Sitzung: 13.09.2012 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 2, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/0203/2011-2016
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Die Entscheidungen über die Vergabe
von Mitteln zur Wirtschaftsförderung im Rahmen der Richtlinien des
Landkreises Friesland werden mit sofortiger Wirkung (1. Oktober 2012) auf die
Hauptverwaltungsbeamtin der Stadt Jever delegiert. |
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Ratsherr Fessel weist darauf hin, der Antrag sei von
seiner Fraktion gestellt worden, weil die Politik bei der Entscheidung über die
Wirtschaftsförderungsanträge nach einer eingehenden Prüfung durch den Landkreis
Friesland auf der Basis der Richtlinien grundsätzlich keinen Ermessensspielraum
mehr habe.
Verwaltungsangestellter Rüstmann erläutert, die Politik habe ihr
pflichtgemäßes Ermessen auszuüben, dass sich in der Regel nach einer Prüfung
der Voraussetzungen jedoch gen null
reduziere. Bei anderslautenden Entscheidungen bestehe häufig die Gefahr, dass
sachfremde Erwägungen herangezogen würden.
Ratsfrau Rasenack weist darauf hin, dass die Förderrichtlinien
lediglich bis zum Ablauf des Jahres 2013 festgeschrieben seien, sodass ab 2014
ohnehin eine Neuregelung erforderlich werde. Nach Auffassung ihrer Fraktion
könne die alte Regelung bis dahin beibehalten werden.
Ratsfrau Zielke ist dagegen der Meinung, dass das Jahr
2013 als Probelauf genutzt werden sollte, bevor neue Entscheidungen getroffen
werden müssten.
Ratsherr Dr. Wilhelmy macht darauf aufmerksam, es sei nicht
bekannt, ob eine neue Förderung eingerichtet werde und falls ja, wie diese aussehen
werde. Er plädiere dafür, die Delegation der Entscheidung so schnell wie
möglich zu vollziehen. Ungeachtet dessen werde die Politik auch künftig die
Entscheidung darüber behalten, ob Mittel für die Wirtschaftsförderung im
Haushalt eingestellt würden und in welcher Höhe.
Ratsfrau Zielke erkundigt sich, ob sich in der
Vergangenheit Antragsteller benachteiligt gefühlt und deshalb geklagt hätten.
Verwaltungsangestellter Rüstmann erklärt, eine Klage vor Gericht sei
bisher nicht erhoben worden, eine Benachteiligung hätten aber sicherlich schon
mehrere Antragsteller empfunden. Er gebe zu bedenken, dass die Stadt sich vor
Jahren dafür entschieden habe, die Richtlinien des Landkreises Friesland für
den Zeitraum von 2007 bis 2013 analog anzuwenden, dennoch seien mehrfach andere
Entscheidungen getroffen worden, die nicht der Empfehlung des Landkreises
entsprochen hätten. Gleichgelagerte Sachverhalte seien oftmals unterschiedlich
beurteilt worden. Für die Antragsteller sei es dann die bessere Lösung, keine Mittel für die Wirtschaftsförderung
bereitzustellen. Bei der jetzigen Praxis sei die Enttäuschung im Falle einer
Nichtbewilligung seitens der Stadt Jever umso größer. Dieses schade dauerhaft
dem Image der Stadt als Wirtschaftsstandort.
Ratsherr Dr. Wilhelmy führt aus, es sei bekannt, dass
verschiedene Antragsteller, die von der Stadt Jever nicht berücksichtigt worden
seien, sich enttäuscht anders orientiert oder ganz zurückgezogen hätten. Seines
Erachtens sollte die Entscheidung so schnell wie möglich auf die Hauptverwaltungsbeamtin
delegiert werden.
Der Vorsitzende erklärt, die Ursachen, die zu den
abweichenden Entscheidungen geführt hätten, lägen nicht in den
Einzelabwägungen, sondern bereits in den Richtlinien des Landkreises begründet.
Verwaltungsangestellter Rüstmann trägt vor, der vorliegende Antrag der
CDU-Fraktion beziehe sich auf eine Delegation ab Beginn des Jahres 2013. Sollte
diese Datum vorgezogen werden, müsse dieses gesondert beschlossen werden.
Ratsherr Dr. Wilhelmy beantragt, eine sofortige Umsetzung.
Der Ausschuss empfiehlt folgende
Beschlussfassung: