Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Beschlussvorschlag:

 

Das Planungsbüro kbg Oldenburg wird beauftragt, die Planung auf der Grundlage der am 15.03.2023 im Bau- und Planungsausschuss  vorgestellten Variante mit einer Kostenschätzung von 8,1 Mio € fortzusetzen.

 

 


Die Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Grothoff und Herrn Halupzok vom Planungsbüro kbg Oldenburg. Sie erteilt Herrn Rüstmann das Wort.

 

Herr Rüstmann führt zum Beratungsgegenstand der Baumaßnahme Paul-Sillus-Schule aus. Er erklärt, der Planungsauftrag sei im Herbst letzten Jahres vergeben worden, zurzeit laufe die Vorplanung. Im Rahmen dieser Arbeiten hätten sich neue Aspekte zur Funktionalität und zum Wärmeschutz ergeben. Dieses habe zu einer geänderten Planung und höheren Kosten geführt. Ein weiterer Kostenanstieg sei durch die Inflation zu verzeichnen. Aus diesem Grunde seien neue Entscheidungen zu treffen. Hierzu würden die Planer heute vortragen.

 

Die Vorsitzende erteilt sodann das Wort an Herr Halupzok.

 

Herr Halupzok begrüßt alle Anwesenden und bedankt sich für die Einladung. Er weist darauf hin, dass man sich am Ende der Entwurfsplanung befinde und dass bei allen Beteiligten eine Zufriedenheit erkennbar sei. Er stellt sodann anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation den aktuellen Planungsstand „Erweiterung, Umbau und Sanierung Paul-Sillus-Schule Jever“ vor.

 

Herr Halupzok erklärt anhand eines Gebäudemodells den neu parallel verlaufenen Baukörper; dieser solle neue Klassen- und Gemeinschaftsräume enthalten und im Obergeschoss an das Bestandsgebäude angebunden werden. Er geht weiter auf den Lageplan des Bestandsgebäudes ein und erklärt, dass die gelb markierten Bereiche Abriss und die rot markierten Bereiche Neubauteile darstellen. Weiterhin seien eine barrierefreie Rampenanlage vom Schulhof zur Sporthalle, Verwaltungsbüros, Werken- und Textilraum und eine neue Photovoltaikanlage geplant. Die im Bereich der Sporthalle befindlichen Sanitäranlagen seien in die Jahre gekommen und nicht barrierefrei, daher empfehle er auch hier eine neue Planung. Anhand weiterer Planzeichnungen zeigt er auf, welche zusätzlichen Räumlichkeiten durch die Sanierungsmaßnahme geschaffen werden können. Hierbei benennt er eine neue Zuwegung zum Schulhof, eine Überdachung über diese Zuwegung, die als Dachterrasse genutzt werden können und die hieraus entstehenden 4 weiteren Klassenräume. Die Schulflure stehen in Zukunft als Lehrraum zur Verfügung und müssen nicht mehr nur als „Flur“ gesehen werden. Auch könne der neue Innenraum, der durch die Neubedachung entstünde, zukünftig als Außenbereich der Mensa im Sommer genutzt werden. Abschließend empfiehlt er aus energetischen die Fenster auszutauschen und das Dach zu sanieren.

 

Herr Halupzok stellt die Frage in den Raum, ob die geplante Photovoltaikanlage, die auf dem Dach aufgebracht werden soll, nur den Eigenbedarf an Strom decken oder mit Fördermitteln eine größere Anlage entstehen könne. Er geht kurz auf die Visualisierung des Eingangsbereichs ein und zeigt eine offene und helle Eingangszone, erklärt aber, dass die Fassade sich noch verändern werde.

 

Die Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Halupzok und übergibt das Wort an Herrn Grotthoff.

 

Herr Grothoff begrüßt alle Anwesenden und geht sodann auf die dieser Niederschrift beigefügten Präsentation „Kostenentwicklung Paul-Sillus-Schule“, ein. Er erklärt, dass Kosten dynamisch seien und sich weiterentwickeln. Er erläutert chronologisch, dass für den Wettbewerb auf der Grundlage des Raumkonzepts eine Kostenschätzung durch das Planungsbüro Kieselhorst und Piltz vorgegeben wurde. Mit dem Wettbewerb habe man dann eigene eigene Kostenschätzung vorgelegt. Mitllerweile liege eine dritte Kostenschätzung vor, die Änderungen der Vorplanung umfasse. Er erklärt kurz die Grundlagen der Kostenschätzung (Seite 4), die damals durch das Architekturbüro Kieselhorst + Piltz durchgeführt wurde. Hierbei sei der Kostenstand inkl. barrierefreier, integrierter Zugang zur Turnhalle, aus Vergleichsprojekten ermittelt worden und habe mit Stand vom 31.07.2020 ursprünglich ca. 5 Mio. Euro betragen.

