Sitzung: 21.02.2008 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 17, Nein: 11, Enthaltungen: 0
Vorlage: BV/472/2008
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Die im Entwurf vorliegende Haushaltssatzung für das
Haushaltsjahr 2008 wird beschlossen. Die Festsetzung des Investitionsprogrammes wird
beschlossen. Der Finanzplan wird zur Kenntnis genommen. Der Stellenplan wird beschlossen. |
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Verwaltungsangestellter Rüstmann trägt vor, der Haushaltsentwurf für das
Jahr 2008 sei von ihm in den einzelnen Fraktionen vorgestellt worden. Dabei
seien die Schwächen des Haushalts dargelegt worden. Andererseits habe er aber
auch Perspektiven aufzeigen können. Die positive Entwicklung des Vorjahres habe
leider nicht im gleichen Umfang fortgesetzt werden können. Eine erhebliche
Verschlechterung bei den Einnahmen, insbesondere im Bereich des
Finanzausgleiches habe zu Mindereinnahmen in Höhe von 823.000 Euro geführt.
Dieses trage dazu bei, dass im Verwaltungshaushalt ein Fehlbedarf in Höhe von
circa 1,7 Millionen Euro ausgewiesen werden müsse.
Die Verwaltung habe mit diesem
Hintergrund sehr vorsichtig kalkuliert. Er sei daher zuversichtlich, dass die
Situation sich bis Ende des Jahres noch wesentlich besser entwickeln werde. Ein
gutes Ergebnis sei bereits beim Jahresabschluss 2007 zu verzeichnen gewesen. Es
sei ein kumuliertes Defizit in Höhe von 400.000 Euro geschätzt worden, dieses
habe auf 320.000 Euro reduziert werden können. Er hoffe, dass dieser positive
Trend auch im Jahre 2008 fortgesetzt werden könne.
Auch der Haushaltsentwurf 2008 habe
neben den negativen Ansätzen positive Aspekte zu verzeichnen. Die freiwilligen
Leistungen seien nicht nur gehalten worden, sondern hätten noch gestärkt werden
können. Das Kinderbetreuungsangebot könne verbessert werden und es seien im
geringfügigen Maße Investitionen ins Freibad möglich.
Die Schwerpunkte des Haushalts mit den
notwendigen Impulsen lägen naturgemäß im Vermögenshaushalt. Trotz eines
bescheidenen Niveaus, sei es möglich, wichtige Aufgaben zu realisieren. In
diesem Zusammenhang sei der Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am Kirchplatz,
der Beginn des Projektes „Altstadtquartier“ mit dem Grunderwerb sowie weitere
Tiefbaumaßnahmen zu erwähnen. Ferner seien weitere Maßnahmen vorgesehen, um die
Lebensqualität in Jever zu erhalten bzw. zu steigern.
Er bitte den Rat somit, dem
Haushaltsentwurf zuzustimmen. Der Beschlussvorschlag des Verwaltungsausschusses
müsse um den Zusatz ergänzt werden, dass der Stellenplan ebenfalls beschlossen
werde.
Beigeordneter Zillmer trägt vor, das letzte Haushaltsjahr habe
aufgrund der allgemeinen positiven
wirtschaftlichen Entwicklungen auch für die Stadt Jever mit einem guten
Ergebnis abgeschlossen werden können. Dieses habe allerdings zur Folge, dass
die Einnahmen aus dem Finanzausgleich im Jahr 2008 wesentlich geringer
ausfallen würden. Auch die gute Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen
werde nicht so kontinuierlich fortschreiten. Die zu erwartenden Mehrbelastungen
durch erhöhte Personalkosten, die Mehraufwendungen für die Kreisumlage und ein
erhöhter Zuschuss bedarf bei den Kindertagesstätten führe auf der anderen Seite
zu wesentlich höheren Ausgaben.
Ungeachtet dessen sei es gelungen, einen
Haushalt aufzustellen, der zwar nicht ausgeglichen sei, aber dennoch
Handlungsspielräume übrig lasse. Positiv sei zu bewerten, dass die freiwilligen
Leistungen unangetastet blieben und die Ausgaben hierfür sogar moderat erhöht
werden könnten. Die Einrichtung eines Budgets für die Jever Marketing und
Tourismus GmbH sei in diesem Zusammenhang ebenfalls als positiver Aspekt zu erwähnen,
werde dadurch doch gewährleistet, dass die GmbH bereits zu Beginn des Jahres
ihre volle Handlungsfähigkeit erreiche.
