Sitzung: 02.07.2012 Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt:
Abstimmung: Ja: 2, Nein: 3, Enthaltungen: 2, Befangen: 0
Vorlage: BV/0173/2011-2016
Herr Rüstmann führt in den Sachverhalt
ein. Er erklärt, es wurde auf Wunsch des Rates hin ein Modell mit
voraussichtlichen Beiträgen für den Bereich der Stadt Jever ausgearbeitet.
Herr Fessel erklärt, im Jahre 2010 habe
die CDU einen Informationsabend angeboten. Die anwesenden Gewerbetreibenden
seien enttäuscht gewesen, da keine Zahlen vorgelegen hätten. Nunmehr stünde
eine Prognose zur Verfügung, und es sei mit Jever-Aktiv gesprochen worden.
Dieses sei trotzdem nicht ausreichend, um zustimmen zu können, da nicht separat
mit der Hotelerie bzw. der Gastronomie, den Hauptbetroffenen, gesprochen worden
sei. Es sollten keine Fakten geschaffen werden, bevor nicht alle Betroffenen
informiert worden seien.
Herr Rüstmann erwidert, es handele sich
hierbei nur um den Auftrag, einen Satzungsentwurf ausarbeiten zu lassen. Dieses
bedeute, dass über die Satzung selbst separat zu entscheiden sei und somit
immer noch eine Entscheidungsmöglichkeit bleibe. Bevor es in die abschließende
Beratung gehe, sei zudem noch eine öffentliche Informationsveranstaltung mit
dem Fachanwalt vorgesehen, was Jever Aktiv auch bekannt sei. Es sei aber kaum
möglich, vorher mit allen Beteiligten einzeln zu sprechen. Sofern dieses zur
Bedingung erhoben werde, müsse er von einer Verzögerungstaktik ausgehen.
Herr Hartl teilt mit, es müsse ein
Konsens gefunden werden, um die Einnahmeseite verbessern zu können. Er möchte
deshalb wissen, wie Jever-Aktiv zu der Angelegenheit stehe.
Herr Rüstmann führt aus, eine
uneingeschränkte Zustimmung sei kaum zu erreichen, da die Interessenlagen zu
verschieden seien. Allerdings würden vom Vorstand die Vorteile eines solchen Beitrags
durchaus anerkannt. So könnte man durch die aus den Beiträgen finanzierte
zusätzliche Förderung der Marketing GmbH bestimmte Angebote, die ein hohes
ehrenamtliches Engagement verlangten, das auf Dauer nicht gewährleistet werden
könne, professionalisieren.
Frau Bunjes erklärt, es müsse langsam
eine Entscheidung getroffen werden. Zudem werde für Jever-Aktiv indirekt eine
Arbeitsentlastung erreicht, was positiv zu sehen sei. Weiterhin möchte sie die
CDU daran erinnern, dass man 2010 zugesagt habe, mit den Gewerbetreibenden ein
eigenes Konzept zu entwickeln.
Frau Zielke bemerkt, die
Gewerbetreibenden würden den Fremdenverkehrsbeitrag auf die Preise aufschlagen,
so dass jeder Bürger ihn dann letztlich mitbezahle. Es handele sich um eine
versteckte Steuer, die von ihrer Fraktion abgelehnt werde.
Herr Zillmer spricht sich dafür aus,
alle Gewerbetreibenden zu informieren, die Reaktionen abzuwarten und dann die
Satzung vorbereiten zu lassen.
Frau Dankwardt erklärt, sie hätte es
begrüßt, wenn die Abgabe schon in 2010 eingeführt worden wäre. Die Bürger
würden unter Umständen einen Teil des Fremdenverkehrsbeitrages über
Preiserhöhungen mittragen, profitierten jedoch auch vom Tourismus. Hier ginge
es zunächst einmal um die Ausarbeitung eines Satzungsentwurfs, über den mit den
Betroffenen nach Fertigstellung diskutiert werden solle. Es müsse jedem klar
sein, dass freiwillige Ausgaben eingeschränkt werden müssten, sofern keine
neuen Einnahmen erschlossen würden. Es liege in der Natur der Sache, dass die
Einführung des Beitrages nicht bei jedem auf Gegenliebe stoße.
Herr Schüdzig bemerkt, die SWG lehne die
Einführung ab. Die Bürger, die in Jever lebten, würden am stärksten belastet,
da der Fremdenverkehrsbeitrag einen Preisanstieg in der Gastronomie zur Folge
hätte. Er schlage vor, eine Bettensteuer einzuführen.
Herr Hartl stellt fest, es werde
lediglich ein Vorverfahren eingeleitet. Zunächst werde nur über einen Auftrag
zur Erstellung eines Satzungsentwurfs abgestimmt. Die Satzung als solche werde
noch nicht beschlossen. Er bittet die Presse, in den Medien publik zu machen,
dass die Beschlussvorlage mit dem Zahlenwerk von allen Interessierten im
Ratsinformationssystem eingesehen werden könne.
Herr Sender schlägt vor, bei Einführung
der Fremdenverkehrsabgabe den Grundsteuerhebesatz zu senken.
Frau Rasenack erklärt, der Rat sei seit
zwei Jahren dabei, über die Einführung zu diskutieren. Nun sollte zur Tat
geschritten werden. Die Betroffenen hätten die Möglichkeit gehabt, sich über
die Einzelheiten zu informieren.
Herr Fessel bemängelt, es habe den
Auftrag gegeben, alle Gewerbetreibenden ins Boot zu holen und dann eine Satzung
vorzubereiten. Dieser Auftrag sei nicht erfüllt worden.
Nach kurzer weiterer Aussprache lässt
die Vorsitzende über diesen TOP abstimmen.