Sitzung: 30.01.2013 Bau-, Feuerwehr-, Straßen-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Landschaftsausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen.
Vorlage: MV/0303/2011-2016
Herr Arlinghaus berichtet, dass mit dem Dorf Wiefels
Verhandlungen geführt werden, dort ein Nahwärmenetz zu installieren, welches
die Abwärme der Generatoren der Blockheizkraftwerke bei der
Deponiegasverwertung nutze. Es bestehe großes Interesse beim Landkreis, bei der
Gemeindeverwaltung Wangerland und bei der Kirche. Wiefels habe ca. 120
Haushalte, von denen 100 angeschlossenen werden müssten, damit das Projekt wirtschaftlich
sei. Für die Verteilung der Wärme werde eine Genossenschaft gebildet, es sei
mit Kosten für die Teilnehmer von etwa 1.500 € für die Genossenschaftsanteile
sowie ca. 2.500 € netto für die Installation der Wärmeübergabe je
Anschlussnehmer zu rechnen. Die Investitionssumme betrage ca. 1,8 Mio € netto.
Man gehe von einem Wärmeumsatz von 2,3 Mio kWh aus.
Erfahrungswerte dazu liefert die
vergleichbare Anlage in Ardorf, Kreis Wittmund.
Die geplanten Wärmebezugskosten seien
neben einer noch nicht festgelegten geringen Grundgebühr mit 6,2 Cent je
kWh zwar zur Zeit ein Cent teurer als
vergleichbare Lieferungen. Durch die Preissteigerungen der nächsten Jahre werde
dieser Wert jedoch schnell überholt werden.
Herr Janßen erkundigt sich nach einer möglicher
Versorgung für Jever.
Herr Schwanzar fragt nach Garantien für eine
langfristige Versorgung von 25 Jahren.
Herr Arlinghaus bestätigt, dass eine Leitungslänge von
4 – 5 km heute kein Problem mehr sei. Hinsichtlich der Garantien sollte das in
den Verträgen geklärt werden. Er plädiere jedoch für kürzere Zeiträume. Der
Abgabepreis für die Wärme von seiten des Zweckverbandes betrage voraussichtlich
1 Cent pro kWh.
Auf die Frage von Herrn Schwanzar,
ob auch Wärmezuflüsse aus anderen Quellen in solch ein Wärmenetz – z. B. aus
Biogasanlagen – erfolgen könne, erläutert Herr Arlinghaus, dass eine
reduntante Versorgung für Ausfallzeiten immer von Vorteil sei. Eine
Gaslieferung in die Stadt sei nicht möglich, da der produzierte Strom und der
größte Teil der erzeugten Wärme vor Ort in den Anlagen der Abfallaufbereitung
gebraucht werde.
Der Einwand von Herrn Harms, dass
mit einem Anschluss des Dorfes Wiefels die zur Verfügung stehende Wärme vorerst
verbraucht sei, wird von Herrn Arlinghaus bestätigt. Erst ein Zubau von
weiterer Energieerzeugung sowie die Verbesserung der Energieeffiziens im
Abfallwirtschaftszentrum eröffne neue Versorgungsmöglichkeiten.