 

Herr Grothoff erklärt, dass sich das Planungsbüro kbg Architekten, Oldenburg, intensiv mit der Kostenentwicklung beschäftigt habe.  Bezüglich der Kostenermittlung würde man sich öffentliche Daten ziehen. Er erklärt, anhand von Flächenwerten, wie man daraus resultierende Kosten erhalte. Bei der Ermittlung der Bauwerkskosten vom 07.03.2022 sei man auf einen Betrag von 4.820.000,00 € gekommen.  Dieser Wert sei aber schon im Jahr 2020 das Ziel von Kieselhorst + Piltz gewesen. Im März 2022 lagen die Gesamtkosten bereits bei 6.050.00,00 €.  Danach wurde das Planungsbüro kbg Architekten neu beauftragt. Nunmehr habe man mit Datum vom 30.01.2023 auf der Basis der Entwurfsplanung eine aktualisierte Kostenschätzung erstellt. Diese sei ähnlich der Kostenschätzung von Kieselhorst + Piltz aufgebaut, und man komme zu dem Ergebnis, dass sich die Gesamtkosten inzwischen auf 8.160.000,00 € belaufen. Somit habe man 3,1 Millionen Euro mehr Ausgaben gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung. Diese seien u. a. mit dem neuen WC-Bereich zu erklären. Zudem müsse man mit einer 5 %-gen Kostensteigerung pro Jahr rechnen. Er weist darauf hin, dass man mit einer Kostenschätzung aus dem Jahr 2020 die Maßnahme in 2025 nicht abschließen könne.

 

Herr Grothoff geht weiter auf die Kostenschätzung ein. Hierbei weist er auf den grünen Kasten in der Kostenaufstellung hin, der zusätzliche Maßnahmen wie Erweiterung WC-Bereich und Zugangsüberdachung, Dachbegrünung, Dachterrasse „Grünes Klassenzimmer“, Erneuerung der Fenster (Nord, Ost, Süd) und die Sanierung der Dachfläche (Dämmung und Dacheindeckung) beinhalte. Er erklärt, dass aufgrund von Lärm- und Schmutzbelästigungen während der Sanierung und des Abbruches die Klassenräume nicht für den Unterricht nutzbar seien. Man plane für diesen Zeitraum von maximal 6 Monaten Container auf dem Schulhof aufzustellen und die Klassenräume auszulagern. Für den Sanitärbereich und die Verwaltung inklusive Lehrerzimmer würden Container für 16 Monate benötigt. Insgesamt rechne man mit Kosten von 615.000,00 €, weshalb die Mietzeiten für die Container so gering wie möglich zu halten wären. Weiter erklärt er, dass die Gestaltungsarbeiten zu den Außenanlagen (Gestaltung der Flächen mit neuem Pflaster etc.) zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen würden.

 

Die Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Grothoff.

 

Herr Harjes erkundigt sich, ob die Containerlösung bereits in den Gesamtkosten enthalten sei.

 

Herr Grothoff teilt mit, dass die Kosten für die Container pauschal mit 615.000,00 € veranschlagt worden seien. (siehe auch provisorische Klassenräume und Interimslösung Lehrerzimmer).

 

Herr Harjes fragt, woraus sich die 5 % jährliche Kostensteigerung ergebe.

 

Herr Grothoff erwidert, dass es sich um einen Erfahrungswert handele und zudem Zahlen vom Bundesamt für Statistik einbezogen worden seien. Man müsse im Bausektor weiterhin mit Kostensteigerungen rechnen, allerdings auf niedrigerem Niveau.

 

Frau Montigny erkundigt sich nach dem Grund für die Nichterhaltung der sanitären Außenanlage.

 

Herr Halupzok erwidert, dass die Entscheidung hierfür bereits im Planungswettbewerb überlegt worden sei. Die sanitären Anlagen liegen außerhalb der Sporthalle. Aufgrund der Gegebenheiten sei es nicht möglich, diese barrierefrei zu gestalten. Außerdem sei die vorhandene Substanz sehr schlecht. Die jetzt vorgeschlagene Lösung bringe zudem den Vorteil, dass ein zweiter Eingangsbereich geschaffen werden könne, was die Verkehrssituation in der Schulstraße entlasten würde.

