Sitzung: 24.04.2008 Ausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Familie
Vorlage: AN/557/2008
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Der Ausschuss beschließt einstimmig
folgenden Beschlussvorschlag: Die Verwaltung wird beauftragt, bis
zur nächsten Sitzung den Bedarf für die Einstellung eines Straßensozialarbeiters
konkreter zu ermitteln. Dazu sind Gespräche mit dem Straßensozialarbeiter der
Stadt Schortens, der örtlichen Polizei als auch mit dem Jugendamt des
Landkreises Friesland zu führen. |
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In Verbindung mit der in der letzten
Sitzung deutlich gemachten Problematik
von so genannten unorganisierten Jugendtreffen im Stadtgebiet von Jever
fragt Frau Huckfeld, ob eine Beobachtung des Streetballfeldes in Nähe
des Jugendhauses nicht durch Herrn Berger erfolgen könne.
Herr Heeren erklärt daraufhin, dass die betroffenen
Treffpunkte von Herrn Berger und den Mitarbeitern des Jugendhauses zwar
beobachtet werden, aus Zeitmangel sei eine effektive und präventive Arbeit in
diesem Bereich nicht möglich.
Herr Friedel bittet um Rückstellung des Antrages,
damit zunächst genau geprüft werden könne, wo in Jever Brennpunkte seien und
somit auch Handlungsbedarf bestehe.
Herr Schwanzar weist darauf hin, dass der Hinweis für
einen Streetworker aus der SPD gekommen sei und diese nun zeigen müsse, ob sie
auch zu diesem stehe. Man dürfe aufgrund von Personalkosten für eine
zusätzliche Stelle nicht davor zurückschrecken in Kinder zu investieren und
daran denken, dass in anderen Bereichen wesentlich höhere Ausgaben befürwortet
werden. In der Zeitung könne man häufig von dem Problem des Vandalismus´ in
Jever lesen und auch Obdachlosigkeit sei in Jever ein Thema, was vielen nicht
bekannt sei. Der Ausschuss müsse sich in dieser Hinsicht mehr um die Belange
der Jugend kümmern.
Frau Dankwardt warnt davor, die Situation zu
dramatisieren, ohne genaue Zahlen vorliegen zu haben. Die Einstellung eines
Streetworkers könne weder den Vandalismus noch die Obdachlosigkeit verhindern.
Hier müsse man präventive Maßnahmen ergreifen.
Z. B. Könne man das Angebot des Jugendhauses überdenken, ob dieses noch
zeitgemäß sei. Aufgabe sei zunächst die Ermittlung von Zahlen, Daten und Fakten
zu diesem Thema.
Herr Janssen stimmt dem zu, macht aber auch
deutlich, dass Herr Berger bereits konkrete Beispiele genannt habe, es sich bei
diesen Taten aber meistens um solche handle, die nicht durch die Polizei
geahndet werden können. Man sollte hier keinen klaren Beschluss fassen, sondern
zunächst festlegen, welche Ziele auf diesem Gebiet erreicht werden sollen.
Herr Fürlus bestätigt dies und ergänzt, dass Kinder
oft schon im Kindergartenalter verhaltensauffällig seien, da die Grundlage für
ein solches Verhalten im Elternhaus gelegt werde. Diese Kinder haben in der
Jugend gar keine Chance, da sie für das Berufsleben ungeeignet seien. Vorbild für
den zukünftigen Umgang mit der Jugend
könne hier die gut funktionierende Seniorenarbeit in Jever sein.
Herr Werber fügt hinzu, dass dies der Startschuss
für ein grundsätzliches Umgehen mit diesem schwierigen Thema sei.
Frau Lorentzen macht deutlich, dass man hier nicht
gegen die Eltern arbeiten könne und daher ein sensibler Umgang mit diesem Thema
sehr wichtig sei.
Auch Herr Fürlus erklärt, dass
lediglich die Begleitung der Jugend eine Möglichkeit sei, aber niemals Arbeit
gegen das Elternhaus. Dies sei allein schon aus datenrechtlichen Gründen
schwierig.
Herr Habersetzer regt an, zu prüfen, welche Kinder
verhaltensauffällig seien und aus welchen Verhältnissen diese kommen, um dann
entsprechend zu reagieren.
Herr Schwanzar schlägt vor, das Gespräch mit solchen
zu suchen, die sich beispielsweise mit der Obdachlosigkeit in Jever auseinander
setzen, um die Möglichkeit zu schaffen, solche Personen zu resozialisieren.
Frau Lorentzen weist im Zusammenhang mit dieser
Problematik darauf hin, dass vielen der nötige Mut für den Gang zum Jugendamt
fehle, um dort entsprechende Fälle zu melden.
Herr Janssen erklärt, dass dies schon Schritt zwei
sei. Vorrangig gehe es darum, präventiv zu argieren, damit der Gang zum
Jugendamt nicht mehr notwendig werde.
Herr Fürlus ergänzt, dass es sich hier um zwei
verschiendene Dinge handle, zum einen gehe es um die Gefährdung des
Kindeswohls, zum anderen um die Begleitung solcher Familien.
Auf Vorschlag von Frau Huckfeld,
Erkenntnisse des Streetworkers aus Schortens über seine dortige bisherige
Tätigkeit zu erfragen, erklärt Frau Dankwardt, dass zunächst
festgestellt werden müsse, ob die dargestellten Umstände in Jever die
Einstellung eines Straßensozialarbeiters rechtfertigen würden. Sicherlich könne
die Verwaltung Gespräche mit der Stadt Schortens zu diesem Thema aufnehmen.