Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

 

 


Der Fahrradbeauftragte Ingo Borgmann berichtet über die bisherige Umsetzung des Radfahrplans 2021-2023. Für das Ziel der Neuaufteilung des Verkehrsraumes sei zwar schon einiges passiert, die große Veränderung habe jedoch noch nicht stattgefunden und müsse seinen Ausführungen nach aus der Politik kommen. Herr Borgmann schildert am Beispiel der Debatte über die mögliche Sperrung des Kirchplatzes, dass es in Jever häufig noch Ängste und Vorbehalte gegenüber der räumlichen Verschiebung des Auto-, Rad- und Fußgängerverkehrs im Verkehrsraum gebe. Die bisherigen Umsetzungen seien aber immerhin einige Stellschrauben, die für die große Verkehrswende hilfreich seien. Herr Borgmann nennt als Fortschritte beispielsweise die größere Akzeptanz von Radfahrer*innen auf der Straße, das Knotenpunktsystem, den neuen Radweg an der Addernhausener Straße sowie die Fahrradpiktogramme auf den Hauptstraßen durch die Innenstadt. Ferner geht er auf den schlechten Zustand des Hooksweges ein, bei dem der schlimme Teil auf der wangerländischen Seite liege.

 

Herr de Neidels freut sich über die bisherigen Ergebnisse, die größtenteils auf Anträge der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen zurückzuführen seien. Er vermisse jedoch ein detailliertes Gesamtkonzept mit einem konkreten Plan, welche Maßnahmen wann umgesetzt werden sollen. In diesem Zusammenhang verweist er auf den Antrag „Leitplanung Radwege“. Ferner bemängelt Herr de Neidels, dass Maßnahmen aus den Vorjahren immer noch nicht umgesetzt worden seien. Die Fahrradabstellanlage am Graftenhaus beispielsweise sei lange ausdiskutiert und bereits im Jahr 2022 beschlossen worden. Er erkundigt sich nach dem Stand der Förderung. Auch die Schadstellen in der Schützenhofstraße / Bahnhofstraße seien bisher noch nicht ausgebessert worden. Weiterhin möchte Herr de Neidels wissen, welche konkreten Maßnahmen für die Hauptrouten innerorts geplant seien. Er geht auf die Verbesserung der Schulwegsicherheit ein (Fahrradstraßen rund um die Schulen in der Schulstraße / Bachstraße, Terrasse / P.-W.-Janssen-Weg und Harlinger Weg). Herr de Neidels berichtet, dass laut Aussage des Leiters des Straßenverkehrsamtes des Landkreises Friesland, Thorsten Hinrichs ein Tempo 30 in Straßen mit Mischverkehr nach Vorbild der Anton-Günther-Straße realisierbar sei, also auch für die Ziegelhofstraße / Adolf-Ahlers-Straße und die Anton-Günther-Straße bis zum Ende. Herr de Neidels sieht den Radfahrplan als Querschnittsaufgabe und ruft dazu auf, das Bauamt mehr zu involvieren. Zuletzt möchte er wissen, wie der Fahrradbeauftragte bei seiner Arbeit noch mehr unterstützt werden könne.

 

Herr Borgmann berichtet vom Arbeitskreis „Radverkehr“, in dem u.a. auch das Bauamt vertreten sei und die einzelnen Maßnahmen erarbeitet werden. Die großen Arbeitsaufträge müssten aber von der Politik beschlossen werden. Manches ginge auch Herrn Borgmann zu langsam und er wünsche sich noch mehr Anregungen, z.B. aus der Bevölkerung. Insgesamt sei er als Fahrradbeauftragter aber zufrieden und freue sich darüber, dass die Fahrradsprechstunde gut angenommen werde.

 

Herr Janßen bedankt sich bei Herrn Borgmann für sein großes Engagement. Er geht auf den neuen Radweg in der Addernhausener Straße und auf die geplante Bedarfsampel (Übergang Waldschlösschen / Waldkindergarten) ein. Herr Janßen bittet um Überprüfung und Kontaktaufnahme mit der Stadt Schortens, ob in diesem Bereich die Geschwindigkeit reduziert werden könne. Ferner erkundigt er sich nach dem Sachstand zum Fahrradweg „An der Alten B210“ (Jever-Schortens-Sande-Varel). Wie Herr de Neidels findet auch Herr Janßen, dass die Fahrradabstellanlage am Graftenhaus endlich umgesetzt werden müsse.

 

Herr Schüdzig meint, dass man den Autoverkehr aus Jever nicht komplett verbannen könne. Die Bevölkerung werde immer auf das Auto angewiesen bleiben. Er bittet um gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer*innen. Im Hinblick auf die beginnende dunkle Jahreszeit bittet er um Überprüfung der Fahrradbeleuchtung.

 

Herr Bürgermeister Albers berichtet, dass der gestellte Förderantrag für die Fahrradabstellanlage am Graftenhaus noch laufe. Auch der Fahrradweg „An der Alten B210“ stehe auf der Agenda. Da die politischen Diskussionen in Schortens noch andauern, sei die Überlegung aufgekommen, das Thema bereits selber anzugehen. Die Leiterin der Abteilung 2, Frau Wüllner, habe daher auch hierfür schon einen Förderantrag vorbereitet. Herr Bürgermeister Albers führt nochmal vor Augen, dass leider immer viel Zeit verstreiche, wenn bei großen, investiven Maßnahmen Fördermöglichkeiten geprüft und ggf. in Anspruch genommen würden.

 

Frau Beckmann erkundigt sich nach dem Zeitrahmen für die beiden Förderanträge und will wissen, wann mit einer Einweihung der Abstellanlage zu rechnen sei.

 

Herr Schwarz informiert über die nächste Sitzung des Arbeitskreises und bietet an, die dann beschlossenen, konkreten Maßnahmen für 2024 in einer der nächsten Sitzungen des Kulturausschusses vorzustellen.