 

Frau Montigny erkundigt sich, warum Container aufgestellt werden, wenn genügend Platz durch den Neubau und das Bestandsgebäude vorhanden sei.

 

Herr Grothoff erwidert, dass man durch die Sanierung und den Neubau nicht genügend Räume schaffen werde, um alle Klassen in der Bauphase unterzubringen.

 

Herr Halupzok ergänzt, dass bei der Erweiterung Räume wie Küche und Werkraum keine geeigneten Klassenräume seien und dazu eine Staub- und Lärmbelästigung während der Renovierungsphase nicht auszuschließen wäre.

 

Frau Vredenborg stimmt Herrn Grothoff und Herrn Halupzok zu und ergänzt, dass es im laufenden Betrieb tatsächlich schwierig sei, die Klassenräume weiter zu nutzen.

 

Frau Golland stellt klar, dass es indiskutabel sei, die Sporthalle bei der Sanierungsmaßnahme auszuschließen. Sie macht darauf aufmerksam, dass die Barrierefreiheit ein gewichtiger Punkt und die Sporthalle ein eigener Trakt für sich sei; zumal Vereine die Sporthalle nutzen. Es sei richtig, dass viel Geld in die Hand genommen werde, dennoch sollte man in die Jugend sinnvoll investieren. Sie tendiere zu keinem Flickenwerk. Die geplante Überdachung zum Schulhof sorge dafür, dass die Kinder trocken in die Turnhalle gelangen. Der Schulhof selber würde aufgrund der geplanten Umsetzung schrumpfen und es gäbe daher weniger Bereiche für die Kinder zum Toben. Sie erklärt, dass man durch die Umsetzung eines „grünen Klassenraums“ ein größeres Pausenangebot nutzen könne um z. B. zu lesen. Der Kosten-Nutzen-Faktor würde sich amortisieren.

 

Herr Theemann bedankt sich für die Präsentation. Er mache sich Sorgen um die Finanzen und möchte erfahren, ob es möglich sei, während der Umbauphase, die Sporthalle weiter zu nutzen.

 

Herr Grothoff erwidert, dass die Sporthalle weiterhin nutzbar sei.

 

Herr Theemann erkundigt sich, ob Einsparmöglichkeiten ohne Einschränkungen wie z. B des Brandschutzes, möglich seien. Er möchte zumindest abwägen, ob es Potenzial gäbe, Gelder einzusparen.

 

Herr Grothoff erwidert, dass erwägt werden könne, die Fenster und das Dach nicht zu sanieren. Somit könne man eventuell Kosten senken.

 

Herr Halupzok ergänzt, das neben Fenster und Dach weitere Kostensenkungen nicht möglich seien.

 

Herr Theemann erkundigt sich, ob die Wände im Bestandsgebäude ausreichend isoliert seien und man hier nicht mit weiteren Kosten für die Zwischendämmung rechnen müsse.

 

Herr Grotmann erwidert, dass eine Zwischendämmung nicht vorhanden sei. Beim Umbau Ende der 90er Jahre wurde bei den Wänden kein Sanierungsbedarf gesehen. Er macht darauf aufmerksam, dass das Dach und die Fenster die Bereiche sind, die für die energetische Umsetzung wertvoll seien.

 

Herr Theemann fragt an, inwieweit das Mobiliar der Klassenräume in die Kostenberechnung eingeplant worden sei. Er weist darauf hin, dass zusätzliche Klassenräume automatisch dazu führen, dass man auch mehr Mobiliar benötige.

 

Frau Golland erwidert, dass für die Klassenräume zwar genügend Mobiliar vorhanden sei, nicht aber für die Mensa.

 

Herr Theemann macht darauf aufmerksam, dass die Kosten für das zusätzliche Mobiliar ermittelt werden müssen. Er zieht in Erwägung, dass Einsparungen möglich seien, wenn man ggf. die Klassenräume der EKO-Oberschule oder der Mensa gemeinschaftlich nutze.

 

Herr BGM Albers teilt mit, dass es diesbezüglich bereits Kooperationen mit der EKO-Oberschule in der Vergangenheit gegeben habe. Zurzeit gäbe es kein Potenzial für Freiräume, da die EKO-Oberschule sämtliche Räumlichkeiten selber nutze.

 

Herr Theemann ist der Meinung, man könne dennoch bei der EKO-Oberschule anfragen.

 

Herr Rüstmann führt aus, dass es mit der EKO-Oberschule bezüglich der Nutzung der Mensa einen Vertrag bis 2033 gäbe. Dieser sei aber endlich. Diesbezüglich plane die Paul-Sillus-Schule nur eine kleine Küche, allerdings würden für bereits jetzt die Räumlichkeiten für einen eigenständigen Mensabetrieb geschaffen. Er teilt zudem mit, dass er Kenntnis davon habe, dass die Schulbau über ein zinsloses Darlehen aus der Kreisschulbaukasse gefördert werde.

 

Herr Zillmer teilt mit, dass er heute nicht für seine Fraktion sprechen könne. Er selber empfinde den Vortrag als gut und er weist darauf hin, dass alle Beteiligten sich dazu entschlossen haben, dass die Paul-Sillus-Schule eine Ganztagsschule werde. Er macht darauf aufmerksam, dass es unmöglich sei, Energieeinsparungen zu verlangen und selber nicht umzusetzen.

 

Herr Udo Albers ist der Meinung, dass jetzige Einsparungen dazu führen, dass sich dieses in der Zukunft rächen werde. Er ist der Meinung, dass die Kostensteigerungen zu erwarten waren und er bei Gebäuden kein Sparpotenzial sehe. Er ist sich sicher, dass man bei anderen Maßnahmen einsparen könne. Er erkundigt sich, warum bei der Planung kein Fahrstuhl vorgesehen und die Wahl auf Holzfenster gefallen sei. Diese Holzfenster seien seiner Meinung nach zu pflegeintensiv.

 

Herr Halupzok weist Herrn Albers darauf hin, dass der bereits vorhandene Fahrstuhl bestehen bleibe und man aus diesem Grunde keinen weiteren eingeplant habe.

 

Herr Grothoff ergänzt, dass das Material für die Fenstersanierung noch nicht festgesetzt worden sei.

 

Frau Montigny erkundigt sich nach dem Zugang zur Turnhalle. Zurzeit soll dieser nicht barrierefrei sein. Sie möchte wissen, wie die Kinder in den neuen Bereich der Sporthalle gelangen.

 

Herr Halupzok erklärt, dass vom Schulhof aus gesehen eine Rampenanlage in den Bereich der Turnhalle führe. Durch die Rampenanlage können Rollstuhlfahrer in die Turnhalle gelangen.

 

Herr Zillmer schlägt vor, die Dachflächen mit Photovoltaikanlagen zu belegen und die Einnahmen durch eine Genossenschaft zu generieren.

 

Herr Albers erkundigt sich, ob ein Zugang in die Turnhalle für Rollstuhlfahrer nur durch die Rampenanlage möglich sei.

 

Herr Halupzok erwidert, dass der zusätzliche Zugang vom Pausenhof mit der Rampenanlage möglich sei, zusätzlich aber auch innerhalb des Foyers über eine Treppe.

 

Die Vorsitzende fragt, ob die Verwaltung heute schon einen Beschlussvorschlag unterbreiten wolle.

 

Herr Rüstmann erklärt, dass er die Diskussion so verstanden habe, dass Konsens darüber bestehe, dass die vorgestellten Planänderungen mit den zusätzlichen Kosten als sinnvoll gesehen werden. Von daher sei es durchaus möglich, bereits einen Beschlussvorschlag zu verfassen. Sofern die Beratung in den Fraktionen Änderungswünsche ergeben, könnte dieser im VA modifiziert werden. Sodann trägt er folgende Beschlussempfehlung vor.

 

 

Herr Harjes merkt an, dass die Kostenaufstellung für die Außenanlagen schon jetzt einkalkulieren sollte.

 

Herr Rüstmann erwidert, dass man sich Einsparpotenziale bewahren und schauen solle, wie sich die Kosten entwickeln, um dann zu entscheiden.

 

Herr Zillmer schließt sich Herrn Rüstmann an, bittet aber um eine schnelle Vorlage des Protokolls inklusive der Präsentation.

 

Herr Theemann regt an, die Kosten für die Hauswandsanierung und des Mobiliars in die Kostenplanung aufzunehmen.

 

Herr Rüstmann verweist diesbezüglich auf die nächste Bau-/Plan A- Sitzung.

 

Herr Udo Albers fragt nach der Art der Außendämmung.

 

Herr Rüstmann entgegnet, dass hier die Rede von einer Einblasdämmung sei.