Sicherlich sei es für die Verwaltung
schwer gewesen, einen ausgeglichenen Vermögenshaushalt vorzulegen und dabei
auch noch auf die zusätzliche Aufnahme von Krediten für Investitionen zu
verzichten. Obwohl die Einnahmen und Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um circa 30
% hätten reduziert werden müssen, fänden sich in dem Haushalt einige
Forderungen der politischen Parteien, und somit auch der CDU-Fraktion, wieder.
Mit diesen Maßnahmen solle die Entwicklung der Stadt weiter fortgeführt werden.
In diesem Zusammenhang sei die Fertigstellung des Kirchplatzes erwähnt, die im
Interesse der Gewerbetreibenden und einer optimalen touristischen Nutzung zügig
vorangetrieben werden müsse. Die Neugestaltung des Wochenmarktes werde
grundsätzlich positiv angenommen, dennoch gebe es weiterhin
Verbesserungspotential, auf dessen Umsetzung seine Fraktion stets achten werde.
Der geplante Ausbau der Milchstraße sei
jahrelang wegen fehlender Haushaltsmittel zurückgestellt worden, was innerhalb
der Bevölkerung zu vielerlei Unverständnis geführt habe. Die CDU-Fraktion lege
Wert darauf, dass diese Maßnahme in diesem Jahr nunmehr durchgeführt werde und
sei bereit, dass die Stadt als einer der Hauptanlieger hierfür einen nicht
unerheblichen Betrag im Haushalt bereitstelle. Zahlreiche weitere kleinere
Maßnahmen seien dazu geeignet, die Situation in unserer Stadt für die
BürgerInnen zu verbessern oder zumindest angenehmer zu gestalten.
Ein besonderes Augenmerk werde die
CDU-Fraktion auch weiterhin auf die Kinderbetreuung richten und auf die damit
verbundene Optimierung des Verfahrens zur Vergabe der Kindergartenplätze.
Die beabsichtigte Neugestaltung eines
großen Teiles des Stadtkerns durch das geplante Altstadtquartier werde von der
CDU-Fraktion positiv begleitet. Sie sei sich der großen Verantwortung gegenüber
der gesamten Stadt bewusst und werde sich daher für eine umsichtige und
sorgfältige Planung einsetzen. Die Flexibilität, auch außerhalb des Altstadtquartiers wichtige
Maßnahmen in Angriff nehmen zu können, müsse unbedingt erhalten bleiben. Neue
Entwicklungen würden eventuell zu weiteren Ausgaben bei der Sanierung der Schulen,
der Feuerwehr und beim Baubetriebshof führen, die bei Bedarf durch einen
Nachtragshaushaltsplan geregelt werden müssten.
Er bedanke sich bei der Kämmerei für die
konservative Herangehensweise bei der Aufstellung des Haushaltsplanes. Diese
Vorgehensweise habe in den vergangenen Jahren zu durchaus positiven
Entwicklungen im Laufe des Haushaltsjahres geführt. Die CDU-Fraktion werde dem
Haushaltsentwurf zustimmen.
Beigeordneter Janßen erklärt, auch seine Fraktion habe sich
umfassend mit dem Haushaltsentwurf befasst. Sie bedanke sich bei der Kämmerei
für die Vorbereitung und stimme dem Haushalt eindeutig zu.
