Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Um dem Rat der Stadt Jever einen Beschlussvorschlag für die Erweiterung und den Umbau der Paul-Sillus-Schule unter Beibehaltung des bestehenden Schultraktes vorlegen zu können, wird die Verwaltung vorab beauftragt, auf der Grundlage des neuen pädagogischen Konzeptes mit der Schulleitung der Paul-Sillus-Schule und einem von der Verwaltung beauftragten Architekten ein Raumprogramm zu erarbeiten. Es sind nicht nur die baurechtlichen Vorgaben für die Umsetzung des Bauprojektes, sondern zudem eine realisierbarer Kostenrahmen zu berücksichtigen. 

 

 


Der Vorsitzende bittet Frau Golland zunächst ihr neues Konzept kurz vorzustellen.

 

Frau Golland führt aus, dass sie bereits seit 2017 sehr eng mit der Landesschulbehörde, namentlich mit Frau Hebenstreit sowie Herrn Flick (unter anderem auch Sicherheitsbeauftragter der LSchB), im Hinblick auf zukunftsorientierte Schulkonzepte zusammenarbeite.

Man habe sich bereits mehrfach zusammengesetzt, viele Fragen erörtert und so Grundlagen für weitere Planungen erarbeitet. Daraus habe sich ein zukunftsorientiertes Konzept entwickelt, das im Kern einen modernen fächerübergreifenden und individualisierten Unterricht ermögliche und auch mit dem Leitbild der Schule übereinstimme. Der derzeit noch vielfach betriebene „Frontunterricht“ in großen Klassenverbänden entspreche nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Unterricht an der Grundschule. Kleinere Lerngruppen könnten von einer Lehrkraft gleichzeitig betreut und beaufsichtigt werden. Die Paul-Sillus Schule habe ein sehr junges und auch innovatives Lehrerkollegium, das die Individualität der Schule stärken möchte, um nicht im Stillstand zu verharren.

Zur Umsetzung dieses Konzeptes sei es erforderlich, Umbauten an der Schule vorzunehmen, um Räumlichkeiten auch für kleinere Lerngruppen zu schaffen. All dies habe auch der Besuch der Ganztagsschule in Schüttdorf gezeigt, wo ebenfalls überwiegend in kleineren Lerngruppen gearbeitet werde und nicht mehr in großen Klassenräumen. Dabei sei ihr schon bewusst, dass geprüft werden müsse, welche Baumaßnahmen effektiv und generell auch umsetzbar seien. Dies könne nur in Zusammenarbeit mit einem Architektur- bzw. Planungsbüro geschehen.

 

Der Vorsitzende dankt Frau Golland für ihre Ausführungen.

 

Frau Berghaus führt aus, dass es gegebenenfalls gar nicht möglich sei, gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Corona-Krise, auf Räumlichkeiten zu verzichten, um die Abstandsregelungen einhalten zu können.

 

Frau Golland erklärt, dass gerade der Unterricht in kleineren Gruppen vieles entzerren könne und daher das neue Konzept den „Corona-Gegebenheiten“ eher entgegenkomme als der jetzige Unterricht in großen Klassenverbänden.

 

Herr Dabitsch verliest eine kurze Stellungnahme der CDU-Fraktion. Dabei führt er insbesondere aus, dass das neue Konzept pädagogisch sehr gut und dies auch durch den Besuch der Schule in Schüttdorf bestätigt worden sei. Seine Fraktion werde daher dem Beschlussvorschlag folgen. Im Übrigen sei nunmehr im Hinblick auf den voraussichtlich ab 2025 vorgesehenen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulbetrieb rasches Handeln erforderlich. Er bittet darum, dem Architekten einen freien Handlungsspielraum zu lassen und evtl. auch prüfen zu lassen, ob nicht ggfls. ein Neubau sinnvoller wäre. andeln erforderlich.       

 

Bürgermeister Albers führt aus, dass die sich aus der Corona-Krise ergebenden Veränderungen auch im Hinblick auf die Finanzen zur Zeit nicht absehbar seien. Andererseits müssten in Bezug auf die anstehenden hohen Schülerzahlen bis inblick auf die SchülerzahlenHzum August 2022 oder allenfalls noch bis spätestens August 2023 die erforderlichen Baumaßnahmen umgesetzt werden. Man sei jetzt noch zeitlich im Plan, um die zukünftig notwendigen Beschlüsse zu fassen.

