Sitzung: 22.05.2008 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:
Vorlage: BV/559/2008
Beschlussvorschlag:
Herr Andersen führt für seine Fraktion aus, dass
diese „mit der Faust in der Tasche" dem Beschlussvorschlag zustimmen
werde. Selbstkritisch müsse man feststellen, dass von einer weitsichtigen
Planung nicht gesprochen werden könne. Die Stadt werde jetzt kurzfristig leider
mit einer teuren Übergangslösung hier eine Erweiterung durchführen müssen.
Diese Erweiterung sei nicht von hoher Wertigkeit. Seine Fraktion habe sich
daher entschlossen, zu fordern, dass von der Verwaltung ein Gesamtkonzept
auszuarbeiten und vorzulegen sei. Die räumliche Situation solle dabei
insbesondere zum Schwerpunkt gemacht werden. Man habe vor kurzem ein solches
Gesamtkonzept in Zusammenhang mit der Grundschule Cleverns hören können. Er
wiederholt die Forderung, dass insbesondere ein Gesamtkonzept erarbeitet werde,
dass die räumliche Situation der Kindergärten auch für die Zukunft deutlich
aufzeige. Die Stadt habe die Altlasten Lindenallee und Steinstraße; auch in
diesem Bereich müsse sich sicherlich etwas ändern. Man wisse auch, dass das
Konzept für die Kindergärten erheblich erweitert worden sei. Dieses sei bereits
im Sozialausschuss behandelt worden, so dass er dieses nicht wiederholen
wolle.
Seine Fraktion bittet um Erweiterung des
Beschlussvorschlages um die folgende Formulierung:
Die Verwaltung wird beauftragt, ohne
Verzug ein Gesamtkonzept Kinderbetreuung auszuarbeiten.
D. Janßen erklärt, dass er diese Thematik
nicht so dramatisch sehe, wie Herr Andersen. Die Verwaltung lege in
kontinuierlichen Abständen einen Kindergartenbedarfsplan vor. Aufgrund dieses
Bedarfsplanes werde dann auch geplant. Jetzt sei festgestellt worden, das 25
Vormittagsplätze fehlen, weil immer mehr 3-jährige Kinder angemeldet werden.
Diesem Ansinnen komme die Stadt jetzt nach. Die Verwaltung habe seiner Meinung
nach einen sehr guten Vorschlag gemacht. Die Stadt stelle beim Kindergarten
Klein Grashaus kurzfristig einen Mietpavillon auf. Dieser solle für 2 Jahre
gemietet werden und koste an jährlicher Miete
insgesamt 23.000,00 Euro. Dieser Betrag sei gut angelegtes Geld für die
Zukunft der Kinder dieser Stadt. In diesen 2 Jahren habe die Stadt Jever
genügend Zeit, endgültig zu planen, wie es weiter gehen solle. Dann wisse man
auch, wie es mit den Kindergartenzahlen weiter gehe. Eventuell müsse die Stadt
dann an einen Kindergarten anbauen oder evtl. auch neu bauen. Er halte
es für überspitzt, diese Thematik zu dramatisieren. Die Stadt komme dem
Begehren der Eltern nach und stelle diese Plätze, die fehlen, zur Verfügung.
Die erforderlichen Mittel sollen in Höhe von 23.000,00 Euro im Rahmen einer
überplanmäßigen Ausgabe (13.000,00 € aus dem Verwaltungshaushalt und 10.000,00
€ aus dem Vermögenshaushalt) zur Verfügung gestellt werden. Im Sozialausschuss
sei die dafür notwendige Beschlussempfehlung einstimmig abgegeben worden und er
hoffe, dass der Rat auch entsprechend beschließen werde. Nichtsdestotrotz solle
die Verwaltung einen Bedarfsplan in einer der nächsten Sitzungen des
Sozialausschusses vorzulegen, wie die Entwicklung in den nächsten Jahren sein
werde. Ein 100-prozentige Planung könne man seines Erachtens nie machen. Es sei
aber gewährleistet, dass alle Kinder, für die ein Vormittagsplatz benötigt
werde, diesen auch bekommen.
Herr Schwanzar führt aus, dass er Herrn
Andersen in Teilen recht gebe, dass diese Planung nicht sehr weitsichtig sei.
Seine Fraktion freue sich und unterstütze es auch, dass diese Vormittagsplätze
geschaffen werden, für die sie lange gekämpft haben. Er erinnert daran,
dass seine Fraktion beim Bau des Kindergartens Klein Grashaus darauf
hingewiesen habe, dass ein dreizügiger Bau sinnvoller sei, als ein zweizügiger
Bau. Damals habe Herr Stadtdirektor Hashagen dieses aufgenommen und die
Notlösung mit der Kinderkrippe gefunden. Diese Lösung habe die Stadt aber nicht
glücklich gemacht. Hätte man damals gleich eine dritte Gruppe eingerichtet,
wäre man heute nicht in dieser Raumnot. Man müsse davon ausgehen, dass durch
die Bebauung des Großen Herrengartens auf jeden Fall dieser Kindergarten Klein
Grashaus wachsen werde. Deshalb solle man recht bald an einen Anbau denken. Es
werde notwendig sein, die Kindergartenplätze in der Anzahl, wie man sie jetzt
habe, weiterhin zu erhalten.
Herr
Schönbohm erklärt, dass auch seine Gruppe davon überzeugt sei, dass
dringend Vormittagsplätze benötigt werden. Seiner Gruppe gehe es darum, dass
man hier den Kostenrahmen für diese Übergangslösung im Auge behalte. Er
müsse Herrn Schwanzar Recht geben, dass man irgendwann wohl nicht um einen
Anbau herumkommen werde. Die Zwischenlösung müsse aber bezahlbar sein.
Herr Rüstmann ruft in Erinnerung, dass die Stadt vor
einigen Jahren zum Thema Kindergartenplatzversorgung auch in der Politik eine
gänzliche andere Einstellung gehabt habe. Damals habe man die Versorgung mit
Nachmittagsplätzen als ausreichend angesehen. Auf dieser Grundlage sei auch
dieser Neubau im Gebiet Klein Grashaus geplant worden. Im Laufe der Zeit sei
eine totale Änderung der Einstellung und Anschauung erfolgt, die die Stadt
unmittelbar nach der Bauphase ein- und überholt habe. Zum Glück sei heute die
allgemeine Meinung, dass man dafür sorgen müsse, dass jedes Kind einen
Vormittagsplatz bekomme. Dieses habe im Rahmen eines Paradigmenwechsel diesen
zusätzlichen Bedarf verursacht. Als er im Sozialamt die Zuständigkeit
für die Kindergärten übernommen habe, habe er eingeflüstert bekommen,
dass diese nicht zu teuer werden. Heute
sei dieses anders und das habe dafür gesorgt, dass die Kapazitäten nicht mehr
ausreichen. Die Stadt sei immerhin so weitsichtig gewesen, dass man den
Kindergarten Klein Grashaus in Modulbauweise erweitern könne.
Die Vorsitzende lässt dann darüber abstimmen, ob der
Beschlussvorschlag um den von Herrn Andersen gemachten Vorschlag erweitert
werden soll. Die Erweiterung lautet wie folgt:
Die Verwaltung
wird beauftragt, ohne Verzug ein Gesamtkonzept Kinderbetreuung auszuarbeiten.
Abstimmung: Ja
25 Nein 0
Enthaltungen 4
Anschließend
verliest die Vorsitzende den erweiterten Beschlussvorschlag und lässt darüber
abstimmen.