Die Einnahmeeinbrüche gegenüber dem
Vorjahr seien nicht hausgemacht, sondern durch das Minus beim Finanzausgleich
und den zurückgehenden Gewerbesteuereinnahmen begründet. Entgegen der ersten
Prognosen habe sich der Haushaltsentwurf für das Jahr 2008 dennoch in eine
positive Richtung entwickelt. Mit dem diesjährigen Haushalt würden
Investitionen in die Zukunft getätigt. Besonders hervor zu heben sei in diesem
Zusammenhang das Altstadtquartier, für das der finanzielle Grundstein gelegt
werde. Das Geld werde für eine der größten Aufgaben der nächsten Jahre gut
angelegt. In gemeinsamen Anstrengungen sollte dafür Sorge getragen werden, dass
dieses Ziel konsequent und mit der notwendigen Sorgfalt verfolgt und nicht
zerredet werde. Durch das Altstadtquartier werde eine Innenstadt nahe
Einzelhandesversorgung, eine Innenstadt verdichtende Wohnbebauung und eventuell
sogar ein Hotel im Stadtkern gewährleistet.
Die Stadt Jever habe ihren
EinwohnerInnen und Gästen eine Menge zu bieten. Dabei dürfe jedoch nicht
vergessen werden, dass circa 300 Kinder auf die Sozialhilfe angewiesen
angewiesen seien. Jedes achte Kind in unserer Stadt einschließlich der dazu gehörenden Familien gelte somit als arm.
Zum Glück gebe es die jeversche Tafel, doch diese Einrichtungen seien
eigentlich ein Armutszeugnis für unsere gesamte Gesellschaft.
Mit dem Erhalt der vielfältigen
freiwilligen Leistungen, gerade auch im Jugendbereich, könne dieser negativen
Entwicklung zumindest im kleineren Umfang entgegen gesteuert werden. Es sei
nicht selbstverständlich, dass die freiwilligen Leistungen ungekürzt aufrecht
erhalten blieben, so dass diese Tatsache auch Vorbildcharakter für andere Kommunen habe.
Mit verschiedenen Angeboten werde die
Familienfreundlichkeit der Stadt Jever unterstützt. Für die SPD-Fraktion sei es
u. a. wichtig, dass die Kinderbetreuungsplätze für die Eltern bezahlbar blieben
und eine gesunde Mischung aus privaten und öffentlichen Plätzen angeboten
werde.
Die Aufstockung des Ansatzes für
Wirtschaftsförderung von 30.000 auf 45.000 Euro sei gut für die Schaffung und
den Erhalt vor allem gewerblicher Arbeitsplätze. Die finanzielle Unterstützung
der Nordsee-Schau 2008 und die Bereitstellung eines Betrages in Höhe von 40.000
Euro für die Jever Marketing und Tourismus GmbH seien ebenfalls wesentliche und
wichtige Investitionen in die Wirtschafts- und Tourismusförderung.
Durch die Bereitstellung entsprechender
Mittel im Haushalt könnten im Jahr 2008 einige notwendige Maßnahmen im Rahmen
der Bauunterhaltung sowohl bei den Schulen, Kindergärten und Altenwohnungen
durchgeführt werden. Endlich könne auch die Milchstraße saniert werden, aber
auch die übrigen notwendigen Straßenunterhaltungsmaßnahmen dürften nicht
vergessen werden.
Das Freibad habe sich mit Erfolg
entwickelt, kleinere Investitionen könnten auch in diesem Jahr realisiert
werden. Seine Fraktion lege besonderen Wert darauf, dass die kumulierten
Haushaltsreste des Freibadbudgets der letzten Jahre in Höhe von circa 122.000
Euro im Haushaltsjahr 2009 für größere Investitionen ausgegeben werden könnten.
Durch den Endausbau des inneren
Kirchplatzbereiches und die Sanierung der Nebenstraßen werde die Attraktivität
der Stadt Jever gesteigert. Zuschüsse für private Investitionen seien positiv
zu bewerten. Für den Radweg entlang der L 813 seien 50.000 Euro eingeplant, um
den Grunderwerb zu gewährleisten. Die gemachten Zusagen bezüglich des
Radwegebaus müssten selbstverständlich eingehalten werden. Der Radweg dürfe
nicht an der Grenze der Stadt Wittmund enden, sondern müsse fortgesetzt werden.
Zunächst müsse die Verwaltung sich dafür einsetzen, dass die entsprechenden
Landesmittel freigegeben würden. Sobald dieses erfolge, müsse die Finanzierung
des Radweges über den Nachtrag gesichert werden.
