Sitzung: 12.09.2012 Bau-, Feuerwehr-, Straßen-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Landschaftsausschuss
Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:
Vorlage: BV/0211/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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Für die Altentagesstätte und die
Tourismus-Information soll am bisherigen Standort Alter Markt ein neues Gebäude
errichtet werden. Der Raumbedarf ist dem diesem Beschluss anliegenden Konzept
zu entnehmen. Die Verwaltung wird gebeten, die einschlägigen
Förderanträge zu stellen. Sollte die tatsächliche Förderung die beschriebene
Maximalmöglichkeit weit unterschreiten, ist der Grundsatzbeschluss zum Neubau
des Ahlers-Hauses neu zu beschließen. |
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Der Vorsitzende führt in das Thema ein. Es bestehe die
Chance ein neues behindertengerechtes Haus und ein Tourismusbüro zu
bekommen. 2/3 der Kosten könnten als
Zuschüsse gewonnen werden.
Herr Rüstmann erläutert, dass es bisher noch keinen
Auftrag hinsichtlich des Ahlers-Hauses an die Verwaltung gibt. Dennoch wurden
bereits die Raum-Ansprüche der
vorhandenen Nutzergruppen Tourismus, Altentagesstätte und Vereine geprüft, um
das erforderliche Bauvolumen einzuschätzen. Es haben sich 438 m² ergeben, die
nach grobem Überschlag von 1.600 €/m² zu Baukosten von ca. 800.000 € führen.
Die Förderung könnte danach 539.240 €, der Eigenanteil 260.600 € betragen. Es
gebe zwar noch mehr Möglichkeiten für Zuschüsse – wie zum Beispiel das
Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“. Ein solches
Konzept halte er für wenig Erfolg versprechend, da dieses Programm nach den
Förderrichtlinien eine Kostenbeteiligung der Nachbarkommunen verlange.
Zur Diskussion stehe jetzt das
Raumkonzept.
Herr Harms begrüßt, dass endlich Bewegung ins
Thema Ahlers-Haus gekommen sei. Die SWG wünsche sich aber eine Einbeziehung der
Bücherei in den Neubau. Er wisse, dass die Denkmalpflege den zu bebauenden Raum
einenge. Hier solle aber noch „eingewirkt“ werden. Bei der Raumaufteilung
sollen auch die Vereine berücksichtigt werden.
Der Vorsitzende erwidert, dass ein Umzug der Bücherei
in den Neubau nicht möglich sei, da das neue Gebäude nicht größer werden darf.
Herr Rüstmann ergänzt, dass sich aus
betriebswirtschaftlichen Berechnungen gemäß der Doppik ergebe, dass eine solche
Einbeziehung mit jährlichen Kosten von 25.000 €/a deutlich höher ist als die
gegenwärtige Miete.
Frau Reck trägt die Stellungnahme der CDU vor.
Darin wird gefordert, dass keine Kredite für den Neubau aufgenommen werden
dürfen und durch „nicht manifestierte Zuschüsse“ kein Bauauftrag erteilt werden
kann. Das Ahlers-Haus sei sehr wichtig im Stadtbild. Daher dürfe es kein Zweckbau
werden. Die Stadt stehe nicht unter zeitlichem Zugzwang. Es handele sich bei
der Bedeutung des Ahlers-Hauses um ein „Jahrhundertbauwerk“. Daher sei es für
für einen Architektenwettbewerb zu früh (siehe Anlage zu TOP 9).
Der Vorsitzende plädiert dafür, die Chance jetzt zu
nutzen - die Chance vor 10 Jahren bei dem Verwaltungsgebäude der Brauerei dort
sei leider vertan worden. Es gehe jetzt im ersten Schritt nur um den
Architektenwettbewerb.
Herr Schwanzar beklagt, dass mit
Entscheidungsprozessen es bisher nie zu schnell gegangen sei – im Gegenteil.
Die Fraktion der Grünen befürworte den Neubau gemäß den strengen Vorgaben des
Denkmalschutzes.
Herr Hartl verweist auf die Geschäftsordnung: erst
bei Abgabe des Vorsitzes seien sachlich und politische Kommentare des
Ausschussvorsitzenden erlaubt. Er bitte darum, die Geschäftsordnung
einzuhalten.
