Herr Müller trägt anhand der Sitzungsvorlage zum Sachverhalt vor. Ergänzend führt er aus, dass es unmöglich sei, beispielsweise die erforderliche Anzahl an Krippenplätzen zum kommenden Kindergartenjahr konkret zu ermitteln.

Dies habe sich auch in diesem Jahr bei den Betreuungsangeboten an der Paul-Sillus-Schule und in Cleverns gezeigt. Der zunächst geltend gemachte Bedarf sei bei Weitem nicht eingetreten. Insofern müsse auch zukünftig darauf geachtet werden, keine Überkapazitäten zu schaffen, gerade auch im Hinblick auf die Haushaltskonsolidierung. Dennoch wolle man selbstverständlich, auch entsprechend dem politischen Willen, die Bedarfe der Eltern möglichst weitgehend abdecken. 

 

Für die Erstellung des Betreuungskonzeptes 2013 sei eine nochmalige zeitnahe  Bedarfsabfrage angedacht, um zu einem nahezu bedarfsgerechten Angebot im nächsten Jahr zu kommen. Neben den Krippenplätzen nehme auch der Bedarf nach Ganztagsbetreuung stetig zu. Allen Wünschen können man sicherlich nicht entsprechen. Bereits jetzt wende die Stadt Jever über 1,4 Mio. EUR für die laufende Kinderbetreuung (ohne Investitionskosten) auf. Auch wenn man der Kinderfreundlichkeit in Jever allumfassend gerecht werden möchte, müsse diese noch bezahlbar bleiben.

 

Im Arbeitskreis sei im übrigen eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der privaten Krippe von Frau Gräßner-Weber und auch mit dem neuen Verein „Kinderland Friesland e.V.“, vertreten durch Frau Nadine Albers, besprochen und vereinbart worden. In einem ersten Schritt werden beide mit auf die Internetseite der Stadt im Rahmen der  Kinderbetreuungsangebote aufgenommen. Frau Gräßner-Weber werde zudem an den turnusmäßigen Sitzungen der Kindergartenleitungen teilnehmen. Letztendlich sei auch der Stadtelternrat der Kindertagesstätten beteiligt und werde in die Planungen und Entscheidungen mit einbezogen.

 

Die Vorsitzende erklärt, dass man mit diesem eingerichteten Arbeitskreis auf einem sehr gutem Wege zur Planung eines guten Betreuungsangebotes sei. Auch sei damit eine gedeihliche Zusammenarbeit aller Beteiligten sichergestellt.

 

Frau Dankwardt weist im Hinblick auf die erheblichen Kosten der Stadt Jever für die Kinderbetreuung darauf hin, dass diese auch viele freiwillige Leistungen, wie beispielsweise die Drittkraft in allen Krippengruppen, beinhalten würden. Einerseits sei sicherlich die Notwendigkeit einer Drittkraft für die Betreuung der unter 3-jährigen nachvollziehbar gegeben, andererseits nicht gesetzlich vorgeschrieben. Andere Kommunen würden dies nicht umsetzen, weil schlicht und einfach das Geld fehle und die Haushaltsdisziplin beachtet werden müsse. Insofern könne der im Frühjahr aufgekommene Vorwurf, die Stadt Jever sei nicht kinderfreundlich, in keinster Weise nachvollzogen werden und sei völlig unbegründet.

Abschließend stellt Sie fest, dass das in die Kinderbetreuung investiertes Geld gut investiertes Geld sei. Dies gelte selbstverständlich auch für das Jugendhaus.

 

Herr Schwanzar führt aus, das es nunmehr gut gelungen sei, sowohl Frau Gräßner Weber, als auch den neuen Verein mit einzubinden. Der „Streit“ vom Frühjahr diesen Jahres sei völlig unnötig gewesen.

 

Herr Dr. Bollmeyer bittet darum, im Falle einer nochmaligen Bedarfsabfrage auch den Bedarf für Randzeiten am Vormittag als auch für den späten Nachmittag mit abzufragen.

 

Herr Lange erkundigt sich nach der Zeitschiene für die Bedarfsabfrage.

 

Herr Müller führt aus, dass diese in den vergangenen Jahren regelmäßig im Februar zum kommenden Kindergartenjahr erfolgt sei.

Ergänzend führt er aus, dass neben der reinen Bedarfsermittlung weitere Faktoren Berücksichtigung finden müssten, unter anderem auch die zukünftige Nutzung von frei werden Räumlichkeiten in den Schulen. Zur Vermeidung von Überkapazitäten müssten auch immer wieder Übergangslösungen in Erwägung gezogen werden, wie z.B. eine vorübergehende Beibehaltung der Pavillonlösung am Kindergarten Klein Grashaus. Die Erfüllung der Aufgaben der Kinderbetreuung würde zukünftig in einem sich kontinuierlich verändernden Prozess stehen. Dennoch solle das angestrebte Betreuungskonzept spätestens bis zur nächsten Ausschusssitzung Ende November erarbeitet werden. Spätestens in der diesjährigen letzten Sitzung des Rates am 13. Dezember müssten richtungsweisende Beschlüsse für die „Weichenstellung“ für 2013 gefasst werden.