Durch eine Verpflichtungsermächtigung
werde die Anschaffung des Fahrzeuges für die Ortswehr Cleverns im Jahre 2009
sichergestellt. Skateranlage und Boßelleistungszentrum seien weitere Maßnahmen,
die in diesem Jahr begonnen und künftig kontinuierlich fortgesetzt werden
sollten.
Insgesamt gesehen sei die Stadt Jever
gut aufgestellt. Es könne weiter an den Zielen gearbeitet und positiv in die
Zukunft geblickt werden.
Beigeordneter Schönbohm trägt vor, die Frist zur Beratung des
Haushaltsentwurfes sei sehr kurz gewesen, so dass es seiner Fraktion nicht
möglich gewesen sei, die Mitglieder wie gewünscht in die Beratungen
einzubeziehen.
Die finanzielle Entwicklung sei leider
nicht so positiv, so dass im Verwaltungshaushalt ein Fehlbedarf in Höhe von 1,7
Millionen Euro zu verzeichnen sei, wobei auch er vermute, dass sich das Defizit
im Laufe des Jahres noch verringern werde. Die Situation sei, wie bereits
erwähnt, nicht nur hausgemacht. Die SWG-Fraktion habe daher auch gefordert, die
Kreisumlage um einen Punkt zu senken. Die daraus resultierenden Minderausgaben
in Höhe von 350.000 Euro hätten für das Altstadtquartier eingesetzt werden
können.
Positiv zu bewerten sei die Aufstockung
der Mittel für die Bauunterhaltungsmaßnahmen, da dadurch die vorhandenen
Gebäude langfristig erhalten werden könnten. Im Vermögenshaushalt seien die
Investitionen erheblich reduziert worden. Diese Entwicklung sei sehr
bedauerlich. Der Beginn des Projektes „Altstadtquartier“ werde auch von seiner
Fraktion sehr begrüßt. Leider seien für den Ausbau des Radweges entlang der L
813 in diesem Haushalt keine Mittel eingeplant. Dass diese Maßnahme der
SWG-Fraktion besonders am Herzen liege, werde durch den entsprechenden Antrag
des Ratsherrn Albers signalisiert.
Ebenfalls sehr ärgerlich sei es, dass
viele Straßen, die sich teilweise in einem sehr schlechten Zustand befänden,
wiederum nicht saniert werden könnten. Andererseits enthalte der Haushalt
Maßnahmen, die seine Fraktion für unnötig erachte. Dazu gehörten unter anderem die zusätzlichen Wege im
Innenbereich des Kirchplatzes und die Sanierung eines Teilstückes der
Rosmarinstraße, das noch vollkommen intakt sei. Das Hotelgutachten und das
Flurneuordnungsverfahren sowie die fehlende Sanierung des Kindergartens
Ammerländer Weg seien weitere Stichpunkte, die seine Fraktion dazu führten, dem
Haushalt in diesem Jahr nicht zuzustimmen, um ein Zeichen zu setzen.
Verwaltungsangestellter Rüstmann korrigiert die Ausführungen des
Beigeordneten Schönbohm dahingehend, dass für die Sanierung des Kindergartens
Ammerländer Weg sehr wohl Mittel in Höhe von 132.000 Euro im Haushaltsentwurf
2008 eingeplant worden seien. Im Übrigen erklärt er, dass er auf eine
entsprechende Nachfrage der SWG-Fraktion innerhalb der Beratungsphase für die
Klärung weiterer unklarer Punkte selbstverständlich zur Verfügung gestanden
hätte.
Zum Bau des Radweges entlang der L 813
habe der Rat einen Grundsatzbeschluss gefasst, der von der Verwaltung sobald
wie möglich ausgeführt werde. Die für diese Maßnahme benötigten Haushaltsmittel
in Höhe von 400.000 Euro einschließlich des Grunderwerbs könnten im Haushalt
2008 nicht mehr bereitgestellt werden. Nach Beschlussfassung über den Haushalt
werde die Angelegenheit den zuständigen Gremien mit einem entsprechenden
Verfahrungsvorschlag zur Beratung vorgelegt. Im Jahre 2008 stünden Landesmittel
für diesen Zweck nicht mehr zur Verfügung. Wenn in diesem Jahr mit dieser
Maßnahme begonnen werden solle, müsse sie über den Nachtrag in voller Höhe mit
Eigenmittel finanziert werden. Deshalb werde vorgeschlagen, den Bau des
Radweges unter Einbeziehung möglicher Landeszuschüsse für das Jahr 2009
vorzusehen. Eventuelle Gefahrenstellen müssten selbstverständlich kurzfristig beseitigt
werden, er gehe jedoch davon aus, dass die Straße von der Wittmunder Seite so
fertiggestellt werde, dass kein Gefahrenpotential entstehen werde.
