Sitzung: 11.06.2015 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Beschluss: Abstimmung: ohne Gegenstimme beschlossen:
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
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Der Rat der Stadt Jever beschließt das
anliegende „Interkommunale integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept der
öffentlichen und privaten Daseinsvorsorge der Gemeinden Wangerland und
Wangerooge sowie der Stadt Jever im Rahmen des Städtebauförderprogramms
„Kleinere Städte und Gemeinden.“ |
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Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der
Vorsitzende die Herren Holger Brörkens und Roman Brutscher von der
Niedersächsischen Landgesellschaft mbH.
Herr Rüstmann führt in den Sachverhalt ein. Er weist
darauf hin, dass der Prozess für das integrierte Entwicklungs- und
Handlungskonzept, das heute von den Herren Brörkens und Brutscher präsentiert
werden solle, vor knapp zwei Jahren begonnen worden sei. Es handele sich bei
diesem Projekt um eine interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Jever mit den
Gemeinden Wangerland und Wangerooge, die ursprünglich von Herrn Bürgermeister
Hinrichs initiert worden sei. Das Konzept sei entwickelt worden, um weitere
Möglichkeiten des Förderprogramms kleinerer Städte und Gemeinden auszuloten und
gegebenenfalls durch entsprechende Förderanträge in Anspruch zu nehmen.
Bestandteil dieses Programms sei auch die vorgezogene finanzielle Unterstützung
für den Neubau der Tourist-Information und Bürgerbegegnungsstätte am Alten
Markt in Jever. Um diese Förderung behalten zu können, sei es aus formellen
Gründen unbedingt erforderlich, durch Ratsbeschluss dem vorgelegten
integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept zuzustimmen. Dieser Beschluss
solle in der Sitzung des Rates am 2. Juli 2015 gefasst werden. Er müsse nicht
zwangsläufig in der heutigen Sitzung vorbereitet werden, wohl aber in der
Sitzung des Verwaltungsausschusses am 16. Juni 2015.
Herr Rüstmann weist darauf hin, dass die Errichtung
eines Dorftreffs Cleverns in dem Gebäude
des früheren Ladengeschäfts eine weitere mögliche Maßnahme sei, die aus dem
oben genannten Förderprogramm bezuschusst werden könne. Aus diesem Grunde sei
sie in das vorgelegte Konzept als mögliche Maßnahme aufgenommen worden.
Anschließend stellen Herr Holger
Brörkens und Herr Roman Brutscher die Präsentation für das integrierte
Entwicklungs- und Handlungskonzept vor, die diesem Protokoll als Anlage
beigefügt ist.
Ratsherr Fessel bittet um Auskunft, ob alle drei beteiligten
Kommunen dem Konzept zustimmen müssten, damit die Stadt Jever den bewilligten
Zuschuss für die Tourist-Information und Bürgerbegegnungsstätte behalten dürfe.
Dieses wird von Herrn Rüstmann
bestätigt, der darauf hinweist, dass es zwischen der Stadt Jever und den
Gemeinden Wangerland und Wangerooge jedoch entsprechende Vereinbarungen gebe,
durch die eine Zustimmung weitestgehend abgesichert sei. Sollte diese aus
sachfremden Erwägungen versagt werden, entstünden sicherlich
Schadenersatzansprüche. Er sehe diesbezüglich kein Risiko.
Herr Brutscher bestätigt, dass es sich hierbei
lediglich um eine Formalie handele, denn die drei Kommunen hätten eine solche
Zusammenarbeit im Vorfeld vereinbart.
Ratsherr Albers möchte wissen, ob alle drei Kommunen
einer Fortschreibung des Konzeptes gemeinsam zustimmen müssten und ob dieses
auch dann gelte, wenn einzelne Projekte in den Kommunen umgesetzt werden
sollten. Außerdem erkundigt er sich nach der Laufzeit des Konzeptes.
Herr Brutscher erklärt, die Laufzeit des vorgestellten
Konzeptes ende 2018, was bedeute, dass in diesem Jahr letztmalig Fördermittel
in Anspruch genommen werden könnten.
Unabhängig davon könne die Zusammenarbeit mit einem neuen Konezpt
fortgesetzt werden. Eine Fortschreibung müsse wiederum auf interkommunaler
Ebene erfolgen. Die Umsetzung der Projekte innerhalb der einzelnen Kommunen sei
aber von der Zustimmung der beiden anderen Partner unabhängig.
Ratsherr Fessel erkundigt sich, auf welcher Basis das
Projekt „Dorftreff Cleverns“ in das Konzept aufgenommen worden sei.
Herr Brutscher führt aus, die Überlegungen hierzu habe
es bereits vorher gegeben, in dem ehemaligen Kaufmannsladen einen Dorftreff zu
errichten. Dieses Projekt sei im Rahmen der durchgeführten Bürgerbeteiligungen
vorgestellt worden. Weil es genau in das beabsichtigte Konzept hineinpasse, sei
es dort aufgenommen worden. Eine solche Aufnahme sei nur möglich, wenn
gleichzeitig die ungefähren Kosten beziffert würden. Dieses habe natürlich
nicht zwangsläufig zur Folge, dass das Projekt entsprechend umgesetzt werden
müsse.
Ratsherr Dr. Bollmeyer äußert sich ebenfalls erstaunt über die
Darstellung des Projektes, dessen Umsetzung vom Rat in dieser Form bisher nie
konkret beschlossen worden sei.
