Sitzung: 26.11.2012 Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 3, Nein: 2, Enthaltungen: 2, Befangen: 0
Vorlage: BV/0276/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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Die Einführung eines Fremdenverkehrsbeitrages in der
Stadt Jever wird beschlossen. Zu diesem Zweck erlässt die Stadt Jever eine
Fremdenverkehrsbeitragssatzung. |
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Die Vorsitzende stellt diesen Tagesordnung zur
Diskussion.
Frau Rasenack
führt aus, es solle ein Grundsatzbeschluss gefasst und nicht über die Höhe der
Abgabe diskutiert werden. Hierfür seien alle Voraussetzungen geschaffen worden.
Nun sei die Politik gefordert. Da es sich um eine freiwillige Leistung der
Stadt handele, sei eine Refinanzierung notwendig. Derzeit werde die MuT von
allen Bürgern finanziert. Da durch den Tourismus in Jever jährlich zwischen 19
und 20 Mio. Euro erwirtschaftet würden, sei es gerecht, jeden an den Kosten zu
beteiligen, der mittelbar oder unmittelbar einen Vorteil aus dem Fremdenverkehr ziehe.
Herr Zillmer erklärt, die CDU sei noch
zu keiner Entscheidung gekommen. Er befürchte, Klagen würden ins Haus stehen.
Diese würden die Angelegenheit verkomplizieren. Zudem würde sich der
Personalbedarf erhöhen. Er bemängelt, jeder müsse aufgrund des Satzungsentwurfs
zahlen, ohne über die Verwendung der Gelder mitbestimmen zu können. Um die
Ausgaben für der Stadt für den Fremdenverkehrsbereich zu senken, setze die CDU
auf die Gründung eines Vereins. Der Fremdenverkehrsbeitrag sei bei gleichem
Nutzen überflüssig, sofern auf Freiwilligkeit gesetzt werde. Es könne ein
Verein als GmbH gegründet werden. Hier könne über die Mittelvergabe beschlossen
werden. Bei Gesprächen mit Jever Aktiv, Banken, Filialisten und anderen
Gewerbetreibenden habe es viele positive Signale gegeben. Es gebe noch Gesprächsbedarf,
um das Konzept zu verfeinern. Es sei eine GmbH notwendig, damit Fördermittel
angefordert werden könnten. In anderen Kommunen funktioniere eine solche
Freiwilligkeit gut.
Herr Schwanzar bemerkt, es höre sich
nicht schlecht an, aber er wolle das Konzept schwarz auf weiß sehen. Durch die
Einführung des Fremdenverkehrsbeitrages könne evtl. das freiwillige Engagement
nachlassen. Er werde sich heute bei der
Abstimmung enthalten, da er noch Bedenkzeit benötige. Voraussichtlich würden
die Grünen bei der Ratssitzung nicht einhellig abstimmen.
Herr Hartl führt aus, es bestehe seitens
der Stadt die Verpflichtung, den Haushalt zu konsolidieren. Durch die
Einführung des Fremdenverkehrsbeitrages würde die Belastungen gerecht auf alle
verteilt werden. Er vermisse jedoch den Mehrwert für die Gewerbetreibenden, da
diese keinen Einfluss auf die Mittelvergabe hätten. Von daher habe auch seine
Fraktion noch keine klare Entscheidung getroffen.
Frau Dankwardt erklärt, dass die
Verwaltung gemeinsam mit Jever Aktiv eine Lösung zum Fremdenverkehrsbeitrag
erarbeitet habe, auch wenn dieser naturgemäß von dort zunächst einmal abgelehnt
werde. Dabei sei es nicht möglich, ein Mitspracherecht über die Beitragssatzung
zu regeln. Vielmehr stehe eine gesonderte vertragliche Regelung im Raum. Zudem
sei auch eine Vertrauensbasis gegeben. Es werde auch weiterhin Arbeitskreise
mit den Gewerbetreibenden geben. Freiwilligkeit bedeute für die Stadt
alljährlich einen „Eiertanz“ bei der Finanzierung der MuT. Sie könne sich nicht
vorstellen, dass die Filialisten freiwillig zahlen werden. Viele, die vom
Fremdenverkehr profitierten, kämen nicht auf die Idee, freiwillig zu zahlen, da
sie sich nicht angesprochen fühlten. Frau Dankwardt sagt, sie sei entschieden
dafür, spätestens in der nächsten Ratssitzung einen Beschluss zu fassen und die
Angelegenheit nicht auf Eis zu legen. Es müsse eine eindeutige Regelung
getroffen werden.
Der Haushalt 2013 müsse demnächst
verabschiedet werden, deshalb sei es an der Zeit den Haushalt, um eine nennenswerte Ausgabe zu
entlasten.
Frau de Jong-Ebken erläutert, die SPD
sei für die Einführung des Beitrages. Man wisse nicht, wer tatsächlich wie viel
zahle, wenn auf Freiwilligkeit gesetzt werde.
Herr Rüstmann wirft ein, die Verwaltung
benötige Finanzierungssicherheit als Handlungsgrundlage. Ein Blick in die
Vergangenheit zeige, dass die Freiwilligkeit nur kurzfristig funktioniere.
Herr Fessel bemerkt, hauptsächlich sei
mit Jever Aktiv gesprochen worden, aber nicht alle Gewerbetreibenden seien dort
engagiert. Somit sei die Meinung von Jever Aktiv nicht repräsentativ.
Herr Rüstmann erklärt, für alle
Betroffenen sei eine offene Informationsveranstaltung mit Herrn RA Elmenhorst
angeboten worden. Dort seien alle relevanten Berufsgruppen vertreten gewesen, so
auch die Gastronomen. Seitens der Verwaltung seien zudem weitere
Gesprächsmöglichkeiten angeboten worden, die aber nicht in Anspruch genommen
wurden.
Herr Zillmer beantragt, diesen TOP für
drei Monate zurückzustellen, um nochmals mit den Gewerbetreibenden hinsichtlich
der Freiwilligkeit das Gespräch zu suchen.
Die Vorsitzende lässt über den Antrag
des Herrn Zillmer abstimmen:
Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt Ja 3
Nein 4