Zur weiteren Planung sei eine Besprechung der Baumaßnahme in große Runde mit Vertretern der Landesschulbehörde als auch Fachleuten des Landkreises Friesland geplant gewesen, die jedoch wegen der derzeitigen Umstände nicht habe stattfinden können. Daher habe er sich telefonisch direkt mit Frau Hebenstreit von der LSchB in Verbindung gesetzt. Von dort wurde bestätigt, dass das erarbeitete Konzept der richtige Ansatz für eine zukunftsfähige Ganztagsschule sei und alle Möglichkeiten für einen modernen Unterricht mit kleinen Lerngruppen und nicht mehr in großen Klassenräumen bieten würde.

 

Frau de Jong-Ebken erklärt für ihre Fraktion, dass die SPD sich uneingeschränkt  „hinter“ die Planung der Schule stelle. In diesem Zusammenhang dankt sie Frau Golland für das neue Konzept.

Die SPD-Fraktion kritisiere jedoch nach wie vor die Stellungnahme der CDU Fraktion aus der letzten Ausschusssitzung zu dieser Thematik, worin doch sehr stark gegen den Ganztagsbetrieb an der Paul-Sillus-Schule „gewettert“ wurde.

Desweiteren bemängle ihre Fraktion das Informationsverhalten in dieser Sache, wonach offensichtlich eine Beratung nur mit den drei Faktionen von CDU, FDP und Grüne stattgefunden habe. Die SPD stehe immer für eine sachliche Diskussion ein und halte es eigentlich für selbstverständlich, dass alle Fraktionen mit allen Informationen zeitnah „versorgt“ werden würden.

 

Herr Werber teilt mit, dass die FDP das Konzept und die dafür erforderlichen Maßnahmen unterstützen werde, sowohl in pädagogischer Hinsicht als auch in Hinsicht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Persönlich plädiere er jedoch aber auch nach wie vor dafür, dass neben dem Erlernen von sozialem Miteinander und der Vermittlung von Teamfähigkeit unter den Kindern die schulischen Kernbereiche wie Rechnen, Schreiben und Lesen nicht vernachlässigt werden dürften. Es zeigten sich hier stetig mehr und mehr Defizite bei den Kindern an den weiterführenden Schulen.  

 

Herr Dabitsch führt hinsichtlich der Ausführungen von Frau de Jong-Ebken aus, dass der Bürgermeister alle Fraktionen im VA in dieser Thematik unterrichtet und informiert habe.

 

Frau de Jong-Ebken entgegnet, dass dies jedoch nicht über die Runde der Fraktionsvorsitzenden geschehen sei. 

 

Herr Matern ergänzt, dass auch die SWG darüber verwundert gewesen sei, nicht  über die Ausarbeitung eines neuen Konzeptes informiert worden zu sein. Seine Fraktion unterstütze jedoch einvernehmlich die weitere geplante Vorgehensweise.

Frau Berghaus bestätigt, dass im VA über die Planungen berichtet wurde. Ihre Fraktion stimme dem Konzept zu. Darüber hinaus regt sie an, auch über die Umsetzung eines Ganztagsbetriebes in Cleverns und am Harlinger Weg nachzudenken.

 

Bürgermeister Albers erklärt, dass die Diskussion um angebliche Informationsdefizite offensichtlich auf eine gemeinsame Pressemitteilung von CDU, FDP und Grünen zurückzuführen sei. Er ergänzt, dass zur letzten Schulausschusssitzung eine eigentlich gute und beschlussfähige Vorlage vorgelegt worden sei und die Verwaltung habe in keinster Weise mit dem daraus hervorgegangenen Diskussionsergebnis gerechnet. Im Anschluss an die Besichtigung der Schule in Schüttdorf habe er im Bus mit allen Fraktionen intensiv gesprochen und er sei daher sehr verwundert über die jetzigen Ausführungen zur „Informationspolitik“. Er könne insofern die Darstellung der SPD nicht nachvollziehen und müsse die diesbezüglich Kritik der SPD ausdrücklich zurückweisen. Er stehe nach wie vor für alle Fraktionen für entsprechende Gespräche zur Verfügung.

 

Sodann beschließt der Ausschuss folgenden Beschlussvorschlag: