Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

 

 


Herr Berens führt anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation zum Thema Anschaffung von Uhu-Paaren, Sachstandsbericht, aus. Das Schloss zu Jever plane zurzeit selber eine Studie zur Ansiedlung von Uhu Paaren. Er geht kurz auf die Eckdaten eines Uhus ein und benennt die Körpergröße von bis zu 70 cm, die Spannweite von bis zu 180 cm, das Gewicht bis zu 3,2 kg und dass die Tiere ein Alter zwischen 25 – 30 Jahre erreichen können. Uhus bauen keine Nester, sondern nutzen Felsnischen und Löcher gerne in mehr als 50 m Höhe. Die Eiablage erfolgt in der Zeit von März bis April. Hierbei legen Uhus 2 – 4 Eier. Die Brutzeit beträgt fünf Wochen, danach beginne die sogenannten „Infanteristen-Zeit“. Diese dauere ungefähr 4 Wochen und beginne damit, dass die Jungtiere aus den Nestern springen und die nächsten 3 – 4 Wochen auf dem Erdboden verbringen. Während der „Infanteristen-Zeit“ werden die Jungtiere durch die Eltern versorgt und beschützt. Die Elterntiere können hierbei sehr aggressiv werden, weshalb es ratsam sei, den Bereich abzusperren. Er bringt als Beispiel die nistenden Uhus vom Hildesheimer Dom. Dort werde während der „Infanteristen-Zeit“ ein Hof des Domes für die Tiere abgesperrt. Bei dem Uhu handelt es sich um eine streng geschützte Art, die man nicht einfach ansiedeln könne. Es wäre nur möglich, Tiere aus einem Zuchtbetrieb zu beziehen, um diese dann anzusiedeln. Bezüglich der Saatkrähe sei es richtig, dass der Uhu ein Fressfeind sei. Vorrangig würde sich der Uhu aber nur bei schwachen oder kranken Tieren bedienen. Wenn das Nahrungsangebot jedoch breit gefächert sei, würden Uhus keine ausschließliche Jagd auf Krähen machen. Die Saatkrähen selber erkennen den Uhu als Feind und versuchen, diesen mit lauter werdendem Gesang zu vergrämen. Der Uhu fühle sich durch den Lärm belästigt und verließe dann sein Nest. Die jährliche Saatkrähenzählung zeige auf, dass der Bestand an Saatkrähen in der Stadt Jever rückläufig sei. Seitens der Ev.-luth. Kirche, würde man einer Ansiedlung von Uhus im Kirchenturm nicht zustimmen. Ein weiteres Gegenargument sei der durch die großen Tiere verursachte Dreck und der dadurch entstehende Mangel an Hygiene um das Nest herum.

 

Herr Dr. Bollmeyer weist darauf hin, dass am Funkturm in Jever bereits ein Falkenpaar niste und befürchtet, dass das Areal bereits ausgereizt sei. Er erkundigt sich bei Herrn Berens, ob genügend Fläche für beide Arten vorhanden seien. Aus naturschutzrechtlicher Sicht sieht Herr Berens es als grenzwertig an, aus der Zucht stammende Uhus anzusiedeln und dann wieder frei in die Natur zu entlassen. Sollte eine Vogelkrankheit ausbrechen, sehe er auch hier eine Problematik. Die Tiere müssten in diesem Fall wieder eingefangen werden und in Quarantäne untergebracht werden. Zudem sind die Reviere anderer Tiere beeinträchtigt und zu berücksichtigen.

 

Herr Wolken bedankt sich für den gestellten Antrag der SWG zu überprüfen, ob Uhus in Jever angesiedelt werden können. Er habe durch diesen Antrag viel Wissenswertes über diese Tiere gelernt. Seiner Ansicht nach überwiegen die Nachteile und man solle sich nicht noch mehr Probleme dazu holen. Zudem überprüfe das Schloss zu Jever auch gerade, ob Uhus dort angesiedelt werden könnten.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Berens für die Sachstandsmitteilung, die zur Kenntnis genommen wird.