Sitzung: 02.10.2013 Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Verkehr
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1
Vorlage: BV/0452/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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1. Der Rat der Stadt Jever beschließt über die diesem
Beschluss beigefügten Abwägungsvorschläge zu den während der Auslegung nach §
3 Abs. 2 und förmlicher Behördenbeteiligung nach § 4 Abs. 2 Baugesetzbuch
(BauGB) eingegangenen Anregungen und Hinweisen. 2.
Der
Rat der Stadt Jever beschließt den Bebauungsplan Nr. 26 „Stadtmitte/Alter
Markt“ - 3. Änderung – Teilbereich westlich von-Thünen-Ufer gemäß § 10 BauGB
als Satzung. Dem Bebauungsplan wird die beigefügte Begründung beigegeben. |
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Der Vorsitzende begrüßt Herrn Weydringer vom Büro
Planteam WMW GmbH & Co. KG und teilt mit, dass Herr Dr. Dehrendorf aufgrund
kurzfristiger Erkrankung nicht an dieser Sitzung teilnehmen könne. Er
führt kurz zur Beschlussvorlage aus und erläutert, dass Herr Weydringer zu den
45 eingegangenen Stellungnahmen eine thematische Abhandlung ausgearbeitet habe,
die dieser vortragen werde. Er bittet die Ausschussmitglieder darum,
sich den Vortrag insgesamt anzuhören und dann Fragen zu stellen. Sodann erteilt
er Herrn Weydringer das Wort.
Herr Weydringer erklärt einführend, dass die Abwägung
der eingegangenen Anregungen und Hinweise den politischen Gremien der Stadt
Jever vorbehalten bleibe. Er habe im Auftrage der Stadt Abwägungsvorschläge
erarbeitet, die er, zusammengefasst in 9 thematische Sachverhalte, erläutern
werde.
Herr Weydringer geht anhand der dieser Niederschrift
beigefügten Präsentation auf die Vorgeschichte und den Werdegang des
Bebauungsplanänderungsverfahrens ein und erklärt ausführlich die 9 thematischen
Sachverhalte, deren Ergebnisse und die daraus resultierenden
Abwägungsvorschläge.
Nach Abschluss des Vortrages bittet der
Vorsitzende die anwesenden Ausschussmitglieder darum, ihre Fragen zu
stellen. Da keine Fragen gestellt werden, unterbricht er die Sitzung um
18:07 Uhr und räumt den anwesenden Einwohnern die Möglichkeit zur Fragestellung
ein.
Davon machen insgesamt 3 Personen
Gebrauch. Deren Fragen werden von Herrn Weydringer und Herrn Röben beantwortet.
Um 18:20 Uhr eröffnet der Vorsitzende die Sitzung wieder.
Frau Vredenborg bedankt sich bei Herrn Weydringer für
die ausführliche Beantwortung aller Stellungnahmen, so dass ihrer Ansicht nach
keine Fragen offen geblieben seien.
Herr Albers erklärt für die SWG-Fraktion, dass die
erarbeiteten Abwägungsvorschläge in Ordnung seien. Magenschmerzen habe man
lediglich bei dem "Aha-Effekt" des Neubaus. Seine Fraktion sei aber
auf jeden Fall für den Neubau, da das alte Gebäude nicht mehr respektabel sei.
Herr Andersen führt aus, dass die CDU-Fraktion sich
mehrheitlich gegen den Neubau ausspreche. Er kenne aber auch die
Meinungen der anderen Fraktionen zu diesem Thema. Es gehe hier jedoch um den
Bebauungsplan und nicht um das Bauwerk an sich. Dazu gebe es einen
Mehrheitsbeschluss, den er respektiere. Zu dem geplanten Standort habe er
bereits im November 2012 seine Bedenken kundgetan. Diese spiegeln sich in den
eingegangenen Stellungnahmen zum Bebauungsplanverfahren wieder. Herr
Andersen betont, dass er der schärfste Gegner eines Neubaus an
diesem Standort sei. Für ihn stehe der Erhalt und die Pflege der
Graftenanlage im Vordergrund. Er zitiert aus der Diplomarbeit von Frau
Seeger zum Thema "Die Wallgrünanlagen der Stadt Jever":
"Als eine der wenigen
Wallgrünanlagen in Deutschland haben sich die der Stadt Jever in ihrer (fast)
ursprünglichen Form bis heute erhalten. Sie sind in ihrer Bedeutung für die
Stadt und deren Bürger durchaus mit denen der Stadt Bremen vergleichbar,
besonderen wenn man die unterschiedlichen Größenverhältnisse der Städte
vergleicht."
Durch den Abbruch des Hauses, für den er
sich klar ausspreche, habe die Stadt Jever die Chance, die Wallanlage an dieser
Stelle wiederherzustellen und die Graft bis an die Schloßstraße heranzuführen.
So würden beispielsweise in Papenburg alte Kanäle wieder hergestellt. In Jever
seien der Schloßgarten vom Land Niedersachsen und die ehemalige Kaserne vom
Landkreis Friesland historisch wiederhergestellt worden. Die Stadt Jever sei
dagegen nicht in der Lage, die Wallanlage an dieser Stelle wieder herzustellen.
Herr Andersen stellt abschließend fest, dass am Ende die Mehrheit dem
Bebauungsplan wohl zustimmen werde und die Stadt Jever letztendlich das
bekomme, was sie verdiene.
Herr Ludewig verweist auf das Stadtleitbild 2012,
das im Rahmen des Leitbildverfahrens im Jahr 2001 erarbeitet worden sei. Hier
habe der Arbeitskreis Tourismus, Gastgewerbe, Stadterlebnis, Kultur und
Freizeit folgende Ziele erarbeitet:
"Wir wollen die
Vermarktungsstrukturen in der Stadt verbessern. Das Verkehrsbüro benötigt
bessere Räumlichkeiten, die den modernen Ansprüchen genügen. Der Zugang soll
für alle möglich und der Aufenthalt für alle bequem sein." Er
stellt fest, dass man bereits vor 13 Jahren erkannt habe, dass der Zugang zum
Ahlers-Haus nicht für alle ohne Schwierigkeiten möglich sei.
Frau Feldmann bedankt sich bei Herrn Weydringer für
dessen ausführlichen Vortrag. Die vorgetragenen Zahlen und Fakten haben einiges
klar gemacht und Befürchtungen relativiert. Ihre Fraktion habe mit vielen
Bürgerinnen und Bürgern gesprochen, die das Haus nutzen. Dabei wären sich alle
einig gewesen, dass ein Neubau erforderlich sei. Sie hätte sich
gewünscht, dass sich die Bürgerinnen und Bürger früher zu Wort gemeldet hätten.
Man müsse aber auch etwas Neues wagen.
Der Vorsitzende lässt sodann über die aus zwei Punkten
bestehende Beschlussempfehlung gemeinsam abstimmen.