde sei eine Ersatzlösung gefunden worden in Form eines Rad- und
Fußweges. Konsequenterweise sei aus dem Baukostenzuschuss, der für die Spange
vorgesehen gewesen sei, ein Zuschuss für die Erstellung des Fuß- und Radweges
geworden. Dieser Zuschuss sei entsprechend reduziert worden. Man erhoffe sich mit
dieser Unterstützung, dazu beitragen zu können, dass dort in Kürze der
Endausbau erfolgen könne und die Situation für die Anlieger wieder erträglicher
werde. Daher werde vorgeschlagen der vorliegenden Vereinbarung und dem
Beschlussvorschlag zuzustimmen.
Herr Janßen erklärt, dass die SPD-Fraktion dem
Erschließungsvertrag mit dem Kostenbeitrag der Stadt zustimmen werde, weil man
sich damit erhoffe, dass schnellstmöglich gebaut werde, sowohl im Interesse der
Anlieger als auch der Stadtentwicklung insgesamt. Das Gelände befände sich
momentan in einem sehr schlechten Zustand, insbesondere auch die Grundstücke
der dortigen Anlieger. Diese sollten vom Bauamt oder Ordnungsamt angeschrieben werden, hier für Ordnung zu sorgen.
Das schlechte Allgemeinbild schrecke letztendlich auch anderer potentielle
Bauwillige ab.
Herr Husemann trägt vor, dass mit dem anstehenden
Beschluss der Abschluss einer langjährigen Debatte vollzogen werde. Man
verbessere das dortigen Wohnumfeld jetzt nachhaltig und eröffne dem Gebiet
endlich die Möglichkeit einer positiven Entwicklung, auch für das Stadtbild
insgesamt. Daher signalisiere er Zustimmung.
Herr Harms teilt mit, dass in diesem Bereich
bekanntlich Grundstücke an einen Erschließungsträger verkauft worden seien, der
dort auch bauen möchte. Ergebnis sei jetzt, dass die „Spange“ nicht mehr gebaut
werde, obwohl dies zukunftsweisend der richtige Weg gewesen wäre. Nach
Fertigstellung der Umgehungsstraße werde über diesen Bereich erheblich mehr
Verkehr in die Stadt fließen und auch die Anwohner hätten durch die Spange
profitiert.
Es sei bedauerlich, dass in diesem
Gebiet nicht mehr gebaut werde und die Anlieger
über Jahre mit einem Provisorium leben mussten. Hier sei über die Jahre
vieles „verschlurt“ worden.
Es sollen nunmehr fast 60.000,00 EUR
lediglich für einen neuen Fuß- und Radweg investiert werden. In diesem
Zusammenhang sei ggfls. der Bericht der kommunalen Prüfungsanstalt von
Bedeutung, der den Haushalt auf Wirtschaftlichkeit geprüft habe. Die SWG habe beantragt, diesen Bericht zur
Kenntnis zu erhalten, auch wenn dieser erst im Entwurf vorliege. Das
Rechnungsprüfungsamt des Landkreises habe ihm bestätigt, dass keine Bedenken
bestünden, wenn dieser Bericht dem Rat zur Kenntnis vorgelegt werden würde. Der
Bericht beinhalte offenbar auch viele Hinweise zu einer wirtschaftlichen
Haushaltsführung. Die SWG sei nicht grundsätzlich gegen einen Ausbau der
Schlachte, sehe hier jedoch auch eine gewisse „Gefälligkeitsentscheidung“ sowie
auch einen „Schnellschuss“, der so nicht erforderlich sei. Daher würde die
SWG/Sender-Gruppe dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen.
Bürgermeisterin Dankwardt stellt klar, dass die Entscheidung zur
Aufgabe der Spange eine rein politische Entscheidung gewesen sei. Er wurde
nicht einheitlich beschlossen und nicht im Sinne von allen Ratsmitgliedern,
aber dennoch mehrheitlich und dementsprechend demokratisch. Daher könne nicht
von „verschluren“ und „verschleppen“ gesprochen werden, insbesondere weil es
dann danach aussehe, als trüge hierfür die Verwaltung die Verantwortung.
Infolge stetig neuer Anträge und damit
verbundenen ewig neuen Diskussionen um die Spange, sei eine „Verschleppung“
entstanden. Die Verwaltung hätte ansonsten längst gehandelt. Den jetzigen
schlechten Zustand in diesem Bereich habe keiner zu vertreten, weder die
Politik aber auch nicht die Verwaltung. Die dort in „Lauerstellung“ stehenden
Investoren würden dringendst darauf warten, dass der Rat endlich ein klares
Bekenntnis dazu abgebe, dass es dort keine Durchgangsverkehr mehr geben würde.
Der nächste und letzte Schritt wäre es nun, Geld zur Verfügung zu stellen für
den Ausbau des Fuß- und Radweges und genau darum ginge es in der jetzt
anstehenden Entscheidung.
Hinsichtlich des kommunalen
Prüfberichtes bekräftigt Bürgermeisterin Dankwardt nochmals, dass es
sich hier lediglich um einen Entwurf handele und dieser auch ausdrücklich als
solcher gekennzeichnet sei. Daher werde er zunächst mit dem Entwurfsverfasser
seitens der Verwaltung erörtert und werde sicherlich in der „zweiten Version“
ganz anders aussehen. Genauso hätten auch die Gemeinde Wangerland und die Stadt Schortens verfahren.
Herr Hartl führt für die FDP-Fraktion aus, dass in
dieser Angelegenheit vielfach das Wort „Hoffnung“ vernommen werden konnte und
zwar dahingehend, dass die jetzt geplante Baumaßnahme hoffentlich den
gewünschten Erfolg bringe. Dies hoffe die FDP zwar auch, sei jedoch von dem
Konzept, wie die Erschließung jetzt durchgeführt werden solle, nicht überzeugt.
Es sei zu befürchten, dass hier Tatsachen geschaffen würden, die später nicht
korrigiert werden könnten und dann den zukünftigen Planungen, insbesondere in
der Verkehrsführung, entgegen stünden. Die FDP werde daher dem
Beschlussvorschlag nicht zustimmen.
Herr Schwanzar trägt vor, dass seine Fraktion zwar für
den Bau des geplante Fuß- und Radwegs sei, nicht jedoch für die Zahlung des
vorgesehenen Zuschusses.
Herr Schönbohm erklärt, dass der Eindruck entstünde,
dass hier Geld für einen ganz normalen Straßenbau ausgezahlt werden würde. Der
Zuschuss würde lediglich an eine Firma weitergegeben und man dann darauf hoffe,
dass der Fuß- und Radweg auch tatsächlich gebaut werden würde. Er habe nichts
gegen den Ausbau, wie auch bereits Herr Harms ausgeführt habe, sondern
lediglich etwas gegen das vorgesehene Verfahren, dass seines Erachtens auch
rechtlich bedenklich sei.
Anschließend beschließt der Rat der
Stadt Jever: