Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:

Abstimmung: Ja: 22, Nein: 4, Enthaltungen: 1, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung schlägt vor, die Minimallösung in einer Gesamthöhe von 330.000,-- € in den Haushalt 2016 einzuplanen und so die Sanierung des Theaters am Dannhalm zu ermöglichen.


Herr Janßen führt aus, dass er am heutigen Tage die Internetseite des Landkreises Friesland besucht habe und sich sehr gefreut habe dort zu lesen: „Hauptstadt Jever“. Das gehe ihm runter wie Öl. Deshalb wäre es ein Armutszeugnis, als Kreisstadt und Mittelzentrum kein Theater bzw. keine Aula mehr vorzuhalten. In dem verabschiedeten Leitbild stehe unter der Rubrik Kultur: „Wesentlicher Bestandteil des kulturellen Angebotes ist die Aula am Dannhalm.“ Dem sei nichts hinzuzufügen. Die Aula müsse erhalten und saniert werden für die Bürger aber auch für die zahlreichen Gäste der Stadt Jever.

 

 Es müsse aber auch immer wieder daran gearbeitet werden, ein Konzept für eine bessere Auslastung zu erarbeiten, ggf. auch in Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen. Hierfür sei extra eine Kulturbeauftragte eingestellt worden, die sich intensiv mit diesem Thema zu befassen habe. In den vergangenen Jahren seien bereits Investitionen in das Gebäude erfolgt. So sei das Gestühl durch die großzügige Spende des Ehrenbürgers Dr. Blume erneuert worden und die Fassade sei erneuert worden. Dem Vorschlag der Verwaltung, eine Minimalsanierung vorzunehmen, könne seine Fraktion so zustimmen.

 

Herr Dr. Wilhelmy erklärt, dass eine vollumfängliche Sanierung auch unter energetischen Gesichtspunkten, d.h. inklusive Dach voraussichtliche Gesamtkosten in Höhe von 1,5 Mio. € verursachen würde. Demgegenüber stehe ein Abriss, der ebenfalls hohe Kosten verursachen würde. Entgegen der Darstellung einiger Leserbriefe in der Zeitung bestehe aber keine Notwendigkeit, die Fassade erneut zu sanieren.

 

Dennoch müsse man sich überlegen, was man mit dem Theater in Zukunft machen wolle. Die Verwaltung habe eine Sanierung als Minimalvariante erarbeitet. Diese umfasse eine Fenstersanierung, eine Sanierung im Bereich des Kellers, d.h. der Künstlertoiletten, der Garderoben sowie des Kellerflurs. Jeder, der hier schon einmal gewesen sei, könne erkennen, dass dies unbedingt erforderlich sei.

 

Darüber hinaus sei die Erneuerung der Bühnenbeleuchtung vorgesehen und es solle eine Brandmeldeanlage eingebaut werden. Die Haustechnik, Belüftung sowie die Bühnentechnik müssten saniert werden. Die Gesamtkosten hierfür beliefen sich auf circa 330.000,-- €.

 

Die Frage, die sich jeder stellen müsse sei, was jedem das Theater am Dannhalm wert sei? Man habe lange in einem breiten Konsens über das Leitbild der Stadt Jever diskutiert. Das Ergebnis laute, und hier wolle er zitieren: „Jever ist anders! Lebendig, überraschend, und vielseitig. Jever soll auch in Zukunft eine wachsende norddeutsche Kleinstadt mit nationalem Bekanntheitsgrad, ein florierendes Mittelzentrum, das Arbeitsplätze schafft und erhält, eine Kreisstadt im Grünen, die Urbanität und Landleben verbindet, eine attraktive Einkaufs-, Touristen- und Wohnstadt mit vielfältigem kulturellem Leben, eine historische Stadt, die Tradition und Moderne in Einklang bringt, eine familienfreundliche Stadt, die Bildungschancen eröffnet sowie eine lebens- und liebenswerte Heimat für alle Bevölkerungsgruppen sein.“


Damit sei man bei den Begrifflichkeiten, die das Leitbild 2025 vorgebe. Kultur präge das Zusammenleben der Menschen sowie Wertvorstellungen und Normen in der Gesellschaft. Mit Kultur im engeren Sinne werden die Künste und ihre Hervorbringungen bezeichnet: Bildende Kunst, Literatur, die darstellenden Künste (von Theater über Tanz bis Film), Musik, um nur einige Formen zu benennen. Das wiederum bedeute Bildung und Erziehung.

 

Schon Konfuzius habe den Weg der Zukunft in der Bildung und der Kultur gesehen. Daher bitte die CDU-Fraktion um Zustimmung zu der Sanierungsmaßnahme im Sinne der Stadt Jever zuzustimmen.

 

Herr Schönbohm erklärt, dass die Entscheidung zu dieser Thematik in seiner Fraktion zu erheblichen Diskussionen geführt habe. Zusammenfassend könne man feststellen, dass dieses Gebäude in keinster Weise ausgelastet und nicht besonders attraktiv sei. Auch die Lage sei nicht die Allerbeste. Zudem erfordere es jährlich einen Zuschuss von etwas über 90.000,00 €. Andererseits seien freiwillige Leistungen, wie auch das Freibad, die Bücherei oder das Jugendzentrum nicht nur unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betrachten. Viele Bürger der Stadt würden die Veranstaltungen im Theater besuchen, wenngleich bezüglich der Anzahl der Veranstaltungen deutlich Luft nach oben sei. Auch die Schulen nutzten dieses Theater. Jever sei Kreisstadt und wolle seine Einwohnerzahl steigern, das gehe nicht nur über attraktive Angebote im sportlichen Bereich oder im Bereich der Kinderbetreuung und Erziehung, sondern eben auch über Angebote im kulturellen Bereich. Hinzu komme, dass ein Abriss höhere Kosten verursachen würde, als die jetzt vorgeschlagene Sanierung. Es gebe gute Argumente sowohl für den Erhalt und die Sanierung als auch dagegen, seine Fraktion werde daher nicht einheitlich abstimmen.

 

Frau Glaum führt aus, dass ein Abriss für ihre Fraktion auf keinen Fall in Frage komme. Jever sei Kreisstadt und verfüge über keine Stadthalle, die Aula sei der einzige Versammlungs- und Veranstaltungsort. Auch sie plädiere dafür, sich darum zu bemühen, das Angebot zukünftig auszuweiten. Ihre Fraktion stimme für die vorgeschlagene Sanierung.

 

Herr Harms erklärt, dass ihm die Sanierung nicht weit genug gehe, da das Dach bei der Sanierung wieder außen vor bleibe. Man habe vor Jahren bereits eine umfangreiche Sanierung vorgenommen. Die Fassade sei gedämmt worden, das Dach hätte eigentlich in den nachfolgenden Jahren gemacht werden sollen, damit die Energie, die nun nicht mehr zur Seite entweiche nicht umso mehr durch das nicht isolierte Dach entweiche. Dies sei jedoch unterblieben. Nun nehme man erneut viel Geld in die Hand und lasse das Dach wieder außen vor. Weil dadurch viel Energie über das Dach verloren gehe, habe man hohe Heizkosten und somit einen hohen Zuschussbedarf. Er habe auch nicht viel Hoffnung, dass man eine höhere Auslastung des Theaters erreichen könne, um den Zuschussbedarf zu senken. Darüber hinaus sei er der Meinung, dass das Geld, was man nun in ein erneutes Sanierungsgebiet Schlachtstraße stecke, hier besser angelegt sei, um eine vernünftige Sanierung, auch unter energetischen Gesichtspunkten, durchführen zu können.