Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Beschlussvorschlag:

 

Der Entwurfsplanung für die Erweiterung und Sanierung der Paul-Sillus-Schule wird zugestimmt.

 


Die Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herr Grothoff vom Planungsbüro kgb und erteilt diesem das Wort.

 

Herr Grothoff erinnert an die letzte Sitzung im März dieses Jahres, in der Herr Halupczok und er die Kostenschätzung vorgestellt und grünes Licht für die Fortführung der Planungen erhalten haben. Im Anschluss habe man sich intensiv an die Entwurfsplanung und die konkrete Kostenberechnung gemacht und dabei die Fachplaner mit einbezogen. Die Fachplanungen seien jetzt auf dem gleichen Stand wie die bauliche Objektplanung. Daraus sei die Entwurfsplanung abgeleitet worden, die zu keinen großen Änderungen geführt habe.

 

Anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation erläutert Herr Grothoff die Gebäudeplanung mittels Ansichten der Gebäudemodelle und der Übersichtspläne der Aufteilung der einzelnen Geschosse im Alt- und Neubau ohne und mit Containeranlage.

 

Hinsichtlich der Kostenberechnung weist er auf 2 Besonderheiten hin. Bezüglich des Küchenbereiches seien die Kosten einer Kücheneinrichtung ausgeblendet worden, da dieser aufgrund vertraglicher Bindungen mit der Mensa in der benachbarten Oberschule des Landkreises erst einmal nicht notwendig sei. Es werde aber die notwendige Peripherie dafür vorgesehen, z.B. Starkstromanlagen, um eine spätere Nachrüstung zu ermöglichen.

 

Die zweite Besonderheit sei die Containeranlage, die an 2 Standorten, einmal in 1-geschossiger und einmal in 2-geschossiger Bauweise vorgesehen sei. Dadurch wolle man den Schulbetrieb während der Bauzeit erträglich halten. Es sei geplant, die vorhandenen Schulklassen komplett in die 2-geschossige Containeranlage zu verlagern und den Altbau zu sanieren. Dadurch könne die Gesamtbauzeit komprimiert werden. Wenn der Altbau fertig sei, können die Schulklassen wie in ihre bisherigen Räume zurückkehren und die Containeranlage abgebaut werden. Der Umbau im Altbestand erfolge schneller als der Neubau, der im Anschluss in Angriff genommen werde.

 

Die Kostenberechnung mit 8.195.000,00 Euro stelle gegenüber der Kostenschätzung vom März 23 mit 8.160.000,00 Euro fast eine Punktlandung dar. Die Kosten hätten sich nur innerhalb der Kostengruppen verschoben. Herr Grothoff erläutert anhand der Kostenberechnung die Kostengruppen 3000 “Baukonstruktion“ und 4000 „Bauwerk- und Technische Anlagen“.

 

Zur Kostengruppe „Außenanlagen“ führt er aus, dass der Außenbereich zwar nicht geplant worden sei, aber trotzdem Kosten für die Geländebearbeitung und die technischen Anlagen in den Außenanlagen berücksichtigt worden seien. Dieses seien die Kosten, die für die Errichtung und Anschluss der Containeranlagen notwendig seien. Zusammen mit der Miete für die Containeranlagen seien 615.000,00 Euro eingeplant worden.

 

Bei der Kostengruppe „Ausstattung, Möblierung“ seien nur die Kosten für die Feuerlöscher in Höhe von 2.500,00 Euro ausgeworfen worden, da bezüglich der Erstausstattung der Fachräume und der Aula von der Grundschule geprüft werden sollte, ob und welches Mobiliar man im eigenen Bestand habe und dieses Verwendung finden könne.

 

Herr Grothoff erklärt, dass er die Mengenermittlungen, die in der Präsentation aufgelistet seien, nicht vorstellen wolle, da diese zu umfangreich seien. Am Ende gehe es um Zahlen, die in der Kostenberechnung zusammengeführt worden seien. Wenn es keine wesentliche Änderung gebe, sei er guter Hoffnung, im Gesamtkostenrahmen zu bleiben.

 

Die Vorsitzende stellt fest, dass die Entwurfsplanung in enger Abstimmung mit der Schulleitung vorangetrieben worden sei. Daher werde es von dieser Seite keine Änderungswünsche geben.

 

Herr Wolken fasst zusammen, dass eine große Investition für die Stadt Jever anstehe. Diese sei die größte Investition für die Stadt überhaupt. Auf seine Anfrage hin bejaht Herr Grothoff, dass die Kosten für die Außenanlagen und die Ausstattung bzw. Möblierung nicht in der Gesamtsumme von 8.195.000,00 Euro enthalten seien.

 

Bezüglich des verlegten Haupteingangs erkundigt sich Herr Wolken danach, ob weiterhin ein Zugang vom Schulhof, wie ihm aus dem Schulbesuch seiner Kinder erinnerlich sei, möglich sei. Herr Grothoff zeigt anhand des Lageplans die künftigen Zugangsmöglichkeiten auf. Durch den Abbruch des jetzigen Sanitärtraktes zwischen Sporthalle und Altbau solle ein neuer Zugang von der Mozartstraße her zum Schulhof geschaffen werden. Frau Golland, die Schulleiterin der Paul-Sillus-Schule, ergänzt, dass man dieses künftig so handhaben wolle, dass es mehre Möglichkeiten geben solle, die Grundschule zu betreten. Zudem werde es ab 7:30 Uhr eine Aufsicht auf dem Pausenhof geben. Jeden Morgen solle es eine Versammlung aller Schüler und Schülerinnen in der Aula geben. Die Paul-Sillus-Schule sei mittlerweile eine zertifizierte „Musikalische Grundschule“. Künftig solle es daher eine musikalische Einstimmung vor Unterrichtsbeginn geben.