Herr Bürgermeister Albers erklärt, die Aufnahme des Vorhabens sei
eine logische Konsequenz des gesamten Prozesses. Die Möglichkeit, einen
Dorftreff in den ehemaligen Geschäftsräumen unterzubringen, sei in der
Öffentlichkeit und insbesondere in der Dorfgemeinschaft diskutiert worden.
Während der Vorbereitungen dieses integrierten Entwicklungs- und
Handlungskonzeptes habe sich herausgestellt, dass ein solches Projekt die
Voraussetzungen für eine Förderung sicherlich erfüllen werde. Dieses gelte
jedoch nur für diese Form der Realisierung des Dorftreffs. Sollte die
notwendige weitere Prüfung aller Pläne zu dem Ergebnis kommen, eine andere
Lösung sei besser geeignet für einen Dorftreff, könnten nach wie vor auch
andere Varianten in Erwägung gezogen werden. Dann entfalle jedoch die
Möglichkeit einer Förderung aus dem hier vorgestellten Konzept. In dem Fall
müssten andere Finanzierungen überlegt werden.
Das Projekt sei somit lediglich deshalb
in das Konzept aufgenommen worden, um damit die Chancen für eine Bezuschussung
zu sichern, für den Fall, dass dieser Vorschlag nach Abschluss aller Beratungen
eine Mehrheit finden werde. Die endgültige Entscheidung über einen möglichen
Dorftreff in Cleverns sei damit nicht vorweggenommen. Alle Aspekte zu dieser
Maßnahme sollten bis Ende des Jahres zusammengetragen werden, sodass dann im
Rahmen des Masterplanes entschieden werden könne, ob und gegebenenfalls in
welcher Form eine Beteiligung der Stadt Jever an einem Dorftreff in Cleverns
realisiert werden könne. Eine weitere Voraussetzung für die erforderlichen
Beratungen im Rat sei eine ernsthafte Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft
Cleverns, wovon er zur Zeit aber ausgehe.
Sollte der Rat sich nach Abschluss des
gesamten Verfahrens für die Möglichkeit entscheiden, den Dorftreff in den
ehemaligen Geschäftsräumen zu realisieren, könne er sich durch die Aufnahme
dieses Modells in das integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept die Chance
wahren, für die Umsetzung zum 1. Juni 2016 einen Antrag auf Bezuschussung zu
stellen.
Ratsherr Dr. Bollmeyer fragt nach, ob es richtig sei, dass
alle anderen Umsetzungen für einen Dorftreff nicht aus diesen Mitteln gefördert
werden könnten.
Dieses wird von Herrn Bürgermeister
Albers bestätigt. Obwohl der Rat diesen Aspekt bei seinen Beratungen
einbeziehen müsse, werde die Verwaltung unabhängig davon bis Ende des Jahres
auch alle anderen möglichen Varianten prüfen.
Herr Brutscher erklärt, eine mögliche Förderung
beschränke sich auf diese Variante, weil die Erhaltung einer vorhandenen
Bausubstanz eine Voraussetzung dafür sei.
Auf die Nachfrage des Ratsherrn
Albers bestätigt Herr Brutscher, die Umsetzung der Maßnahme müsse
nicht durch die Stadt Jever erfolgen, sondern könne auch von der
Dorfgemeinschaft übernommen werden.
Ratsherr Dr. Bollmeyer erkundigt sich, ob eventuell auch der
Abriss eines vorhandenen Gebäudes und ein anschließender Neubau gefördert
werden könne, wie dieses beim Johann-Ahlers-Haus der Fall gewesen sei.
Herr Brutscher führt aus, im Jahr 2013 hätten
erhebliche Fördermittel zur Verfügung gestanden, die nicht abgerufen worden
seien, sodass die Kriterien für eine Förderung in dem Fall des Neubaus der
Tourist-Information und Bürgerbegegnungsstätte entsprechend ausgelegt worden
seien. Zwischenzeitlich gebe es circa vierzig Kommunen, die sich um eine
Förderung bewerben würden. Es sei somit davon auszugehen, dass künftig
Investitionen in die Bestandssicherung einer vorhandenen Immobilie eine größere
Aussicht auf eine Förderung haben würden.
Ratsfrau Rasenack bittet um zusätzliche Informationen zu
dem Konzept „Nordseemarschen“.
Herr Rüstmann erklärt, dabei handele es sich um ein
Entwicklungskonzept für die laufende Förderung aus EU-Mitteln. Für einen
möglichen Zuschussantrag müsse nach geeigneten Projekten gesucht werden, wobei
aber ebenfalls die interkommunale Zusammenarbeit einer der zu erfüllenden
Voraussetzungen sei.
Im Übrigen weist er erneut auf die
Notwendigkeit einer Beschlussfassung hin und bittet darum, über die
vorgestellte Beschlussempfehlung abzustimmen.
Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Brörkens und
Herrn Brutscher für die Vorstellung des Konzeptes und bittet die
Ausschussmitglieder über den vorgestellten Beschlussvorschlag abzustimmen.
Ratsherr Fessel weist ausdrücklich darauf hin, dass
eine Zustimmung zu dem integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept nicht
gleichbedeutend damit sei, dass die CDU-Fraktion einer Realisierung eines
Dorftreffs Cleverns in dem ehemaligen Kaufmannsladen ebenfalls zustimmen werde.
Der Ausschuss empfiehlt sodann folgende
Beschlussfassung: