Sitzung: 08.03.2012 Ausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Familie
Vorlage: BV/0087/2011-2016
Herr Andersen führt aus, dass sich die CDU-Fraktion
sehr mit der Thematik beschäftigt habe. Seine Fraktion habe daher einen
Beschlussvorschlag erarbeitet. Er
beantrage hierüber abzustimmen. Sodann verliest er folgenden Beschlussvorschlag
mit Begründung:
- Die Stadt Jever wird den Rechtsanspruch auf einen
Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung für unter dreijährige Kinder
(spätestens) ab 1. August 2013 einlösen.
- Die Verwaltung wird aufgefordert, ohne Verzug ein
durchdachtes und zukunftsweisendes Kinderbetreuungskonzept einschl.
Bedarfsplanung zu erarbeiten.
- Bei der Erarbeitung sind sämtliche Einrichtungen der
bisherigen Kinderbetreuung zu beteiligen. Es wird ausdrücklich darauf
hingewiesen, dass auch die privaten und gewerblichen Einrichtungen zu
beteiligen sind, soweit diese dazu bereit sind.
- Bei der Bedarfsplanung sind die privaten und
gewerblichen Einrichtungen zu berücksichtigen, soweit nicht rechtliche,
fachliche oder tatsächliche Voraussetzungen dagegen sprechen. Für
genehmigte und zugelassene Betreuungseinrichtungen sind beim Landkreis die
Aufnahmeanträge zu stellen.
- Eine finanzielle Gleichstellung der privaten und
gewerblichen Einrichtungen mit den freien und öffentlichen
Jugendeinrichtungen kann nur erfolgen, wenn rechtliche Voraussetzungen
dafür gegeben sind.
- Im Betreuungskonzept ist auf folgende Schwerpunkte Wert
zu legen.
6.1
Qualität geht vor Quantität. Das Kindeswohl hat oberste Priorität. Gerade für
Kinder unter drei Jahren haben sich die Lebens- und Bildungsorte an den
Bedürfnissen und Potenzialen zu orientieren. Sie sind daher entsprechend auszugestalten.
6.2
Nach dem Vorwort zum Kinderförderungesetz muss ein geschaffener Platz auch ein
guter Platz sein. Die Qualitätsfrage ist nicht von der Ausbaufrage zu
trennen.
6.3
Die Kindertagespflege (Landkreis) ist als gleichrangige Alternative anzusehen
und daher zu berücksichtigen. Den Eltern wird damit die Wahl zwischen den
unterschiedlichen Betreuungsmöglichkeiten gegeben.
6.4
Es ist eine Regelbetreuung von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr sicher zu stellen.
Sonderöffnungszeiten müssen gewährleistet werden. Ganztagsbetreuung und
Ferienbetreuung sind anzubieten. Außerdem ist eine SOS-Gruppe mit
Übernachtungsmöglichkeiten einzurichten.
Für
die Betreuung außerhalb der Regelbetreuung sind Zusatzgebühren zu erheben,
soweit dadurch keine sozialen Härten entstehen.
6.5
Kinder aus den Gemeinden des Umlandes sind willkommen, soweit Krippenplätze zur
Verfügung stehen. Allerdings entfällt eine finanzielle Beteiligung der Stadt.
Das Einvernehmen mit den zuständigen Gremien der Umlandsgemeinden ist
herzustellen.
7. Unabhängig von der Fertigstellung des Konzeptes wird die Verwaltung beauftragt, unverzüglich einen Förderantrag für einen Krippenanbau bei der Kindertagesstätte am Ammerländer Weg zu stellen.
Begründung
Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz,
gültig ab 1.1.2005, ist nunmehr mit dem Kinderförderungsgesetz, gültig ab
1.1.2009, der entscheidende Schritt hin zu einem bedarfsgerechten und
qualitativ hochwertigen Angebot der Betreuung für Kinder unter drei Jahren in
einer Tageseinrichtung getan worden. Ziel sind vor allem Kinder, die eine
Betreuung für ihre Entwicklung besonders brauchen. Zudem sollen nicht nur
berufstätige, sondern auch Arbeit suchende Eltern einen gesicherten
Betreuungsplatz bekommen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ebenso
wichtig wie die Qualität der Betreuung.
Herr Schwanzar führt aus, dass er es begrüße, dass
sich nunmehr auch anderer Eltern zu Wort gemeldet hätten, insbesondere der
Stadtelternrat der Kindertagesstätten. Seine Fraktion habe sich bereits beim
Bau des Kindergartens Ammerländer Weg seinerzeit für die 3-Zügigkeit wenn nicht
gar 4-Zügigkeit ausgesprochen. Seine Fraktion verstünde nicht, warum die Krippe
am Ammerländer Weg nicht gebaut werden solle. Man benötige diese Plätze auch
noch neben den Angeboten der „Privaten“. Sofern dort wie bei der Diakonie
gearbeitet werde, könne man sie auch in die Planung mit aufnehmen.
