Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

 

 

Das von dem Planungsbüro Diekmann & Mosebach erarbeitete städtebauliche Enwicklungskonzept für den Bereich südlich Südergast/Friesenweg wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

Die Verwaltung wird beauftragt, dieses Konzept als Grundlage für künftige Bebauungsplanverfahren heranzuziehen.

 

 

 


Herr Rüstmann führt zur Beschlussvorlage aus. Im Flächennutzungsplan 2009 seien verschiedene Flächen für die künftige Wohnbebauung dargestellt worden. Eine davon umfasse die Grundstücke südlich des Friesenweges bzw. der Südergast. Diese Grundstücke befinden sich derzeit in privater Hand. Um die Entwicklung für die künftige Bebauung anzustoßen, habe man für den dortigen Bereich eine städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeiten lassen.

 

Herr Mosebach stellt anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation den ca. 17,6 ha großen Planbereich vor. Anhand des Flächennutzungsplanes zeigt er die Arrondierung des Raumes, der von Wohngebieten umgeben ist, auf. Der Bereich solle nicht "klein klein" betrachtet werden. Die notwendige Straßen- und Kanalisationsstruktur müsse berücksichtigt werden, um eine nachhaltige Entwicklungsstruktur zu entwickeln. Der südliche Bereich als Übergang zum Moorland hin solle freigehalten werden, indem dort ein Regenrückhaltebecken vorgesehen werde.

Die nördliche Erschließung solle über den Friesenweg erfolgen. Die Bereiche seien als Brachland zu bezeichnen. Zudem sollen eine ehemalige Gärtnerei und ein aktiver Garten- und Landschaftsbaubetrieb überplant werden.

Das städtebauliche Entwicklungskonzept sei als Bausteinsystem vorgesehen. Das einbezogene Gebiet soll "step by step" entwickelt werden.

 

Der Vorsitzende erkundigt sich, ob in diesem "Vor-Bebauungsplanverfahren" die Parzellierung bereits endgültig sei. Herr Mosebach erklärt dazu, dass dies wünschenswert wäre; es sich aber nur um einen Rahmenplan handele, auch in Bezug auf die Entwässerung.

 

Die Verkehrsflächen seien in 8 m breite Hauptzüge und 7 m breite Nebenzüge mit Wendekreisen mit einem Radius bis zu 21 m gegliedert. Innerhalb des Gebietes seien die Bereiche vernetzt, auch in der Weise, dass Rohrleitungssysteme verbunden werden können. In der Mitte des Gebietes verlaufe in Nord-Süd-Richtung ein Entwässerungszug, der zum Regenrückhaltebecken führe. Dieser solle ökologisch ausgerichtet werden und fußläufig erlebbar sein. Hier seien Wanderwege vorgesehen.

 

Herr Mosebach gibt die Gesamtfläche mit 17,6 ha an. Ausgehend von einer Grundstücksgröße von 770 m² seien 142 Grundstücke möglich. Die Grundstücksgrößen seien aber noch variierbar.

 

Der Vorsitzende stellt fest, dass es sich hier um einen Rahmenplan handele. Hier müsse entschieden werden, ob die Stadt Jever diesen Bereich entwickeln wolle. Wenn dieses so sein solle, müsse die Verwaltung Bebauungspläne erarbeiten. Im Rahmen der Aufstellungsverfahren werde man sich dann inhaltlich damit befassen.

 

Herr Albers erkundigt sich danach, ob mit dem vorhandenen Garten- und Landschaftsbaubetrieb abgestimmt sei, dass dieser überplant werden soll. Er befürchtet, dass, wenn das Gebiet nach dem Baukastenprinzip erschlossen werden solle, die ersten Bauherrn noch jahrelang mit dem Bauverkehr belastet seien, wie beispielsweise im Normannenviertel.

Herr Rüstmann führt dazu aus, dass keine homogene Situation bezüglich der Verkaufsbereitschaft der derzeitigen Grundstückseigentümer vorhanden sei. Zum Teil seien sie verkaufsbereit, zum Teil aber auch nicht. Da im Erweiterungsgebiet Normannenviertel bereits keine Grundstücke mehr zu haben seien, habe die Stadt keine anderen Alternativen als das Neubaugebiet Moorwarfen-Voßhörn. Laut Vorgabe des Rates sollen jedoch weitere zentrumsnahe Baugebiete entwickelt werden. Im nördlichen Bereich des Gebietes gebe es bereits einen Interessenten für eine Bebauung.

 

Herr Mosebach ergänzt, dass es sich um einen großen Raum handele, der nicht so einfach entwickelt werden könne. Die Verkehrsbelastung müsse im Einzelfall betrachtet werden.

 

Herr Albers wiederholt seine Bedenken, dass, wenn die Bau-LKW's über den Friesenweg fahren, viele Nachbarn belästigt werden. Herr Rüstmann erwidert, dass diese Frage durch die Verabschiedung des Flächennutzungsplanes entschieden worden sei. Die Stadt setze nur das um, was sich aus Nachfrage und Planung ergebe. Es seien verschiedene Zufahrtsmöglichkeiten vorhanden. Geräuschlos lasse sich aber kein Baugebiet erschließen.

 

Frau Vredenborg erklärt, dass die Stadt diese Gebiet schon lange im Visier für eine Bebauung habe. Die SPD-Fraktion stehe hinter diesem Ziel. Sie halte die Vorplanung für erforderlich, damit künftigen Bauinteressenten bekannt werde, dass mit einer Bebauung zu rechnen sei.

 

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass mit der Veröffentlichung dieses Themas im Rahmen der Presseberichterstattung die Grundstückspreise steigen werden. Frau Vredenborg erwidert, dass man durch die Darstellung im Flächennutzungsplan kundgetan habe, wo Bauerwartungsland ausgewiesen sei.

 

Herr Fittje erklärt, dass er die Bedenken von Herrn Albers grundsätzlich verstehen könne. Wenn das Regenrückhaltebecken zuerst gebaut werde, seien bis dahin lange Wege zu überbrücken. Für jeden Bereich müssten dann neue Entwässerungslösungen erarbeitet werden. Aus Entwässerungssicht sei eine Erschließung vom Norden (Südergast) her wünschenswert.

 

Herr Ludewig erklärt für die FDP-Fraktion, dass diese hinter diesem Konzept stehe.