Sitzung: 27.03.2014 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 6, Enthaltungen: 8
Vorlage: BV/0563/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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Dem Haushaltssicherungskonzept wird zugestimmt. |
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Herr Janßen spricht sein Bedauern darüber aus, dass
das Haushaltssicherungskonzept einerseits nicht der „große Wurf“ geworden sei,
andererseits wolle seine Fraktion auch keinen Abbau bei den freiwilligen
Leistungen. Jever sei die Stadt der Kultur und Gästefreundlichkeit; um
attraktiv zu bleiben müsse vieles vorgehalten werden, was natürlich auch Geld
koste. Man brauche ein gutes Sport-, Freizeit-, Schul- und
Kindertagesstätten-Angebot, damit könne man Leute nach Jever locken. Hier zu
sparen würde zwar Geld sparen, aber man würde sich den Ast selber absägen, auf
dem man sitze.
Man könne den Haushalt viel besser
aussehen lassen, man brauche nur Steuererhöhungen und die Streichung der
freiwilligen Einrichtungen. Die SPD-Fraktion wolle dies nicht.
Herr Dr. Bollmeyer erklärt, dass seine Fraktion das
Haushaltssicherungskonzept ebenso wie den Haushalt ablehne. Einsparung durch
größere Gruppen in den Kindergärten und bei der Bauunterhaltung seien der
falsche Weg, die unabhängig davon als tatsächliche Sicherung der Finanzen auch
gar nicht ausreichend seien. Bereits in den Ausschüssen habe er darauf
hingewiesen, dass es unsinnig sei, über den Zustand des jetzigen
Johann-Ahlers-Hauses zu klagen, ein neues bauen zu wollen und gleichzeitig die
Bauunterhaltung im allgemeinen zu kürzen. Mit regelmäßiger Pflege der
öffentlichen Gebäude könnten vergleichbare Probleme minimiert oder sogar
vermieden werden.
Eine durchdachte und tatsächliche
Haushaltssicherung sei im vorliegenden Konzept indes nicht zu erkennen. Es sei
kein Haushaltssicherungskonzept, sondern ein „Haushaltssicherungswitz“, bei dem
seiner Fraktion das Lachen vergehe. Deshalb sage die jeversche CDU „Nein“ zum
Haushaltssicherungskonzept.
Herr Rüstmann erklärt, dass er die Ausführungen von
Herrn Dr. Bollmeyer so nicht stehen lassen könne. Die Politik fordere von der
Verwaltung in jedem Jahr ein Haushaltssicherungskonzept, lehne aber Maßnahmen,
die „weh“ täten, die zusätzliches Geld kosten, bzw. Einnahmen einschließen würden ab. Insofern
sei diese Haltung ein Witz, dass man das, was eigentlich gemacht werden müsse
konsequent ablehne und auf der anderen Seite einen „Königsweg“ erwarte, der
keinem weh tue. Eine solche Haltung sei in seinen Augen nicht nur ein Witz, sie
sei lächerlich.
Herr Schönbohm führt aus, dass es problematisch sei zu
sparen, wenn man sich selbst über kleine
Einsparungen, die kaum jemandem weh täten, nicht einig werde. Dies zeuge nicht
davon dass man ernsthaft bereit sei zu sparen. Man könne dann nur den Weg der
Steuererhöhung gehen oder sich auf Bund und Land verlassen, dass die es
richten. Er müsse sich noch überlegen, ob er dem zustimmen könne.
Bürgermeister Albers appeliert an den Rat, das jetzt
vorgelegte Konzept als eine Maßnahme des Übergangs zu betrachten und hofft,
dass man für die Zukunft an einem Strang ziehe, um die Finanzen der Stadt auf
solidere Füße zu stellen.
Herr Dr. Bollmeyer erklärt, dass die jeversche CDU sich
glaubwürdig darstelle, weil sie sowohl dem Haushalt als auch dem
Haushaltskonsolidierungskonzept ablehne und die Probleme aufgezeigt habe. In
ihren Augen machten sich die Befürworter des Ahlers-Hauses lächerlich, die auf
die Zuschüsse verwiesen und andererseits nicht in die Öffentlichkeit brächten,
dass Zuschüsse über mehrere Jahre gestreckt ausgezahlt würden und von der Stadt
Jever durch Kredite zwischenfinanziert werden müssten.
Die Vorsitzende rügt das Niveau einzelner Wortbeiträge
und möchte keine weiteren Beiträge zulassen.
Herr Janßen besteht darauf kurz auf die Anwürfe von
Herrn Dr. Bollmeyer erwidern zu dürfen. Den Vorwurf, die Befürworter des
Ahlers-Hauses machten sich lächerlich, weise er entschieden zurück. Große Teile
der CDU-Fraktion hätten dem Grundsatzbeschluss für das Ahlers-Haus zugestimmt.
Weiterhin habe die CDU dem Raumkonzept des Ahlers-Hauses zugestimmt.
Die Vorsitzende bittet darum abschließend ein Wort zum
kommunalen Finanzausgleich sagen zu dürfen. Die Räte in den Kommunen könnten
sich anstrengen wie sie wollten, solange der kommunale Finanzausgleich so
bleibe, wie er im Moment geregelt sei, werde man nicht weiter kommen. Man müsse
an höherer Stelle darüber befinden, ob die kommunale Selbstverwaltung überhaupt
noch darstellbar sei, wenn der Finanzausgleich nicht anders geregelt werde.
Sie lässt über dem Beschlussvorschlag
abstimmen.