Seine Fraktion könne den Punkt 7 des
CDU-Antrages unterstützen. Es sei wichtig endlich den Förderantrag auf den Weg
zu bringen. Alle anderen Punkte gehörten jedoch zur Aussprache an den geplanten
„Runden Tisch“.
Herr Vahlenkamp erklärt, dass auch die SPD für eine
Einbeziehung der Privaten in die Planung sei, wenn diese die gesetzlichen
Erfordernisse und Bedingungen erfüllen würden. Dies gelte insbesondere auch für
die Vergütung und die Qualifikation des Personals. Unter diesen Voraussetzungen
solle keine Einrichtung geschlossen werden.
Des weiteren stehe auch die SPD für ausreichende Plätze und flexible
Betreuungszeiten.
Stadtoberamtsrat Müller führt wie folgt aus:
Schon im FachA am 15.09.2011 habe die Verwaltung mitgeteilt,
dass wohl möglich ein Bedarf an ca. 50 Krippenplätzen – nach der vorgegebenen
Quote von 35 %- vorhanden sein und
dieser auch noch steigen werde, so dass die Quote voraussichtlich überschritten
werde.
Demgegenüber seien jedoch die
Platzzahlen im Kindergartenbereich rückläufig, so dass dem steigenden
Krippenbedarf in den Folgejahren mit Umstrukturierungen von Kindergartengruppen
begegnet werden könnte.
VA Heeren
trägt an Hand einer kurzen Präsentation zu den aktuellen Kinderzahlen als auch
den erwarteten bzw. bisher prognostizierten Bedarfen vor. Insbesondere stellt
er dabei heraus, dass der überproportional starke Jahrgang 2007 mit 150 Kindern
die Kindergärten zum August 2012 zur Schule hin verlassen würde. Damit
entstünden freie Kapazitäten von insgesamt 3 Kindergartengruppen bei
gleichzeitig frei werdendem Personal bis zu 6 Kräften. Diese freien Kapazitäten
könnten zur Umwandlung von Krippenplätzen, in erster Linie im Kindergarten Lindenallee,
genutzt werden. Gleichzeitig sei damit ein Abbau der unwirtschaftlichen
Kindergartengruppen in der Steinstraße aber auch in der Lindenallee möglich.
Stadtoberamtsrat Müller
führt weiter aus, dass damit zu rechnen sei, dass mindestens 60 bis 70
Krippenplätze und ca. 20 Tagespflegeplätze zur Verfügung gestellt werden
müssten.
2012 bestehe zwar noch kein
Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz, aber es würden ohne die Errichtung des
besagten Anbaus voraussichtlich 20 Krippenplätze (davon 15 Ganztagsstellen)
fehlen. Die Kinder aus dem Miniclub Nemo seien nicht hinzugerechnet worden.
Stadtoberamtsrat Müller
erläutert wie folgt:
Da die Stadt und das Diakonische Werk
(DW) bei den Planungen im Mai 2011 vorsorglich einen höheren Bedarf an
Krippenplätzen einkalkulieren mussten u. davon auszugehen war, dass die
kommerziellen Anbieter bei dem Rechtsanspruch nicht berücksichtigt werden
könnten, stand hinter dem Anbau an der Kindertagesstätte Ammerländer Weg ein
Gesamtkonzept, das im Rahmen der tatsächlichen Realisierung des Anbaus und der
damit verbundenen Übertragung der Aufgabe auf das Diakonische Werk den Gremien
abschließend vorgestellt werden sollte. Zumal dann auch wieder neuere Zahlen vorliegen.
Mit der Vorstellung des
Entwicklungskonzeptes für die Grundschulen im Rahmen der Grundschulsanierung
Cleverns im Jahr 2009 und dem gleichzeitigen Neubau des Kindergartens an diesem
Standort hatte die Verwaltung auf die Vorteile – Krippe, Kindergarten und
Grundschule möglichst an einem Standort – hingewiesen.
Der Anbau an den Kindergarten
Ammerländer Weg wäre nur eine konsequente Weiterverfolgung dieses Konzeptes.
