Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

 

 


Die Vorsitzende bedankt sich bei den Vertretern der EWE Wasser GmbH für die Einladung zu einer Führung durch die Abwasserreinigungsanlage mit ausführlichen technischen Erklärungen sowie die zur Verfügung gestellte Räumlichkeit für die heutige Ausschusssitzung. Sie merkt an, dass in der Vergangenheit einmal im Jahr ein Treffen in den Räumlichkeiten der EWE Wasser GmbH stattgefunden habe und gemeinsam eine Prioritätenliste für Straßensanierungen abgearbeitet worden sei. Leider sei diese Verfahrensweise nicht weitergeführt worden, was sie bedauere. Sie könne sich gut vorstellen, daran wieder anzuknüpfen. Herr Janßen merkt an, dass die Prioritätenliste noch bestehe und mit der Stadt weiterhin abgeglichen werde. 

 

Herr Janßen von der EWE Wasser GmbH, Frau Kohl von der Thalen Consult GmbH und Herr Brock, kommissarischer Leiter Technik der EWE Wasser GmbH, stellen sich persönlich vor.

 

Herr Janßen führt anhand seiner Präsentation zum Projektthema „Erweiterung des Betriebsgebäudes der ARA Jever“ aus. Hintergründe für die Erweiterung des Bestandsgebäudes liegen in dessen maroden Zustand und dem bestehenden Platzmangel für die Mitarbeiter/innen. Auch sei zukünftig geplant, mehr weibliche Beschäftigte einzustellen. Aus diesem Grunde müssen für die verschiedenen Geschlechter eigene Umkleide- und Sanitärbereiche geschaffen werden. Derzeit werden von der weiblichen Mitarbeiterin ein Container genutzt. Weiterhin entspreche der Personal- und Aufenthaltsraum nicht mehr dem Arbeitsschutzrecht, da er für die hohe Anzahl der Mitarbeiter/innen zu klein geworden sei. Im Labor werden 8 Stunden lang Abwasserproben analysiert, die stetig Geruchsentwicklungen verursachen. Dies führe bei der Arbeit z. B. von   Dokumentationen zu einer Geruchsbelästigung, weshalb ein zusätzlicher Büroraum für den Laboranten Abhilfe schaffen würde.

 

Die Vorsitzende möchte von Herrn Janßen wissen, in welchem Berufsfeld bei der EWE Wasser GmbH ausgebildet werde. Er teilt mit, dass es sich um das Berufsbild des Ver- und Entsorgers handele. 

 

Frau Kohl von der Thalen Consult GmbH führt die Präsentation fort. Sie geht u. a. auf den historischen Bestand ein. Die Ursprungsgebäude seien im Jahr 1969 errichtet worden. Mit der Zeit seien die beiden Baukörper durch einen Steg verbunden worden. Mittlerweile habe sich der Raumbedarf geändert, so dass 1987 ein Zwischenbereich gesetzt und die Baulücke geschlossen worden sei. Im Jahr 2000 wurde ein Satteldach auf das Bestandsgebäude gesetzt, was zu einer Rissbildung im unteren Gemäuer führte. Jedoch seien lt. Gutachten keine Bewegungen mehr im Mauerwerk festzustellen, so dass die Risse saniert und das Dach ohne Bedenken ausgebaut werden können. Sie stellt die geplanten zukünftigen Räumlichkeiten vor. Der Sanitärbereich für die männlichen Mitarbeiter werde größer als der für die weiblichen Mitarbeiter geplant, da der Anteil der männlichen Mitarbeiter höher sei. Das Gäste-WC werde im Erdgeschoss entstehen, welches gleichzeitig als barrierefreies WC genutzt werden solle. Einen Fahrstuhl/Lift plane man zum jetzigen Zeitpunkt nicht, da der Beruf des Ver- und Entsorgers nicht barrierefrei ausgeübt werden könne. Man habe aber die Barrierefreiheit geprüft und sei zum dem Ergebnis gekommen, dass ein Treppenlift jederzeit nachgerüstet werden könne. Auch ein Multifunktionsraum für Schulungen sei geplant. Die Büroräume werden aufgrund der neuen Sanitärbereiche und des größeren Personal- u.  Aufenthaltsraumes in das Obergeschoss verlagert. Das Satteldach müsse komplett gedämmt und mit Fenstern bestückt werden, denn zum jetzigen Zeitpunkt handele es sich lediglich um einen Rohbau.

 

Herr Janßen stellt den Nettoinvestitionsbedarf in einer groben Kostenschätzung vor. Die Planungsleistungen sind mit 96.000 € mit einem Aufschlag von 30 % für unvorhergesehene Planungen in Höhe von 28.800 €, für den Bau 445.000 € mit einem Aufschlag von 30 % für unvorhersehbare Kostensteigerungen in Höhe von 133.500 € veranschlagt. Insgesamt liegen die geschätzten Investitionen bei netto 703.300 €. Die Stadt trage die hälftigen Investitionskosten von ca. 350.000 € netto.

 

Die Vorsitzende fragt nach, ob die Höhe unter dem Dach ausreichend für die Errichtung von Büroräumen sei. Ihrer Ansicht nach, wirke der Dachstuhl sehr niedrig. Frau Kohl erklärt, dass die Raumhöhe im Dachstuhl tatsächlich 2,60 m betrage und somit ausreichend sei.

 

Herr Udo Albers erkundigt sich, ob es sich lediglich um einen Trockenausbau handele, was Frau Kohl bestätigt.

 

Herr Janßen ergänzt bezüglich des Multifunktionsraumes dahingehend, dass dieser Raum nicht nur für Schulungen, sondern auch für die Treffen der Mitarbeiter der benachbarten Kläranlagen genutzt werde, um sich auszutauschen.

 

Herr Udo Albers moniert, dass die veranschlagten Investitionskosten für einen lediglich geplanten Trockenausbau enorm hoch angesetzt worden seien und man für diese Summe solide anbauen könne. Frau Kohl teilt mit, dass es sich zunächst um eine grobe Kostenschätzung handele. Allein der Dachausbau habe eine Fläche von 260 m². Hinzu käme, dass die Baukosten in den letzten Jahren enorm angestiegen seien. Herr Janßen teilt mit, dass ein Anbau nicht in Betracht gezogen werden könne, da bereits Nebengebäude den Platz einnehmen.

 

Herr Brock teilt mit, dass die Grundlage der Kostenrechnung die HOAI gewesen sei. Insgesamt habe man 9 Leistungsphasen berücksichtigt.

 

Herr Theemann fragt an, ob das Blockkraftwerk genutzt werde um die eigenen Räumlichkeiten zu beheizen und ob man beim Dachausbau eine Klimaanlage mit eingeplant habe, da durch den Einbau von großen Fenstern eine große Heizfläche gegeben sei. Frau Kohl erklärt, dass eine Hitzeentwicklung bereits durch eine Dämmung unterbunden werden könne und ausreichend sei.

 

Herr Theemann erkundigt sich, ob beim Personal durch Ressourceneffizienzsteigerung durch Digitalisierung von Abläufen sog. automatisierte Arbeitsabläufe, Einsparpotenzial gesehen werde. Herr Janßen erwidert, dass die Aufgaben nicht weniger werden, sondern zunehmen, da immer mehr dokumentiert werden müsse. Zudem habe man eine 24-Stunden- Bereitschaft zu bedienen und die gesetzlichen Vorgaben von Ruhezeiten. Auch der Krankheitsstand und die Urlaubszeiten seien zu berücksichtigen. Seiner Meinung nach führe dieses nicht zu einer Reduzierung, sondern einer Erhöhung von Personal.

 

Frau Kohl erklärt, man habe bereits sämtliche Optionen durchdacht und einbezogen. Auch ein Teilausbau war zunächst eine Überlegung.

 

Herr Hartwig teilt mit, dass seine Fraktion das Vorhaben begrüße. Er regt an, vorsorglich den Einbau einer Klimaanlage in das Gebäude mit zu berücksichtigen. Er selber habe gute Erfahrungen mit einer Klimaanlage machen können. Herr Janßen erklärt sich bereit, diesen Gedanken in die Planung mit aufzunehmen.

 

Herr Udo Albers erklärt, dass die SWG mitziehen werde, soweit eine Notwendigkeit bestehe und das Vorhaben umgesetzt werden müsse. Er sei aber in Anbetracht der hohen Kosten immer noch skeptisch

 

Die Vorsitzende teilt mit, dass ein Bauen im Bestand kein einfaches Verfahren sei.

 

Herr Atzesdorfer schließt sich der Kostenermittlung der EWE Wasser GmbH an und begründet diese dahingehend, dass auch bei privaten Bauvorhaben eine enorme Kostensteigerung zu verzeichnen sei.

 

Die Vorsitzende bedankt sich bei allen Anwesenden und erwartet nun den Antrag der EWE Wasser GmbH.