Sitzung: 09.10.2013 Bau-, Feuerwehr-, Straßen-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Landschaftsausschuss
Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:
Vorlage: BV/0462/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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Die vorgestellten Entwürfe werden zur Kenntnis
genommen und zur weiteren Beratung in die Fraktionen gegeben. |
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Herr Mühlena gibt einen Überblick über den
bisherigen Bestand an Kindergarten- und Krippenplätzen in der Stadt. Danach
gebe es 516 Betreuungsplätze. Für die zur Zeit 202 Kinder unter drei Jahren
mit Rechtsanspruch auf Betreuung wurden 117 angemeldet (einschließlich der 30
Kinder beim „Sonnenkäfer-Haus“). Damit hebe sich die Stadt mit einer Versorgung
von 58 % erheblich über andere Städte und Landesdurchschnitte heraus. Anhand
der Bevölkerungspyramide zeigt Herr Mühlena die jährlichen Daten der
nachwachsenden Kinder auf. Es sei davon auszugehen, dass auch zukünftig ca. 100
Kinder pro Jahr geboren oder hinzuziehen werden.
Erreicht werde die hohe Betreuungszahl
zur Zeit durch die Containerunterbringung beim Kindergarten Klein Grashaus.
Diese sei ein Provisorium, welches nicht weiter genehmigt werde.
Für einen Neubau bzw. eine Erweiterung
wurden Standorte bei den anderen Einrichtungen der Stadt geprüft. Letztlich
blieb aber nur der Standort Klein Grashaus. Das Architekturbüro Kieselhorst und
Piltz habe dazu Vorschläge erarbeitet.
Vorgespräche mit dem Diakonischen Werk als Träger der
Einrichtung seien erfolgt. Eine Bundes-Förderung sei beantragt und auch schon
bewilligt. Im FinA seien gestern vorsichtshalber auch schon einmal die
haushaltsrechtlichen Weichen gestellt worden.
Herr Lange fragt nach, wie viele Plätze im
Kindergarten Moorwarfen durch den Weggang der Kinder aus Schortens frei werden.
Herr Heeren erklärt, dass die Kinder aus Schortens nicht unmittelbar
herausgenommen werden, sondern bis zum Schuleintritt dort bleiben. Neuzugänge
aus Schortens werde es nicht geben – mit Ausnahme von möglichen Geschwistern.
Herr Hamacher berichtet von Varianten der Planungen.
Letztlich haben sich zwei Ausführungen herauskristallisiert.
Herr Piltz stellt die Entwürfe mit dem Projektor
vor. Entwurf A sehe für die 15 Betreuungsplätze einen Anbau mit Satteldach nach
Norden sowie die Umnutzung von bestehenden Räumen (Personalräume) des
Hauptgebäudes vor. Im Anbau werden der Gruppenraum sowie der Ruheraum
untergebracht. Die Kosten werden ca. 190 T€ betragen.
Entwurf B sehe einen Anbau Richtung
Osten mit Flachdach vor, der zusätzlich die sanitären Anlagen und Küche
aufweise. Die jeweiligen Nutzungsgrößen entsprechen denen des Entwurfes A. An
Kosten werden hier ca. 247 T€ erwartet.
Auf Nachfrage von Herrn Hartl zur
Heizung berichtet Herr Piltz, dass ein Anschluss an das Hauptgebäude
vorgesehen sei. Die Leistung sei dort vorhanden.
Zu der Sorge von Herr Harms, dass
er Flachdächern misstraue, verweist Herr Piltz auf den dann
komplizierten Zuschnitt eines Satteldaches des nicht rechteckigen Anbaues. Er
berichtet, dass mittlerweile Flachdächer anders als in früheren Tagen sicher
seien. Die weitere Frage von Herrn
Harms, warum nicht der jetzige Standort der Container für den Anbau genutzt
werde, beantwortet Herr Piltz mit einem erheblich längeren
Verbindungsgang zum Hauptgebäude. Dieses Trennung sei nicht gewünscht. Herr
Hamacher ergänzt, dass dort eigentlich die Parkplätze der Mitarbeiter
wären. Diese parken zur Zeit auf der Straße und dem Wendehammer. Dieses sei den
Anwohnern aber nicht weiterhin zuzumuten.
Herr Mühlena unterbricht die weitere Betrachtung des
Entwurfes A mit der Mitteilung, dass das Landesjugendamt den Anbau nach Norden
nicht genehmigen werde. Diese
Stellungnahme habe bei der Abfassung der Vorlage noch nicht
vorgelegen. Als Begründung werde angegeben, dass mit der Umnutzung nicht
ausreichend Raum für
Rückzug und Personal des Kindergartens vorhanden sei. Er
bekräftigt, dass es sich bei dem vorgeschlagenen Bau um die Mindestgröße, keine
Luxuslösung oder überdimensionierte Planung handele.
Frau Glaum bedauert dieses, da sie bei Variante B
eine Verdunkelung der bestehenden Räume des Kindergartens erwarte.
Herr Steinborn spricht sich im Namen der Mitarbeiter
des Kindergartens Klein Grashaus für die Variante B aus. Damit sei auch für die
Zukunft eine Erweiterung möglich.
Herr Lange sieht in der Zurückweisung der Variante
A eine Verhinderung der kostengünstigen Variante. Der Kämmerer berichtet,
dass die Mehrkosten bereits eingeplant seien. Herr Hamacher ergänzt,
dass ein Ersatz der mitverwendeten Personalräume erheblich teurer als Variante
B werde.
Herr Mühlena geht auf Nachfrage von Herrn Sender
noch einmal auf die Entwicklung der Platzzahlen ein. Weder seien die
Geburtenzahl noch die Inanspruchnahme der Plätze vorhersehbar.
Die Bürgermeisterin weist auf die Geburtenentwicklung hin,
die entgegengesetzt zu der des Landes sei. Sie bedauere, dass der Bund die
Gemeinden bei der Bereitstellung der Plätze allein lasse. Allerdings mache sie
sich auch schon Gedanken über später leerstehende Gebäude. Hervorzuheben sei,
dass Jever gut aufgestellt sei.
Zu Frau Vredenborgs Frage nach
Erweiterungsmöglichkeiten der Variante B muss Herr Piltz passen; bisher
habe er sich dazu keine Gedanken gemacht. Viel Platz sei nicht vorhanden, die
Außenfläche könne nicht beliebig verkleinert werden. Eine Aufstockung des
Gebäudes bringe die Problematik eines teuren Aufzuges mit sich.
Herr Mühlena widerspricht einem möglichen Leerstand
bei rückgängigen Geburtenzahlen. Durch Inklusion und zukünftig kleineren
Gruppengrößen werde weiterhin der Raumbedarf erforderlich sein.
Auf Nachfrage von Herrn Lange
berichtet Herr Hamacher, dass als Spielfläche draußen pro
Betreuungsplatz mindestens 12 m² vorzuhalten seien. Kindergarten- und
Kinderkrippenflächen seien räumlich zu trennen.
Der Vorsitzende erkundigt sich nach Bauzeiten und
Fertigstellung. Herr Hamacher schätzt, dass nach rechtzeitigen
Beschlüssen im März ausgeschrieben werden kann. Die Inbetriebnahme der Krippe
sei dann zum Beginn des Septembers möglich.
Der Vorsitzende lässt abstimmen.