Der KiGa sollte durch den Anbau um eine Krippengruppe erweitert werden, um
ähnliche Standortvorteile wie in Cleverns zu bieten; denn es befindet sich die
Grundschule Harlinger Weg in unmittelbarer Nachbarschaft. Dieser Anbau sollte
schon 2012 fertig gestellt sein, damit der Bedarf an Krippenplätzen in diesem
Jahr auch ohne Rechtsanspruch zumindest teilweise hätte abgedeckt werden
können. Dem wirklichen Bedarf wäre in diesem Jahr aber tatsächlich nicht genüge
getan.
Aufgrund des vermuteten Mehrbedarfs im
Jahr 2013 sollte eine Kiga-Gruppe in der Lindenallee ebenfalls in eine
Krippengruppe umgewandelt werden, so dass ebenfalls Krippen- und
Kindergartengruppen unter einem Dach vereint wären und insgesamt 60
Krippenplätze zur Verfügung stünden.
Einen darüber hinausgehenden Bedarf müsste man durch kurzfristige
Lösungen auffangen; indem eine weitere Kindergartengruppe umgewandelt oder
altersübergreifende Gruppen eingerichtet würden. Man hätte dann mindestens 75
Krippenplätze. Voraussichtlich ca. 60 Kindergartenplätze werden 2013 nicht mehr
benötigt.
Ab 2014 muss mit einem erneuten
Rückgang an Kindergartenplätze gerechnet werden. Das Konzept sieht vor, dass
dann der KiGa Steinstraße, der nicht den heutigen neuen Anforderungen an eine
Betreuungseinrichtung entspricht, so
schnell wie möglich aufgegeben wird. Zum einen ist hier das Konzept Krippe und
Kindergarten unter einem Dach nicht kostengünstig zu realisieren und zum
anderen sind die gegenwärtigen
Gruppenstärken unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu klein. Zudem
sollte das Ziel angestrebt werden, die Bewirtschaftung und Unterhaltung der
Gebäude zentral zu verwalten und städtische Standorte zu schaffen, auf die ein
unmittelbarer Zugriff möglich wäre.
Insbesondere im Bereich des D. W.
sollte freiwerdendes Kindergartenpersonal u. a. im Krippenbereich eingesetzt
werden. Evtl. müssten die Kleingruppen im Kindergartenbereich in der
Lindenallee aufgegeben werden und es
wäre abzuwarten, ob der Fortbestand des Waldkindergartens auf Dauer sinnvoll
erscheint.
Ab 2013/2014 befindet sich die Stadt
und das D. W. in der Phase der Umwandlung und Reduzierung der Standorte bzw.
der Kindergartengruppen. Diese Überlegungen haben die Verwaltung zu der
Einschätzung bewogen, dass es unter Berücksichtigung der Belange der
Beschäftigten der Stadt und des D.W. sowie unter Einbeziehung von
Wirtschaftlichkeitsaspekten bei der Umsetzung des angedachten Konzeptes nicht sinnvoll wäre, langfristig auf weitere
Anbieter zurückzugreifen. Inwieweit mittlerweile mögliche rechtliche Vorgaben und Bedenken im
Zusammenhang mit dem Abschluss der Vertrages zwischen der Stadt und dem D. W.
tatsächlich Einfluss auf dieses Konzept nehmen kann, ist an dieser Stelle nicht
abschließend zu beantworten.
Die Sorgen und Nöte der Eltern sind absolut verständlich. Die Anliegen der privaten Anbieter sind nachvollziehbar. Doch auch sie, die privaten Anbieter, stehen in der Pflicht, rechtliche Voraussetzungen zu erfüllen.
Nun ist es für die Eltern wichtig,
nicht an dieser Stelle die rechtlichen Bewertungen zu diskutieren, sondern
Lösungen zu schaffen. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, unter
Berücksichtigung aller neuen Gegebenheiten so schnell wie möglich zu einer
Gesprächsrunde mit VertreterInnen der sonstigen Anbietern nunmehr auch dem D.
W. und der Verwaltung einzuladen.
Jeweils ein VertreterIn der Fraktion und das Einzelratsmitglied dürfen als
Zuhörer die Gesprächsrunde begleiten. Unter Zuhilfenahme einer neutralen
Moderatorin oder eines Moderators soll nochmals gemeinsam alles versucht
werden, Bedarfe gemeinsam einzuschätzen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten,
die evtl. eine mögliche rechtliche Auseinandersetzung vermeiden könnten.
Zudem wird vorgeschlagen, dass die
Verwaltung gebeten wird, u. a. die Gesamtsituation des Vertragswerkes mit dem
D. W., die Vergabe der Trägerschaft in einem möglichen Anbau am Kindergarten
Ammerländer Weg und die Möglichkeit der Ein-oder Nichteinbeziehung weiterer
Anbieter rechtlich prüfen zu lassen und erforderlichenfalls einen kostenpflichtigen Prüfauftrag zu
erteilen.