Beigeordneter Schönbohm trägt vor, es sei beabsichtigt gewesen,
den Haushalt nicht nur innerhalb der Fraktion zu beraten, sondern auch mit den
Mitgliedern, die an diesen Entscheidungen beteiligt werden möchten. Innerhalb
dieser kurzen Frist sei es schwierig gewesen, einen geeigneten Termin für diese
Beratungen zu finden.
Beigeordneter Schwanzar führt aus, der Haushalt 2008 sei
wiederum sehr knapp kalkuliert worden, so dass es zu einer Minderung des
strukturellen Defizits wohl in absehbarer Zeit nicht kommen werde. Dieses sei
schon gar nicht möglich, wenn das geplante Vorhaben „Altstadtquartier“ durchgeführt
werde, für das eine Kreditaufnahme sicher unumgänglich sein werde. Es sei
beruhigend, dass trotz höherer Kreisumlage und geringeren Finanzzuweisungen
eine Kreditaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nötig sei. Die zu
erwartenden Lohnsteigerungen würden sich weiter negativ auf den
Verwaltungshaushalt auswirken. Auch im Bereich der Kinderbetreuung seien
weitere Ausgaben nötig, um das Angebot zu verbessern.
Die finanzielle Entwicklung des
Freibades sei dagegen sehr positiv zu bewerten. Dafür gebühre den Mitgliedern
und dem Vorstand des Fördervereins Freibad Jever e. V. ein herzlicher Dank.
Der Radweg entlang der L 813 sei auch
für die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen eine wichtige Maßnahme, dennoch würden
sie dem Haushalt zustimmen.
Jever habe große Aufgaben, aber auch
große Zukunftschancen und könne zum Glück auch auf BürgerInnen zurückgreifen,
die bereit seien, in ihre Stadt zu investieren. Seiner Fraktion sei es ein
besonderes Anliegen, dass der Haushalt auch in Zukunft in keine soziale Schieflage
gerate und die Interessen der Bedürftigen, jungen Familien und der älteren
Generation weiterhin angemessen berücksichtigt werde.
Er hoffe, dass die Sanierung der
Grundschule Cleverns und die allgemeine Bauunterhaltung auch neben dem
Großprojekt in der Innenstadt künftig
möglich sein werde. An einem Rückgang bzw. einer Stagnation der Betriebskosten
sei abzulesen, dass sich trotz
steigender Energiekosten Investitionen in die Wärmedämmung und die Verbesserung
der Bausubstanz auf jeden Fall bezahlt machten.
Der Baubeginn der Skateranlage werde
begrüßt. Es bleibe die Hoffnung, dass die Anlage von den Kindern und
Jugendlichen nicht nur genutzt werde, sondern sie sich dafür auch
verantwortlich fühlten.
Beigeordneter Hartl bedankt sich auch im Namen der FDP-Fraktion
bei der Kämmerei für die konservative Planung des Haushaltes, die zum Ende der
letzten Haushaltsjahre immer zu besseren Ergebnissen geführt habe. Es sei bekannt, dass der Vermögenshaushalt
nur unter schwierigen Bedingungen ausgeglichen werden konnte. Die Kritik
allerdings, die wegen der Kürze der Beratungszeit bereits mehrfach geäußert
worden sei, werde von seiner Fraktion uneingeschränkt geteilt. Es könne nicht
sein, dass die wichtigste Satzung der Stadt unter diesem Zeitdruck
verabschiedet werden müsse. Dadurch werde es den Fraktionen unmöglich gemacht,
den Haushalt sorgfältig vorzubereiten und mit den Mitgliedern zu diskutieren.
