Der Ausschuss beschließt einstimmig folgenden Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, bis zur nächsten Sitzung den Bedarf für die Einstellung eines Straßensozialarbeiters konkreter zu ermitteln. Dazu sind Gespräche mit dem Straßensozialarbeiter der Stadt Schortens, der örtlichen Polizei als auch mit dem Jugendamt des Landkreises Friesland zu führen.

 

 


In Verbindung mit der in der letzten Sitzung deutlich gemachten Problematik  von so genannten unorganisierten Jugendtreffen im Stadtgebiet von Jever fragt Frau Huckfeld, ob eine Beobachtung des Streetballfeldes in Nähe des Jugendhauses nicht durch Herrn Berger erfolgen könne.

 

Herr Heeren erklärt daraufhin, dass die betroffenen Treffpunkte von Herrn Berger und den Mitarbeitern des Jugendhauses zwar beobachtet werden, aus Zeitmangel sei eine effektive und präventive Arbeit in diesem Bereich nicht möglich.

 

Herr Friedel bittet um Rückstellung des Antrages, damit zunächst genau geprüft werden könne, wo in Jever Brennpunkte seien und somit auch Handlungsbedarf bestehe.

 

Herr Schwanzar weist darauf hin, dass der Hinweis für einen Streetworker aus der SPD gekommen sei und diese nun zeigen müsse, ob sie auch zu diesem stehe. Man dürfe aufgrund von Personalkosten für eine zusätzliche Stelle nicht davor zurückschrecken in Kinder zu investieren und daran denken, dass in anderen Bereichen wesentlich höhere Ausgaben befürwortet werden. In der Zeitung könne man häufig von dem Problem des Vandalismus´ in Jever lesen und auch Obdachlosigkeit sei in Jever ein Thema, was vielen nicht bekannt sei. Der Ausschuss müsse sich in dieser Hinsicht mehr um die Belange der Jugend kümmern.

 

Frau Dankwardt warnt davor, die Situation zu dramatisieren, ohne genaue Zahlen vorliegen zu haben. Die Einstellung eines Streetworkers könne weder den Vandalismus noch die Obdachlosigkeit verhindern. Hier müsse man präventive Maßnahmen ergreifen.  Z. B. Könne man das Angebot des Jugendhauses überdenken, ob dieses noch zeitgemäß sei. Aufgabe sei zunächst die Ermittlung von Zahlen, Daten und Fakten zu diesem Thema.

 

Herr Janssen stimmt dem zu, macht aber auch deutlich, dass Herr Berger bereits konkrete Beispiele genannt habe, es sich bei diesen Taten aber meistens um solche handle, die nicht durch die Polizei geahndet werden können. Man sollte hier keinen klaren Beschluss fassen, sondern zunächst festlegen, welche Ziele auf diesem Gebiet erreicht werden sollen.

 

Herr Fürlus bestätigt dies und ergänzt, dass Kinder oft schon im Kindergartenalter verhaltensauffällig seien, da die Grundlage für ein solches Verhalten im Elternhaus gelegt werde. Diese Kinder haben in der Jugend gar keine Chance, da sie für das Berufsleben ungeeignet seien. Vorbild für den zukünftigen Umgang mit der Jugend  könne hier die gut funktionierende Seniorenarbeit in Jever sein.

 

Herr Werber fügt hinzu, dass dies der Startschuss für ein grundsätzliches Umgehen mit diesem schwierigen Thema sei.

 

Frau Lorentzen macht deutlich, dass man hier nicht gegen die Eltern arbeiten könne und daher ein sensibler Umgang mit diesem Thema sehr wichtig sei.

 

Auch Herr Fürlus erklärt, dass lediglich die Begleitung der Jugend eine Möglichkeit sei, aber niemals Arbeit gegen das Elternhaus. Dies sei allein schon aus datenrechtlichen Gründen schwierig.

 

Herr Habersetzer regt an, zu prüfen, welche Kinder verhaltensauffällig seien und aus welchen Verhältnissen diese kommen, um dann entsprechend zu reagieren.

 

Herr Schwanzar schlägt vor, das Gespräch mit solchen zu suchen, die sich beispielsweise mit der Obdachlosigkeit in Jever auseinander setzen, um die Möglichkeit zu schaffen, solche Personen zu resozialisieren.

 

Frau Lorentzen weist im Zusammenhang mit dieser Problematik darauf hin, dass vielen der nötige Mut für den Gang zum Jugendamt fehle, um dort entsprechende Fälle zu melden.

 

Herr Janssen erklärt, dass dies schon Schritt zwei sei. Vorrangig gehe es darum, präventiv zu argieren, damit der Gang zum Jugendamt nicht mehr notwendig werde.

 

Herr Fürlus ergänzt, dass es sich hier um zwei verschiendene Dinge handle, zum einen gehe es um die Gefährdung des Kindeswohls, zum anderen um die Begleitung solcher Familien.

 

Auf Vorschlag von Frau Huckfeld, Erkenntnisse des Streetworkers aus Schortens über seine dortige bisherige Tätigkeit zu erfragen, erklärt Frau Dankwardt, dass zunächst festgestellt werden müsse, ob die dargestellten Umstände in Jever die Einstellung eines Straßensozialarbeiters rechtfertigen würden. Sicherlich könne die Verwaltung Gespräche mit der Stadt Schortens zu diesem Thema aufnehmen.