Sitzung: 20.09.2012 Ausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Familie
Vorlage: MV/0216/2011-2016
Herr Müller trägt anhand der Sitzungsvorlage zum
Sachverhalt vor. Ergänzend führt er aus, dass es unmöglich sei, beispielsweise
die erforderliche Anzahl an Krippenplätzen zum kommenden Kindergartenjahr
konkret zu ermitteln.
Dies habe sich auch in diesem Jahr bei
den Betreuungsangeboten an der Paul-Sillus-Schule und in Cleverns gezeigt. Der
zunächst geltend gemachte Bedarf sei bei Weitem nicht eingetreten. Insofern
müsse auch zukünftig darauf geachtet werden, keine Überkapazitäten zu schaffen,
gerade auch im Hinblick auf die Haushaltskonsolidierung. Dennoch wolle man
selbstverständlich, auch entsprechend dem politischen Willen, die Bedarfe der
Eltern möglichst weitgehend abdecken.
Für die Erstellung des
Betreuungskonzeptes 2013 sei eine nochmalige zeitnahe Bedarfsabfrage angedacht, um zu einem nahezu
bedarfsgerechten Angebot im nächsten Jahr zu kommen. Neben den Krippenplätzen
nehme auch der Bedarf nach Ganztagsbetreuung stetig zu. Allen Wünschen können
man sicherlich nicht entsprechen. Bereits jetzt wende die Stadt Jever über 1,4
Mio. EUR für die laufende Kinderbetreuung (ohne Investitionskosten) auf. Auch
wenn man der Kinderfreundlichkeit in Jever allumfassend gerecht werden möchte,
müsse diese noch bezahlbar bleiben.
Im Arbeitskreis sei im übrigen eine
gedeihliche Zusammenarbeit mit der privaten Krippe von Frau Gräßner-Weber und
auch mit dem neuen Verein „Kinderland Friesland e.V.“, vertreten durch Frau
Nadine Albers, besprochen und vereinbart worden. In einem ersten Schritt werden
beide mit auf die Internetseite der Stadt im Rahmen der Kinderbetreuungsangebote aufgenommen. Frau
Gräßner-Weber werde zudem an den turnusmäßigen Sitzungen der
Kindergartenleitungen teilnehmen. Letztendlich sei auch der Stadtelternrat der
Kindertagesstätten beteiligt und werde in die Planungen und Entscheidungen mit
einbezogen.
Die Vorsitzende erklärt, dass man mit diesem
eingerichteten Arbeitskreis auf einem sehr gutem Wege zur Planung eines guten
Betreuungsangebotes sei. Auch sei damit eine gedeihliche Zusammenarbeit aller
Beteiligten sichergestellt.
Frau Dankwardt weist im Hinblick auf die erheblichen
Kosten der Stadt Jever für die Kinderbetreuung darauf hin, dass diese auch
viele freiwillige Leistungen, wie beispielsweise die Drittkraft in allen
Krippengruppen, beinhalten würden. Einerseits sei sicherlich die Notwendigkeit
einer Drittkraft für die Betreuung der unter 3-jährigen nachvollziehbar
gegeben, andererseits nicht gesetzlich vorgeschrieben. Andere Kommunen würden
dies nicht umsetzen, weil schlicht und einfach das Geld fehle und die
Haushaltsdisziplin beachtet werden müsse. Insofern könne der im Frühjahr
aufgekommene Vorwurf, die Stadt Jever sei nicht kinderfreundlich, in keinster
Weise nachvollzogen werden und sei völlig unbegründet.
Abschließend stellt Sie fest, dass das
in die Kinderbetreuung investiertes Geld gut investiertes Geld sei. Dies gelte
selbstverständlich auch für das Jugendhaus.
Herr Schwanzar führt aus, das es nunmehr gut gelungen
sei, sowohl Frau Gräßner Weber, als auch den neuen Verein mit einzubinden. Der
„Streit“ vom Frühjahr diesen Jahres sei völlig unnötig gewesen.
Herr Dr. Bollmeyer bittet darum, im Falle einer
nochmaligen Bedarfsabfrage auch den Bedarf für Randzeiten am Vormittag als auch
für den späten Nachmittag mit abzufragen.
Herr Lange erkundigt sich nach der Zeitschiene für
die Bedarfsabfrage.
Herr Müller führt aus, dass diese in den
vergangenen Jahren regelmäßig im Februar zum kommenden Kindergartenjahr erfolgt
sei.
Ergänzend führt er aus, dass neben der
reinen Bedarfsermittlung weitere Faktoren Berücksichtigung finden müssten,
unter anderem auch die zukünftige Nutzung von frei werden Räumlichkeiten in den
Schulen. Zur Vermeidung von Überkapazitäten müssten auch immer wieder
Übergangslösungen in Erwägung gezogen werden, wie z.B. eine vorübergehende
Beibehaltung der Pavillonlösung am Kindergarten Klein Grashaus. Die Erfüllung
der Aufgaben der Kinderbetreuung würde zukünftig in einem sich kontinuierlich
verändernden Prozess stehen. Dennoch solle das angestrebte Betreuungskonzept
spätestens bis zur nächsten Ausschusssitzung Ende November erarbeitet werden.
Spätestens in der diesjährigen letzten Sitzung des Rates am 13. Dezember
müssten richtungsweisende Beschlüsse für die „Weichenstellung“ für 2013 gefasst
werden.