Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Pockrandt und Frau Freese vom Integrationslotsenverein Jever e.V..

 

Herr Pockrandt (Vereinsvorsitzender) und Frau Freese stellen sich zunächst den Ausschussmitgliedern vor.

 

Anschließend führt Herr Pockrandt aus, dass im Hinblick auf eine angemessene Unterkunftsversorgung, notwendige Wohnungseinrichtungen, Schaffung von Mobilität durch die Bereitstellung von Fahrrädern sowie die Gewährung von Sozialleistungen „verwaltungstechnisch“ die Flüchtlingsbetreuung weitestgehend abgeschlossen sei. Einige Flüchtlinge hätten sich nun jedoch auf dieses Niveau „eingerichtet“. Es sei nicht immer leicht, sie wieder zu motivieren, ihre weitere Lebensplanung bzgl. Sprachentwicklung, Inanspruchnahme von Ausbildungsmöglichkeiten, Aufnahme von Beschäftigungen etc. selber zu gestalten und voranzubringen.

Nachdem man jetzt beschlossen habe, einige Angebote wieder einzustellen oder zu reduzieren wie beispielsweise die Fahrradwerkstatt oder auch das regelmäßige „Café Mittendrin“ im Graftenhaus, werde man im kommenden Jahr wieder neu Projekte  angehen. Diesbezüglich seien insbesondere Ausflugsveranstaltungen zum Kennenlernen der Region, Besuch von Theaterveranstaltungen, neue Angebote für Schwimmunterricht etc. geplant.

 

Frau Freese führt ergänzend aus, dass man mit dem Sprachunterricht, den sie überwiegend mit 3 weiteren ehrenamtlichen Lehrkräften organisiere und anbiete, in das Gemeindehaus an der Zerbster Straße umgezogen sei. Hier seien die Rahmenbedingungen erheblich besser als im Pfarrhaus am Kirchplatz und man könne dort auch Veranstaltungen mit Kindern sowie den Sprachunterricht ergänzende Gesprächskreise durchführen. Des Weiteren sei angedacht, näher mit der Bücherei, dem Schlossmuseum etc. zusammenzuarbeiten. Auch mit der Landesbühne sei man im Gespräch, gemeinsame Integrationsprojekte umzusetzen.

 

Der Vorsitzende dankt Frau Freese und Herrn Pockrandt für die umfangreichen Ausführungen. Er rege an, ggfls. eine Jugendwerkstatt mit Kinderbetreuung in Jever ins Leben zu rufen. Solche Projekte gebe es bereits mehrfach in Niedersachsen. 

 

Herr Pockrandt teilt mit, dass es bei der Kinderbetreuung viele gesetzliche Hürden gebe, die es aus haftungsrechtlichen Gründen einzuhalten gelte und der Verein dazu alleine kaum in der Lage sei.

 

Herr Müller bedankt sich im Namen der Stadt für das mit viel „Herzblut“ versehene  ehrenamtliche Engagement des Integrationslosenvereins in der Flüchtlingshilfe in Jever. Die Stadt Jever bzw. die Verwaltung alleine wäre nicht in der Lage, in diesem Umfang eine entsprechende Unterstützung für die Flüchtlinge anzubieten.

 

Frau Freese antwortet, dass die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen bei der Stadt Jever sehr gut funktioniere, wofür auch sie und Herr Pockrandt sich ganz herzlich bedanken möchten.

 

Frau Zielke fragt an, wieviel Integrationslotsen momentan aktiv seien und ob auch Integrationsimpulse direkt von den Flüchtlingen ausgehen würden.

 

Frau Freese erklärt, dass bis zu 20 Integrationslotsen in Jever tätig seien, allerdings in unterschiedlichem zeitlichem Umfang, je nach den jeweiligen individuellen Möglichkeiten. Auch unter den Flüchtlingen selber gebe es einige, die sich bei der Integration stark einsetzen würden.  

 

Herr Matern regt an, den Film der Eheleute Mansour über ihre Aufnahme in Jever  nochmals wieder aufzuführen, ggfls. im Theater am Dannhalm. Möglicherweise könnte man hier die Schulen mit einbinden.

 

Herr Steinborn führt aus, dass dieser Film für die älteren Grundschulkinder (4. Klasse) geeignet sei und man diesen Film in ein Projekt „Integrationswoche“ einbinden könnte.

 

Herr Oltmanns ergänzt, dass auch er den Film für Viertklässler für geeignet halte. Das Kino in Jever stünde für solche Veranstaltungen zur Verfügung. Herr Döring wäre sicherlich bereit, sich hier mit einzubringen. Die Kosten würden sich auf ca. 300,00 EUR pro Aufführung belaufen.

Der dortige Projektor sei allerdings fest installiert und nicht mobil, so dass eine Aufführung im Theater nicht möglich wäre.

 

Herr Heeren regt an, dass sich die Verwaltung gemeinsam mit dem Integrationslotsenverein und dem Kinobesitzer, Herrn Döring, bespricht, um nochmalige Filmvorführen, insbesondere für Schulklassen zu organisieren.

 

Frau Zielke fragt an, wie der stetige Austausch zwischen dem Integrationslotsenverein und der Verwaltung organisiert sei.

 

Herr Heeren teilt mit, dass man sich bei Bedarf stets konkret abspreche, um Problemstellungen zu lösen. Ansonsten würden sich die Vereinsmitglieder turnusmäßig einmal monatlich im Graftenhaus treffen, um anstehende Problemlagen, Maßnahmen und Projekte gemeinsam zu besprechen. An diesen Treffen würde jeweils auch ein Vertreter der Verwaltung, in der Regel Frau Andoyo-Neumann, teilnehmen.