Sitzung: 09.07.2020 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:
Abstimmung: Ja: 26, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/1120/2016-2021
1.
Den Empfehlungen des Arbeitskreises
„Bürgerbeteiligung“ hinsichtlich der Vorhabenliste 2020 wird zugestimmt. Die
Vorhabenliste 2020 wird beschlossen.
2.
Die Vorhabenliste 2020 wird gemäß der Vorgaben der Leitlinien für eine
mitgestaltende Bürgerbeteiligung in der Stadt Jever veröffentlicht.
3.
Den Empfehlungen des Arbeitskreises „Bürgerbeteiligung“ hinsichtlich
der Durchführung eines Bürgerforums wird zugestimmt.
4.
Die Verwaltung wird beauftragt, das Bürgerforum entsprechend der
Empfehlungen des Arbeitskreises vorzubereiten und durchzuführen.
Ratsherr Janßen hebt die gute finanzielle Situation der Stadt Jever hervor und führt aus, im Landkreis Friesland seien ausschließlich die Gemeinden Bockhorn und Zetel finanziell besser aufgestellt. Er erklärt, die Stadt Jever zeichne sich neben der guten finanziellen Situation zusätzlich durch die hohe Transparenz aus und teilt mit, diese werde mit der Vorhabenliste 2020 und dem durchzuführenden Bürgerforum weiter erhöht. Der Arbeitskreis „Bürgerbeteiligung“ habe in seiner Sitzung vom 15. Juni 2020 über die Vorhabenliste 2020 beraten und diese in der vorliegenden Fassung einstimmig zur Kenntnis genommen. Ratsherr Janßen teilt mit, in dem Bürgerforum werde den Bürgerinnen und Bürgern die Vorhabenliste 2020 vorgestellt. Das Vorhaben eines neuen ökologischen Baugebietes am Schützenhofsportplatz werde ebenfalls vorgestellt. Außerdem informiert Ratsherr Janßen, hinsichtlich des Vorhabens „Radfahrplan 2030“ sei eine intensive Bürgerbeteiligung angedacht. Er führt aus, in dem durchzuführenden Bürgerforum werde zusätzlich zur Vorstellung der Vorhabenliste 2020 der Stadt Jever eine Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern bezüglich des Umgangs mit Feuerwerkskörpern zu Silvester erfolgen sowie mögliche Alternativen zum typischen Feuerwerk aufgezeigt. Des Weiteren stellt Ratsherr Janßen fest, die weitere Steigerung der Transparenz in der Stadt Jever sei beinahe unmöglich und nennt neben der zahlreichen Bürgerbeteiligungen zu den einzelnen Vorhaben in der Vorhabenliste und des Bürgerforums die öffentlichen Ausschuss- sowie Ratssitzungen. Auch das für die Bürgerinnen und Bürger öffentlich zugängliche Ratsinformationssystem auf der Internetseite der Stadt Jever, in dem die politischen Beschlussvorlagen zeitnah vor der jeweiligen Sitzung eingestellt würden sowie die regelmäßigen Sprechstunden des Bürgermeisters schafften Transparenz. Abschließend hebt er die zahlreichen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in der Stadt Jever lobend hervor und zeigt sich zuversichtlich angesichts der im kommenden Jahr stattfindenden Kommunalwahlen.
Ratsherr Harjes zeigt sich erfreut darüber, dass die
Bürgerbeteiligung nun formell beginnen könne. Hinsichtlich des Vorhabens
„Radfahrplan 2030“ erklärt er für
die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, die Bezeichnung ziele auf die entferntere
Zukunft ab. Ratsherr Harjes merkt
weiterhin an, dass frühzeitig mit der Umsetzung einzelner Maßnahmen zum „Radfahrplan“
begonnen werden müsse, weshalb die Bezeichnung „Radfahrplan 2021“ angebrachter
sei. Er bittet darum, die
finanziellen Mittel für erste Maßnahmen in den Haushalt für das Jahr 2021
einzustellen, gegebenenfalls sogar bereits für den Nachtragshaushalt für das
Haushaltsjahr 2020 zur Verfügung zu stellen. Ratsherr Harjes weist darauf hin, dass zudem bereits einige
Fahrradkonzepte und Verkehrspläne existierten und appelliert erneut, zeitnah
mit ersten Maßnahmen zur Umsetzung dieser Konzepte zu beginnen. Weiterhin regt er an, aufgrund des derzeitigen
Abrisses eines ehemaligen Geschäftsgebäudes in der Gr. Wasserpfortstraße ein
Konzept für eine sogenannte „Quartiersentwicklung“ – ähnlich des Antrages der
CDU-Fraktion hinsichtlich eines städtebaulichen
Entwurfs für die Gestaltung des historischen Zentrums – zu entwickeln, um
selbst handlungsfähig zu bleiben, anstelle auf Investoren zu hoffen.
Abschließend führt Ratsherr Harjes
hinsichtlich der Transparenz aus, dass diese zwar auf verschiedenste Weise
geschaffen werde, zugleich jedoch nicht hinreichend erkennbar sei. Er merkt an, das öffentlich zugängliche
Ratsinformationssystem sei für viele Bürgerinnen und Bürger auf der
Internetseite der Stadt Jever nicht zu finden. Der Zugang zum
Ratsinformationssystem müsse direkt über die Startseite der Stadt Jever möglich
sein. Weiterhin bemängelt er, dass
die Vorhabenliste 2020 noch nicht auf der Internetseite der Stadt Jever
veröffentlicht worden sei.
Ratsherr Theemann erklärt, eine gute Bürgerbeteiligung
zeichne sich durch eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aus und
teilt mit, dass ein zusätzliches Gremium hierfür grundsätzlich nicht
erforderlich sei. Er stellt jedoch
zugleich fest, oftmals mangele es an einer hinreichenden Beteiligung der
Bürgerinnen und Bürger. Weiterhin zeigt sich Ratsherr Theemann zuversichtlich, dass das Bürgerforum zusätzlich
zu einer Steigerung der Bürgerbeteiligung beitrage und teilt mit, dass er dem
Beschlussvorlag zustimmen werde. Hinsichtlich der im Bürgerforum angedachten
Diskussion zum Umgang mit Feuerwerkskörpern zu Silvester möchte er wissen, ob die Verwaltung der Stadt
Jever konkret beabsichtige, typisches Feuerwerk zu Silvester zu verbieten.
Bürgermeister Albers führt aus, zunächst sei eine Diskussion mit
den Bürgerinnen und Bürgern angedacht, um das Meinungsbild der Jeveranerinnen
und Jeveraner zu ermitteln. Auch würden mögliche Alternativen zum typischen
Feuerwerk aufgezeigt. Im Anschluss werde der Rat der Stadt Jever über die
Ergebnisse der Diskussion informiert und eine entsprechende Beschlussvorlage
gefertigt. Er erklärt, eine
inhaltliche Befassung mit dieser Thematik sei aufgrund der Diskussionen um das
Feuerwerk im vergangenen Jahr entstanden. Einzelne Kommunen hätten bereits
teilwiese das typische Feuerwerk untersagt und Alternativen geschaffen.
Ebenfalls habe die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen in der Sitzung des Rates
vom 12. Dezember 2020 angeregt, zu prüfen, ob künftig im gesamten Stadtgebiet
ein „Böllerverbot“ zu Silvester eingeführt werden könne.
Ratsherr Albers appelliert, Acht zu geben, dass die
Bürgerbeteiligung nicht zu vermehrten Verboten führe und mahnt an, die
Bürgerbeteiligung dürfe nicht ausschließlich durch ein gewisses Klientel
bestimmt und die im entsprechenden Gremium erarbeiteten Vorschläge auf die
gesamte Bürgerschaft übertragen werden. Ratsherr
Albers merkt abschließend an, für die Durchführung einer konsequenten
Bürgerbeteiligung sei eine Volksabstimmung notwendig.
Ratsherr Harjes fordert auf, entschlossen zu agieren und
führt aus, in einigen Kommunen hätten sich bereits Gewerbetreibende darauf
verständigt, in ihren Geschäften keine Feuerwerkskörper zum Kauf anzubieten. Er erklärt weiterhin für die Fraktion
Bündnis 90 / Die Grünen, das Feuerwerk zu Silvester sei nicht erforderlich.
Hinsichtlich der Ausführungen des Ratsherrn Albers teilt er mit, es gebe eine
Vielzahl von Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung neben einer Volksabstimmung. Ratsherr Harjes nennt als Beispiele
u.a. die Bürgerbefragung und das Bürgergutachten.
Ratsherr Zillmer appelliert an den Rat, zunächst mit der
Bürgerbeteiligung, wie seitens der Verwaltung vorgeschlagen, zu beginnen und
erste Erfahrungen zu sammeln, anstelle nun bereits konkretere Planungen
anzustellen.
Ratsherr Dr. Funk spricht sich gegen die Einführung eines „Böllerverbots“
zu Silvester aus.
Sodann beschließt der Rat der Stadt Jever: