Herr Janßen leitet ein, dass die Corona-Zeit im Hinblick auf den Tourismus wohl eher eine „Tote Hosen-Zeit“ gewesen sei.  Er gehe aber davon aus, dass derweil hinter den Kulissen gut gearbeitet worden sei, um eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen. 

Frau Brunken gibt anhand dieser Niederschrift anliegenden Power-Point-Präsentation einen Rück- sowie Ausblick aus dem Bereich Tourismus. Zunächst geht sie nochmal auf das Tourismuskonzept, die festgelegte Prioritätenliste sowie die touristischen Projekte und Maßnahmen ein, die bereits in Bearbeitung beziehungsweise schon erledigt sind. Sie berichtet, dass die Tourist-Information aufgrund der Corona-Bestimmungen seit Dezember 2020 für den Publikumsverkehr geschlossen sei, das Team die Zeit aber intensiv genutzt habe - teilweise von zu Hause aus - Ideen anzugehen und umzusetzen.

So seien beispielsweise die Konzeption für den Wettbewerb „Leerstand“ und ein Konzept für eine bessere Auslastung des Theaters entwickelt worden. Es sind Förderungsmöglichkeiten bei der NBank geprüft worden. Weiterhin wurden neue Flyer gestaltet beziehungsweise bestehende Flyer überarbeitet. Zum Themenschwerpunkt „Erlebbarkeit Tourist-Info“ werde momentan u.a. der Flur neu gestaltet: Ein heller Wandanstrich, einheitliche Prospekthalterungen und großflächig eingeklebte Motive, u.a. des Schlosses, auf den innenliegenden Fensterscheiben sollen ebenso für ein ansprechenderes Erscheinungsbild sorgen wie die neue, einheitliche Arbeitskleidung mit dem Stadt-Logo. Frau Brunken führt aus, dass ein Merchandisingkonzept mit interessanten, nachhaltigen und fair gehandelten Produkten erarbeitet worden sei.

Zur Erfrischung solle ein Wasserspender mit stillem Wasser für die Besucher der Tourist-Info angeschafft werden. Auf Nachfrage von Herrn Janßen, ob die Verwaltung mit dem OOWV bezüglich eines Trinkwasserspenders Kontakt aufgenommen habe, antwortet Frau Brunken, dass das Angebot des OOWV beziehungsweise der Niedersachsen Wasser GmbH aufgrund der zu hohen Kosten nicht in Frage gekommen sei. Jedem Verbandsmitglied werde lediglich ein Trinkwasserspender gesponsert und dieser stehe bereits im Rathaus. Außerdem sei derzeit kein Wasseranschluss im Flur der Tourist-Info vorhanden und der einzige dafür in Frage kommende Standort für eine Nachrüstung eines Wasseranschlusses sei aus Brandschutzgründen nicht möglich (Fluchtweg muss freigehalten werden).

Des Weiteren berichtet Frau Brunken vom geplanten Bildschirm mit Informationsprogramm im Fenster der Tourist-Info, die Elektrik dafür sei bereits gelegt worden. Auf diesem Wege werden die Besucher mit immer aktuellen Informationen zu Stadtführungen, Öffnungszeiten usw. versorgt. Frau Brunken erläutert, dass eine Lizenz für eine DTV-Klassifizierung der privaten Ferienunterkünfte beantragt worden sei, da die Klassifizierung aktuell nicht möglich, aber sehr wichtig sei für die Qualitätssteigerung des Gästeservices und als Orientierungshilfe bei der Unterkunftswahl. Die Klassifizierung stelle einen Wettbewerbsvorteil für die Anbieter dar, da die Anzahl der Sterne Einfluss auf die Nachfrage habe. Die für die Lizenz vorausgesetzte Mitarbeiterschulung sei bereits durchgeführt worden.

Aufgrund hoher Nachfrage der Urlauber nach Briefmarken für Postkarten, sei die Idee nach eigenen Marken mit wechselnden Motiven aus Jever, wie beispielsweise dem Schloss, dem Hof von Oldenburg oder der Blaufärberei aufgekommen. Die Erstellung exklusiver Briefmarken ist mit einem Aufpreis verbunden, der unter dem Marketingbudget verbucht werde. Die Briefmarken sollen als zusätzlicher Gästeservice ausschließlich im Zusammenhang mit dem Erwerb von Postkarten in der Tourist-Info zum Verkauf angeboten werden.