Er zweifle an, ob die bestehende Nutzung
des neuen Gebäudes so fortgeschrieben werden muss. Er wünsche sich hier eine
Überprüfung. Die finanziellen Bedenken der CDU-Fraktion werden von seiner
Fraktion geteilt. Der Beschlussvorschlag sollte überdacht werden.
Die Bürgermeisterin mahnt, dass Fördermittel für die hier
beabsichtigten Zwecke auslaufen. Dieses sei lange bekannt. Wünsche der
verschiedenen Fraktion, die weder Kredite noch Miete zulassen, führen zu
Stillstand. Eine Kommune muss in finanzielle Vorleistung treten. Nach der
ersten Vorstellung in der interfraktionellen Sitzung sei bisher keine Resonanz
aus den Fraktionen über Wünsche bzw. Gebäudegröße gekommen. Die Vorgaben des
Denkmalpflegers bieten die Chance auf eine charmante Gestaltung dieses
wichtigen städtebaulichen Bereiches. Der jetzige Auftrag gemäß
Beschlussvorschlag sei alternativlos.
Die Vorwürfe weist Herr Harms
energisch zurück. Seine Fraktion habe schon immer gemahnt: Keine Eile vor
Gründlichkeit. Daher seien inhaltliche Gespräche weiterhin notwendig.
Herr Rüstmann wiederholt, dass die Denkmalbehörde die
Grenzen des Projektes bereits vorgegeben habe. Die Überschreitung dieser
Grenzen lasse den Fortgang platzen. Die Idee, Investoren für das Gebäude zu
gewinnen, bedeute den Verlust von
Zuschüssen. Es gebe für ihn drei Möglichkeiten: Neubau, Sanierung oder
verfallen lassen. Angesichts der bisherigen Diskussion sehe er nur die dritte
Variante.
Es gehe jetzt um den erstmaligen
Arbeitsauftrag an die Verwaltung, auszuloten, welche Möglichkeiten der
Gestaltung, der Nutzung und der Finanzierung bestehen. Damit werden keine
unumkehrbaren Fakten geschaffen. Es bestehe jederzeit Einspruchs- und
Einwirkungsmöglichkeit. Das neu zu erstellende Gebäude repräsentiere zukünftig
die Stadt. Er bitte um Zustimmung zum Beschlussvorschlag.
Die Bürgermeisterin hält eine Einbeziehung der Bücherei in
den Neubau für völlig unrealistisch. Mit ihren jetzt 370 m² sei die Bücherei
bereits zu eng. Die vom Denkmalschutz vorgegebene Größe eines Neubaues des
Ahlers-Haus sei nicht zu überziehen.
Eine Barrierefreiheit lasse sich zwar
auch durch eine Sanierung herstellen. Dennoch bleibe die Tourist-Information im
Vergleich zu den anderen im Landkreis unattraktiv.
Herr Schwanzar plädiert, auch „kleiner“ zu denken: So
sei auch eine Verlagerung der Altentagesstätte in die Innenstadt denkbar. Die
Bürgermeisterin widerspricht. Dieses sei bereits erwogen worden. Aber das
Ahlers-Haus sei auch ein Haus für Vereine. Daher solle diese Nutzung so
bestehen bleiben.
Sie weist auf die demographische
Entwicklung der Stadt hin. Dies führe zu einer vermehrten Nutzung einer solchen
Altentages- oder Bürgerbegegnungsstätte.
Zur Ausstattung eines Erholungsortes
gehöre neben einer Tourist-Information auch ein Aufenthaltsraum.
Frau Reck stellt den Antrag, den
Beschlussvorschlag zu ändern. Die
Formulierung 'ist zu überdenken' ist durch 'ist neu zu beschließen' zu
ersetzen.
Der Vorsitzende lässt hierüber abstimmen. Dieses findet
eine Mehrheit von 5 Ja, 1 Nein und 1 Enthaltung.
Herr Harms beantragt, im 1. Absatz den 2. Satz
vorläufig herauszunehmen. Herr Rüstmann verteidigt diesen Satz; er sei
als Arbeitsgrundlage für die Architekten erforderlich. Eine Abstimmung darüber
erfolgt nicht.
Der Vorsitzende lässt über den geänderten Beschlussvorschlag abstimmen.