Trotz des Informationsgespräches mit dem Kämmerer seien viele Fragen offen
geblieben. Aus diesem Grunde sehe seine Fraktion sich nicht in der Lage, diesem
Haushalt heute zuzustimmen.
Zu dem vorliegenden Antrag der SWG /
Sender-Grunppe (siehe Anlage) erklärt Verwaltungsangestellter Rüstmann,
die Verwaltung werde, sofern es zu einer Gefahrensituation komme, selbstverständlich
sofort reagieren. Den Antrag würde er jedoch gerne mit in das Verfahren
aufnehmen, das im März angeschoben werde. Auch bei den 300 m wisse er im Moment
nicht, wie er sie finanzieren solle. Er schlage daher vor, ein vernünftiges
Finanzierungskonzept mit einer realistischen Zeitachse zu erarbeiten. In dieses
Verfahren könnten sämtliche Gesichtspunkte einfließen.
Beigeordneter Schwanzar regt an, für die Überplanung der
Innenstadt Modelle zu entwickeln, die zuschussfähig seien, damit für dieses
Projekt sowohl Kreiszuschüsse als auch mögliche Landes- und Bundesförderungen
sowie EU-Mittel beantragt werden könnten.
Ratsherr Albers bemerkt, es sei ein gutes Zeichen, dass
alle Ratsmitglieder sich mittlerweile der Sache „Radweg entlang der L 813“
annähmen und das Planfestellungsverfahren nunmehr eingeleitet werde. Dieses sei
eine Maßnahme, die bereits seit Jahrzehnten diskutiert werde. Das Straßenbauamt
Aurich habe mehrfach öffentlich darauf hingewiesen, dass Jever nunmehr
endgültig tätig werden müsse, um die Zuschüsse nicht zu verlieren. Leider seien
im Haushalt 2008 keine Mittel hierfür vorgesehen, lediglich ein Haushaltsrest
aus dem Jahr 2007 stehe für den Grunderwerb zur Verfügung.
Im Bereich der Stadt Wittmund werde der
Radweg gebaut. Dieses Teilstück ende an der Goldenen Linie, was zu Problemen
führen könne, da dort ein beachtliches Gefahrenpotential bestehe. Er habe
erhebliche Befürchtungen, dass an dieser Stelle etwas passieren könne. Aus
diesem Grunde sollte der Radweg zumindest jetzt so weit fortgeführt werden,
dass die unmittelbare Gefahrenquelle verhindert werde.
Verwaltungsangestellter Rüstmann weist erneut darauf hin, dass für 2008
keine Landeszuschüsse mehr für den Radweg bewilligt würden. Dieses sei erst
wieder im Jahr 2009 möglich. Mit Rücksicht auf die finanzielle Situation der
Stadt Jever appelliere er nochmals an den Rat, das geplante Verfahren
abzuwarten und keine schnellen Entscheidungen zu befürworten. Er werde sich mit
dem Straßenbauamt Aurich in Verbindung setzen, ob es tatsächlich beabsichtigt
sei, den Radweg in einer Gefahrenstelle enden zu lassen. Hier könne durch
Gespräche eventuell etwas erreicht werden.
Beigeordneter Husemann führt aus, dass der Antrag der
SWG-Fraktion nicht auf der Tagesordnung stehe, so dass eine Diskussion
eigentlich nicht vorgesehen sei. Es sollte nur darüber abgestimmt werden, ob
der Betrag in den Haushalt aufgenommen werde oder nicht.
Die Vorsitzende lässt sodann über den folgenden Antrag
der SWG / Sender – Gruppe abstimmen:
Es wird beantragt, die Mittel für eine
Fortführung des BA I des Radweges entlang der L 813 ab Kreisgrenze für einen
Streckenabschnitt von circa 300 Metern in den Haushalt der Stadt Jever
einzustellen und unverzüglich diese Maßnahme einzuleiten.
Dieser Antrag wird mit 13 Ja-Stimmen,
bei 15 Nein-Stimmen abgelehnt.
Sodann lässt die Vorsitzende über
den Beschlussvorschlag des Verwaltungsausschusses abstimmen.
Der Rat der Stadt Jever beschließt: