Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 0, Enthaltungen: 0

 

 


Herr Schwarz leitet ein, dass der Radfahrplan 2021-2030 im Dezember vergangenen Jahres auf den Weg gebracht worden sei. Dieser klare Auftrag an die Verwaltung erfordere viel Arbeit, aber die ersten Dinge seien bereits vorangeschoben worden. So seien beispielsweise die ersten 50 sogenannten Fahrradbügel bestellt worden. Eine für den 12. April geplante Ortsbegehung solle zeigen, wo diese am sinnvollsten installiert werden. 

Der Fahrradbeauftragte der Stadt Jever, Herr Ingo Borgmann, berichtet von dem ersten konstruktiven Onlinetreffen der Arbeitsgruppe „Radfahrplan“, bei dem Vertreter der Stadt, Polizei, ADAC, Verkehrswacht und Landkreis teilgenommen haben. Die Arbeitsgruppe habe jetzt erste Schwerpunkte festgesetzt, zum Beispiel die L813 von der Blauen Straße bis zur Abzweigung nach Cleverns. Herr Borgmann erläutert, dass die Stadt hier nicht unmittelbar tätig werden könne, da es sich um eine Landesstraße handele, aber es bestünde Handlungsbedarf. Ein fundierter Mängelbericht (Gullideckel usw.) müsse erstellt und mit kompetenten Vertretern des Landes am besten vor Ort durchgegangen werden. 

Herr Borgmann berichtet weiterhin, dass über den Ausbau einer Nebenstrecke zur Mühlenstraße nachgedacht werde. Er gibt allerdings zu bedenken, dass der Weg möglicherweise nicht viel genutzt würde, weil der Mensch an sich ein bequemes Wesen sei.

Die Zustände der Radwege müssten noch häufiger als bisher kontrolliert werden durch regelmäßige Begehungen und Befahrung, so Herr Borgmann. Dies erfordere aber eine personelle und finanzielle Aufstockung.

Seiner Meinung nach müsste auch viel mehr Aufklärung betrieben werden, denn viele Verkehrsteilnehmer wüssten gar nicht, dass Radfahrer das Recht hätten, Straßen zu befahren und sogar Gehwege mit entsprechender Beschilderung.

Herr Borgmann berichtet von der 1. Teilnahme am Fahrradklimatest des ADFC, bei dem die Stadt Jever derzeit Platz 108 von 418 belege. Dieser gebe sehr genau die Zustände der Radwege und Radfahrinfrastruktur wieder und daran solle man ansetzen.

Herr Borgmann spricht den angedachten Rundweg im Moorlandstief und die vielen Abwägungen in Bezug auf Qualität (Untergrund) und Naturschutz an. Laut Herrn Borgmann sollte man die Schwerpunkte zunächst auf Maßnahmen legen, die kurzfristig umgesetzt werden können und deren Umsetzung sofort sichtbar seien für die Bürger. Unter die TOP 100 beim Klimatest platziert zu werden, sei dabei ein Ansporn.

Herr Janßen bedankt sich beim Arbeitskreis für die tolle Arbeit und bestätigt, dass es wichtig sei, Haushaltsmittel für die Überprüfung und ggf. Ausbesserung der Radwege fest einzuplanen. Er sehe aus Naturschutzgründen keine Chance in der Ertüchtigung des Moorlandsweges im Abschnitt Brücke bis Famila.

Herr Bürgermeister Albers meint, es bestehe ein Unterschied zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit, dies erfordere Augenmaß: Was fordern die Radfahrer und was kann tatsächlich geleistet werden? Der Radfahrplan sei sehr ambitioniert. So werde beispielsweise die angedachte Maßnahme des barrierefreien Ausbaus des Moorlandsweges trotz einiger Negativstimmen aus der Bevölkerung (keine Fahrradautobahn) und rechtlicher Schwierigkeiten (Naturschutz) weiterhin verfolgt und u.a. mit dem Landkreis geprüft. Über die Ergebnisse werde in einer der nächsten Fachausschusssitzungen berichtet, so Herr Bürgermeister Albers. Für ihn sei es wichtig, eine Doppelstrategie zu fahren: Auf der einen Seite sollen die langfristigen, visionären genauso wie die kurzfristigen Maßnahmen in Angriff genommen werden, die sofort eine spürbare Verbesserung erkennen lassen.

Herr Janßen bemerkt, dass der Landkreis Friesland ebenfalls an einem Fahrradplan arbeite und schlägt für Synergieeffekte eine Kontaktaufnahme vor. Es sei vor allem wichtig, mit der Umsetzung des Radfahrplans 2021-2030 jetzt zu beginnen und bittet darum, in der nächsten Fachausschusssitzung konkrete Maßnahmen zu beschließen. Weiterhin kündigt er an, dass die SPD-Fraktion Bauunterhaltungsmaßnahmen beantragen werde, um den Moorlandsweg im Abschnitt Bahnübergang bis Brücke befahrbar zu machen.  

Herr Sender erkundigt sich abschließend nach den genaueren Plänen zum Ausbau des Radweges entlang der Addernhausener Straße.