Außerdem sollte die Verwaltung gebeten
werden, vorsorglich einen Förderantrag beim Land für einen möglichen
Krippenanbau im Ammerländer Weg zu stellen, um sich lediglich erst einmal die
Option zu sichern, Fördermittel zu erhalten.
Z. Zt. wären die Anträge der einzelnen
Fraktionen u. Ratsmitglieder aus Sicht der Verwaltung, insbesondere der des
Ratsherrn Hahn und Teile des Antrages der
CDU-Fraktion noch nicht für weitere Entscheidungen spruchreif. Schon im
Vorfeld der Gespräche einen Prüfauftrag
für eine Gründung einer Private Partnership Gesellschaft zu vergeben,
sieht die Verwaltung als verfrüht an.
Dieser Antrag sollte erst noch einmal bis zum Vorliegen der Gesprächsergebnisse
vertagt werden.
Antrag der FDP- Fraktion: Die
Beantwortung seitens der Verwaltung liegt allen vor.
Der CDU-Antrag wird unter TOP 6.3
weiterbehandelt. Die Beantragung der öffentlichen Ausschreibung sollte jedoch
aus gleichem Grund zurückgestellt werden.
Herr Schwanzar führt aus, dass seine Fraktion die
Bildung eines runden Tisches nur unterstützen könne. Hierzu sei ein
unabhängiger Moderator erforderlich, da die „Fronten“ leicht verhärtet seien.
Gleichzeitig sollte hier die Problematik der Hortbetreuung erörtert werden,
denn es sei offenkundig, dass mehr Hortplätze als bisher geplant benötigt
würden.
Wichtig sei in Bezug auf die
Krippensituation jedoch, dass
schnellstmöglich der Förderantrag gestellt werde.
Der Vorsitzende und Herr Andersen merken an, dass im
Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion die Verwaltung ausdrücklich „aufgefordert“
und nicht „gebeten“ werde.
Herr Hartl erklärt, dass in der näheren
Vergangenheit leider „Fronten“ aufgebaut worden seien. Bereits im Mai letzten
Jahres habe die FDP-Fraktion Gesprächsrunden mit den „Privaten“ vorgeschlagen
und durchgesetzt. Dabei sei offensichtlich nur geredet und keine Beschlüsse
bzw. Ergebnisse gefasst worden. Er sei dankbar für den CDU-Antrag, denn dieser
beinhalte all das, was schon längst hätte umgesetzt werden sollen. Nunmehr
komme man in die Verlegenheit, dass Regressansprüche geltend gemacht würden.
Herr Schwanzar entgegnet, dass man „die Kirche im Dorf
lassen“ solle. Die vorgelegten Gutachten seien noch nicht durchleuchtet worden
und es gebe hier auch diverse unterschiedliche Auffassungen. Es liege noch
nichts auf dem Tisch, das bewertet werden könne.
Es sei zudem nicht richtig, die Diakonie
„vor die Tür zu setzen“.
Herr Andersen erklärt, dass er wohlweislich nur den
Beschlussvorschlag vorgetragen habe, um weitere Emotionen aus der Thematik
herauszuhalten. Der prognostizierte Bedarf von 35 % an Krippenplätzen reiche
nicht aus. Dies habe, wie der Presse zu entnehmen war, selbst der Landrat
zwischenzeitlich erkannt. Es sei zwingend erforderlich, dass ein
Kinderbetreuungskonzept ausgearbeitet und vorgelegt werde. Die Eltern würden
heutzutage eine Betreuung von 07.00 Uhr bis 18.00 Uhr erwarten. Dieser
Erwartung müsse entsprochen werden.
Er schließe sich der Auffassung des
Vorsitzenden an, dass mit dem Beschlussvorschlag die Verwaltung nicht gebeten, sondern aufgefordert werde, diesen
umzusetzen.
Der Vorsitzende stellt fest, dass die privaten
Einrichtungen gemeinnützig werden wollten, wenn die Stadt sie berücksichtige
und die Stadt erwarte für die Berücksichtigung zunächst die Gemeinnützigkeit.
Das Thema drehe sich im Kreise.
Stadtoberamtsrat Müller erklärt, dass hinsichtlich der
Betreuungswünsche der Eltern gerade in Jever eine hohe Fluktuation herrsche,
die kaum planbar sei. Auch die Verwaltung wolle nach Möglichkeit alle
Betreuungswünsche realisieren. Dabei müsse jedoch stets die finanzielle
Machbarkeit Berücksichtigung finden.
