Herr Harjes hinterfragt den Stand der Sprachförderung in den Kindertagesstätten.

 

Herr Steinborn führt aus, dass die Kindertagesstätten es begrüßten, dass die Sprachförderung nunmehr infolge der Änderung des Kindertagesstättengesetzes (KiTaG) wieder in die deren Zuständigkeit liege. Das Land stelle hierfür allein für den Landkreis Friesland über 300.000,00 EUR zur Verfügung. Nun sei es wichtig, dieses Geld sinnvoll einzusetzen. Hierzu müsse nach Vorgaben des Kultusministeriums ein regionales Konzept entwickelt werden, an dem alle Träger von Kindertagesstätten im Landkreis zu beteiligen seien. In einem ersten vorläufigen Konzept sehe der Landkreis vor, zwei Sprachförderzentren einzurichten und zwar eine im Südkreis und eine im Nordkreis. Dieses Konzept sei im letzten Jugendhilfeausschuss des Kreistages bereits vorgestellt worden.

Speziell in Jever sei man aufgrund des bereits vor Jahren eingeführten BiSS-Projektes (Bildung in Sprache und Schrift) auf die zukünftige Sprachförderung in den Kindertagesstätten sehr gut vorbereitet. Die zwischen den Grundschulen und Kindertagestätten in Jever im Rahmen des Projektes eingerichteten Lernwerkstätten würden bereits heute gute Ergebnisse in der Sprachförderung erzielen. Derzeit sei die Einrichtung einer „Fachstelle Sprache“ im Obergeschoss der KiTa Lindenallee im Aufbau. Aufgabe dieser Fachstelle werde es sein, die Erzieherinnen und Erzieher auf ihre zukünftigen Aufgaben im Rahmen einer alltagsintegrierten Sprachförderung in den Kindertagesstätten vorzubereiten und fortzubilden. Dieses Projekt werde auch von der Bildungsregion gefördert.

 

Frau Golland erklärt, dass von Seiten der Grundschulen der Zuständigkeitswechsel grundsätzlich nicht negativ gesehen werde, jedoch hätte man sich gewünscht, hiermit noch ein Jahr zu warten, um eine angemessene Vorlaufzeit zu haben. Dann hätten sich alle Beteiligten besser vorbereiten und entsprechend umstellen können. Jetzt stünden die Kindertagesstätten vor dem Dilemma, die Sprachförderung ad hok umsetzen und kurzfristig neue Konzepte aus dem „Boden zu stampfen“ zu müssen.  

Auch die Grundschulen könnten sich ab sofort nicht mehr auf die Kinder mit Förderbedarf entsprechend einstellen, da sie zu ihnen im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung keinen unmittelbaren Kontakt mehr hätten. Gerade dies sei für die Lehrerinnen und Lehrer der Erstklässler sehr förderlich gewesen, da man sich bereits frühzeitig auf die individuellen Probleme einzelner Schülerinnen und Schüler habe vorbereiten können. 

 

Bürgermeister Albers bestätigt, dass sich auch die Stadt Jever mehr Zeit für die Erarbeitung von Sprachförderkonzepten gewünscht hätte. Andererseits würden sich in Jever die Kindertagesstätten und die Grundschulen bereits jetzt in dieser Thematik gut einbringen und zusammen arbeiten. Er sei daher zuversichtlich, dass in Jever die Umsetzung der neu geregelten Sprachförderung gut gelingen werde.

 

Herr Harjes regt an, die nächste Ausschusssitzung in einer Einrichtung mit einer Lernwerkstatt stattfinden zu lassen.

 

Dieser Vorschlag findet die einmütige Zustimmung des Ausschusses.

 

Herr Matern regt an, die Schülerbeförderung seitens des Landkreises kostenlos anzubieten und die Regelungen hinsichtlich der Kilometergrenzen aufzuheben.

 

Bürgermeister Albers erklärt, dass hier die Zuständigkeit des Landkreises gegeben sei. Er schlage daher vor, die Ratsmitglieder anzusprechen, die auch dem Kreistag angehören würden, um dort diese Thematik auf die Tagesordnung zu bringen.