 

Frau Brunken spricht von der in diesem Jahr ablaufenden I-Zertifizierung für die Tourist-Information und der anstehenden Prüfung durch einen unangemeldeten Gutachter und der Serviceoptimierung zur Erneuerung der i-Marke in 2021.  

 

Im Zusammenhang mit der besseren Auffindbarkeit der Angebote (z.B. Führungen) soll zukünftig ein Online-Buchungssystem genutzt werden. Frau Brunken erläutert außerdem die Wichtigkeit der Bewerbung (online und offline) am Beispiel des tollen Angebotes „Rollirad Sophie“, welches auf der Homepage der Stadt, bei Facebook und im Gastgeberverzeichnis 2021 beworben werde. 

 

Frau Brunken geht auf das neue Gastgeberverzeichnis ein, welches im Dezember 2020 fertiggestellt worden ist. Es konnten neue Unterkünfte akquiriert werden. Um den Gast besser beraten zu können, werden einige Unterkünfte nach Möglichkeit durch die Mitarbeiter der Tourist-Info besichtigt.

 

Professionelle überregionale Tourismuswerbung werde laut Frau Brunken aufgrund der aktuellen Corona-Situation derzeit nur dort betrieben, wo es Sinn mache. Sie erläutert den Ausbau der crossmedialen Marketingmaßnahmen beispielhaft an den Online-Einträgen bei der OTG. Die geschalteten Kataloganzeigen haben bereits zu einer Nachfrage von 1000 Gastgeberverzeichnissen geführt. 

 

Herr Eden erkundigt sich, ob die Gastgeberverzeichnisse auch digital versendet würden. Frau Brunken erklärt, dass das Gastgeberverzeichnis auf der Homepage der Stadt Jever auch als PDF-Download zur Verfügung stünde, die Leser der Apotheken Umschau - überwiegend Ältere - jedoch lediglich die Druckversion zugesandt bekämen.

 

Frau Brunken berichtet des Weiteren, dass aufgrund der derzeitigen Corona-Lage keine Promotion und Messen geplant seien.

 

Frau Brunken empfiehlt eine eigene Homepage sowie einen von der Verwaltung losgelösten Social Media Auftritt (eigene Facebookseite) aus einem Guss für den Bereich Tourismus. Nach ihrer Ansicht seien die Darstellung und die Software auf der Homepage für eine Verwaltung ideal, für den Urlauber aber nicht ansprechend. So würden auch viele andere Kommunen den Internetauftritt von Tourismus und Verwaltung trennen.

 

Abschließend geht Frau Brunken auf die Notwendigkeit ein, den Wohnmobilstellplatz attraktiver zu gestalten, um die geringe Auslastung zu erhöhen. Es gebe bereits eine Idee und die Rahmenmöglichkeiten werden derzeit mit dem Landkreis Friesland besprochen.     

 

Herr Janßen bedankt sich bei Frau Brunken und dem gesamten Team für die wunderbare Vorlage und Fleißarbeit. Er schließt sich der Meinung von Frau Brunken an, dass eine eigene Homepage und die Verbesserung des Reisemobilstellplatzes unbedingt angegangen werden müssen.

 

Herr Schwarz ergänzt, dass im Rahmen der Erweiterung der Gästeführungen Head Sets angeschafft werden sollen. Hierfür soll ein entsprechender Förderungsantrag gestellt werden. Sobald die Corona-Situation es wieder zuließe, schlägt er eine Ausschusssitzung im Graftenhaus vor, um sich selbst ein Bild von den Veränderungen in der Tourist-Info machen zu können.

 

Herr Dirk Eden erkundigt sich, wann die Tourist-Info - wenn auch eingeschränkt - für Besucher wieder geöffnet werde. Herr Bürgermeister Albers erklärt, dass zurzeit grundsätzlich keine touristischen Aktivitäten aufgrund der aktuellen Corona-Lage erlaubt seien. Sobald es wieder möglich sei, werde die Tourist-Info wieder öffnen, solange gelte „Mallorca ja - Jever nein.“  

 

Herr Werber lobt die Entwicklungen in der Tourist-Info, es wirke alles frischer und moderner. Zur guten Visitenkarte gehöre aber auch das Erscheinungsbild nach außen und er kritisiert vor allem das schmutzige Becken und den Bereich am Hintereingang. Herr Bürgermeister Albers äußert, dass das Becken aufgrund der Wärmegewinnung ökologisch zwar sehr wertvoll, aber optisch ein permanentes Problem sei. Die Verwaltung werde sich aber um ein besseres Außenbild durch regelmäßigere Reinigungen bemühen.