 

Herr Harjes weist darauf hin, dass die Kosten für die Außenanlagen nicht mit in der Kostenberechnung enthalten seien. Dieses müsse man „im Hinterkopf“ behalten. Zudem seien die Ausstattungskosten für Mobiliar nicht enthalten. Er wirft die Frage auf, ob es nicht „Wunschdenken“ sei, altes Mobiliar zu verwenden. Ansonsten sei die Kostenberechnung eine Punktlandung. Er merkt an, dass er mit 10. Mio. Euro an Kosten gerechnet habe.   

 

Herr de Neidels weist darauf hin, dass er bereits schon einmal angemerkt habe, das Umfeld der Grundschule aus verkehrlicher Sicht zu betrachten. Er sehe in dem neuen 2. Zugang von der Mozartstraße her noch mehr Konfliktpotenzial. In der Mozartstraße befinde sich lediglich ein schmaler Bürgersteig. Er könne dem Entwurf daher nicht zustimmen. Ihm fehlen zudem noch ausreichende Fahrradabstellanlagen. Frau Golland erwidert, dass man es aus ihrer Sicht bezüglich der Parkplatzsituation nicht schaffen werde, dass weniger Eltern ihrer Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Man habe schon mit vielen Maßnahmen versucht, den Schüleranlieferverkehr zu reduzieren. Dieses sei erfolglos geblieben. Außerdem würden die Kinder aus dem Normannenviertel den Weg auf der anderen Seite nehmen. Sie erklärt, dass man zusammen mit dem Architekten überlegt habe, noch zusätzlich Radabstellanlagen anzulegen, sei aber zu dem Schluss gelangt, dass ausreichend Radabstellanlagen vorhanden seien.

 

Bürgermeister Albers führt zum Verkehrskonzept für diese Grundschule aus, dass dieses überarbeitet werden sollte, wenn der Entwurf fertig sei. Seiner Ansicht nach entspreche es der Lebenspraxis, dass bei Eltern bei schlechtem Wetter ihre Kinder zur Schule bringen. Man müsse versuchen, über die Kinder die Eltern zu motivieren, zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu kommen. Es gebe die Möglichkeit, im Rahmen des Bewegungspasses Punkte dafür zu vergeben, wenn Kinder zu Fuß oder per Rad zur Schule kommen. Am Ende gebe es dann eine Urkunde. Die verkehrliche Situation in der Schulstraße müsse durch bauliche Maßnahmen noch angepasst werden. Man sei hier mit den Planungen noch nicht am Ende. Herr Rüstmann ergänzt, dass die künftige Nutzungsmöglichkeit der Mozartstraße vorgesehen sei, um die Schulstraße zu entlasten. Hier könne dann das System „Kiss + Goodbye“ genutzt werden. 

 

Herr Ultsch erinnert daran, dass er in der letzten gemeinsamen Ausschusssitzung darum gebeten habe, die Dachkonstruktion sowohl für die Aufnahme von PV-Anlagen als auch für Mikrowindanlagen vorzusehen. Er erkundigt sich, ob dies berücksichtigt worden sei. Herr Grothoff erwidert, dass das Dach konstruktiv nur für die Aufnahme einer PV-Anlage vorgesehen sei. Für eine Windenergieanlage jedoch nicht.

 

Herr Ultsch fragt weiter, ob bei den vielen Ein- bzw. Ausgängen konstruktiv 2 Türen vorgesehen seien, um Energie zu sparen. Herr Grothoff erklärt, dass dies auch bei den Nebeneingangstüren vorgesehen sei.

 

Herr Ultsch erkundigt sich bezüglich der Lärmimmissionen in der Aula und der Schule, ob eine Lärmnachhallmessung gemäß DIN 18041 vorgenommen worden sei. Gerade in Schulen sei wegen der Kinder der Lärmpegel sehr hoch, so dass konstruktive Maßnahmen hinsichtlich der Akustik erforderlich seien, um den Lärm zu mindern. Herr Grothoff führt aus, dass in dem Neubau die Fachräume, Flure und die Aula mit Akustikdecken versehen werden. Messen könne man aber derzeit nicht, da die Räume noch nicht fertig seien. Es sei nur eine Simulation möglich, die die Stadt aber gesondert beauftragen müsse. Zudem habe man sich mit der Schulleitung geeinigt, dass in dem Altbau die Decken nicht angefasst werden sollen. Frau Golland bestätigt, dass es in der jetzigen Schule nicht zu laut sei.

 

Die Vorsitzende stellt fest, dass sie es als große Herausforderung für die Schule empfinde, dass im laufenden Betrieb saniert und neu gebaut werde. Frau Golland erwidert, dass man wisse, wofür man diese Herausforderung auf sich nehme. Sie freue sich auf die neuen Räume und sei froh über das Modell mit der 6-monatigen Ausgliederung in die Container, die im Februar/März nächsten Jahres beginnen solle.

 

Sodann lässt die Vorsitzende die stimmberechtigten Mitglieder des Schulausschusses über die Beschlussempfehlung abstimmen.

 

Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:  6  Ja         0 Nein      1 Enthaltung

 

Danach lässt die Vorsitzende die stimmberechtigten Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses über die Beschlussempfehlung abstimmen.