Herr Schwanzar beantragt, eine Vertreterin des
Stadtelternrats der Kindertagesstätten in den runden Tisch mit einzubeziehen.
Zudem beantrage er für seine Fraktion, unverzüglich
in die Planung des Krippenanbaus am Ammerländer Weg einzusteigen.
Herr Sender erklärt, dass er über den Antrag der
CDU nicht abstimmen könne. Er habe diesen erst kurz vor der Sitzung erhalten
und sich daher noch nicht mit dem Antrag ausreichend befassen können.
Herr Hartl führt aus, dass mit dem Förderantrag
noch längst nicht der Krippenanbau am Ammerländer Weg beschlossen sei. Insofern
könne dieser auf den Weg gebracht werden.
Bürgermeisterin Dankwardt schlägt vor, zunächst über den reinen
Beschlussvorschlag der CDU abzustimmen.
Es wird Einigung erzielt entsprechend zu
verfahren. Sodann wird wie folgt abgestimmt:
Der Vorschlag der CDU-Fraktion, wie von
Herrn Andersen vorgetragen, wird mehrheitlich bei 2 Ja-Stimmen und 5
Nein-Stimmen abgelehnt.
Anschließend beantragt Herr Schüdzig
darüber abzustimmen, den Antrag der CDU inhaltlich in den vorgesehenen
Gesprächen des runden Tisches mit aufzunehmen und insofern auch in den ersten
Absatz des Beschlussvorschlages einfließen zu lassen.
Diesem Vorschlag wird mehrheitlich bei 5
Ja-Stimmen und 2 Stimmenthaltungen zugestimmt.
Anschließend wird über den Antrag von
Herrn Schwanzar auf eine Beteiligung des Stadtelternrates an dem runden Tisch
abgestimmt.
Diesem Antrag wird mehrheitlich bei 4
Ja-Stimmen 2 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung zugestimmt.
Anschließend wird über den Antrag von
Herrn Schwanzar auf eine unverzüglich Aufnahme der weiteren Planungen des Krippenanbaus
am Ammerländer Weg abgestimmt.
Dieser Antrag wird mehrheitlich bei 2
Ja-Stimmen und 5 Nein-Stimmen abgelehnt.
Danach ergibt sich folgende
Beschlussfassung über den 1. Absatz des Beschlussvorschlages der Verwaltung:
Die Verwaltung wird aufgefordert, unter
der Voraussetzung der Teilnahmebereitschaft der VertreterInnen des Mini-Clubs
Nemo, des Hauses Sonnenkäfer, des Diakonischen Werkes Jever e.V. und des
Stadtelternrates der Kindertagesstätten kurzfristig zu einer Gesprächsrunde
unter der Gesprächsführung einer Moderatorin oder eines Moderators und der
Protokollführung der Stadt einzuladen. Neben VertreterInnen der Verwaltung
besteht die Möglichkeit, dass jede Ratsfraktion ein Ratsmitglied als ZuhörerIn
entsendet. Das gleiche Recht gilt für das Einzelratsmitglied. Ziel dieser
Gesprächsrunde soll es sein, Bedarfe im Bereich der Krippen zu besprechen und
einzuschätzen, sowie gemeinsame Lösungs- bzw. Kompromissvorschläge im Sinne
aller Beteiligten und Betroffenen zu erarbeiten. Dabei sollen die Inhalte des
oben aufgeführten CDU-Antrages, Punkte 1 bis 6.5, mit einfließen.
Danach wird der Absatz 2 des Vorschlages
der Verwaltung bei 4 Ja-Stimmen und 3 Nein-Stimmen mehrheitlich wie folgt
beschlossen:
Die Verwaltung wird aufgefordert, u.a.
die Gesamtsituation hinsichtlich des Vertragswerkes mit dem Diakonischen Werk,
der Vergabe der Trägerschaft in einem möglichen Anbau am Kindergarten
Ammerländer Weg und die Möglichkeiten der Ein- oder Nichteinbeziehung weiterer
Anbieter rechtlich prüfen zu lassen und erforderlichenfalls einen
kostenpflichtigen Prüfauftrag zu erteilen.
Danach wird der Absatz 3 des Vorschlages
der Verwaltung einstimmig wie folgt beschlossen:
Die Verwaltung wird aufgefordert,
vorsorglich einen Förderantrag beim Land für einen möglichen Krippenanbau im
Ammerländer Weg zu stellen, um sich lediglich erst einmal die Option zu
sichern, Fördermittel zu erhalten.
Abschließend zieht Herr Andersen die Anträge der CDU-Fraktion zu den Tagesordnungspunkten 6.2 und 6.3 für seine Fraktion zurück.