Sitzung: 17.04.2024 Ausschuss für Bauen, Stadtentwicklung, Straßen, Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft
Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:
Vorlage: BV/0691/2021-2026
Beschlussvorschlag:
Der
vorgestellten Objektplanung „Kiebitzplatz/Wangerstraße“ als Teilmaß-nahme aus
dem Rahmenplan zur Umsetzung des Sanierungsgebietes IV wird
zugestimmt.
Die
Vorsitzende begrüßt zu
diesem Tagesordnungspunkt den Verkehrsplaner Herrn Janssen von der SHP
Ingenieure Verkehrsplanung und Herrn Kaschke von der WES Landschaftsarchitektur
GmbH. Sie erteilt Herrn Janssen das
Wort.
Herr
Janssen stellt anhand
dieser Niederschrift beigefügten Präsentation einen für den Bereich „Übergang
Wangerstraße/ Kiebitzplatz“ geplanten Shared Space (Begegnungszone) vor.
Voraussetzung für diesen Bereich seien
Kraftfahrer, die auf ihren Vorrang gegenüber querungswilligen Fußgängern
verzichten. Insgesamt orientiere sich ein solcher Bereich an § 1 der
Straßenverkehrsordnung und müsse eine einheitliche Oberflächengestaltung ohne
Abgrenzungen für Fußgänger und Radfahrer aufweisen. Auch sollte auf
Markierungen weitgehend verzichtet werden.
Herr
Janssen zeigt Beispiele für
Möglichkeiten auf, wie die Flächen aussehen könnten, anhand von Begegnungszonen
in Friesoythe und Bad Rothenfelde. Insgesamt können 3 Beschilderungen in Frage
kommen: 30er Zone, 20er Zone oder verkehrsberuhigte Zone. Die
verkehrsberuhigten Zonen sollen nur in Wohngebieten eingesetzt werden und
kommen daher selten in Betracht.
Bodenleitsysteme für sehbehinderte Menschen
können gestalterisch angepasst werden.
Herr
Oltmanns erkundigt sich, ob
es einen rechtlichen Rahmen gebe, wer Vorrang habe. Herr Janssen erklärt, dass in einer 20er Zone der PKW Vorrang habe;
nur im verkehrsberuhigten Bereich haben Fußgänger Vorrang.
Herr
Theemann möchte wissen, ob
durch das Herstellen eines Shared Space der Verkehrsfluss abnehme und an
anderer Stelle zunehme. Herr Janssen
erwidert, dass diesbezüglich keine großen Veränderungen festzustellen seien.
Herr
Theemann fragt an, ob es
möglich sei, einen größeren Bereich als die vorgeschlagene Fläche als Shared
Space zu erschaffen. Er könne sich
z. B. auch vorstellen, den Alten Markt bzw. die Albanistraße mit einzubeziehen.
Herr Janssen erklärt, dass dies ein
grundsätzlich guter Gedanke sei; jedoch nehme die Akzeptanz durch die
Autofahrer immer mehr ab, umso länger die Strecke sei. Für 300 Meter sei die
Akzeptanz durchaus vorhanden, bei längeren Strecken sei aber davon auszugehen,
dass Geduld und Akzeptanz abnehmen.
Herr
BGM Albers weist darauf
hin, dass die geplante Sanierungsmaßnahme finanziell gefördert werde und aus diesem
Grund vorrangig umgesetzt werden soll. Für weitere Umsetzungen in anderen
Bereichen stünden zurzeit keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Zunächst
könne man mit diesem Projekt Erfahrungen sammeln und bei entsprechender
Verbesserung der Haushaltssituation und positiven Erfahrungen auch an anderen
Stellen solche Projekte umsetzen.
Herr
Theemann erkundigt sich, ob
in Anbetracht der Sanierung der Albanistraße dortige Fördermittel auch für ein
solches Projekt genutzt werden könnten. Herr
Atzesdorfer verneint dieses, da die GVFG-Fördermittel nur für die
klassische Sanierung verwendet werden können. Eine Veränderung führe dazu, dass
die Fördermittel verfallen und die Sanierung der Albanistraße dann aus eigenen
Mitteln finanziert werden müsse.
Herr
Theemann fragt an, ob die
Albanistraße nachträglich in eine 20-er Zone umgewandelt werden könne. Herr Atzesdorfer erklärt, da es sich um die
Erschließung zum Landkreis Friesland handele, sei dieses wohl als schwierig zu
bewerten. Dazu könnten wohl nur die Verkehrsplaner nach Prüfung eine Aussage
tätigen. Zudem müsse auch geprüft werde, ob dies förderkonform sei.
Herr
Janssen bedankt sich und
verabschiedet sich bei den Anwesenden. Die
Vorsitzende erteilt sodann Herrn Kaschke das Wort.
Herr
Kaschke stellt den anhand
dieser Niederschrift beigefügten Vorentwurf zum Thema „Wallanlagen und
Verbindung Schlachte, Kiebitzplatz“ (Anlage 2) vor. Ausgangspunkt sei der Rahmenplan für das
Sanierungsgebiet Jever IV gewesen.
Insgesamt wolle man die Aufenthaltsqualität im Stadtkern verbessern. Den
Übergang schaffe man mit einem einheitlichen Teppich als deutliche Verbindung
von der Schlachte zu den Wallanlagen. Farblich solle dieser Übergang
einheitlich gestaltet werden und als Muster könne er sich ein Fischgrätenmuster vorstellen. Für den Straßenbereich
auf denen LKW anfahren, können einheitlich gefärbte Betonsteine ihren Platz
finden. Diese seien weniger bruchanfällig als Klinkersteine. Neue Bäume sollen
den Bereich aufwerten.
Frau
Montigny teilt mit, dass
die Neugestaltung optisch wie eine Fußgängerzone auf sie wirke. Sie fragt an, ob PKW´s dort geparkt
werden dürfen. Herr Kaschke
erwidert, dass die Parkplätze dort weichen sollen und die PKW´s an anderer
Stelle geparkt werden müssen.
Herr
Theemann spricht sich für
das Vorhaben aus.
Herr
BGM Albers fragt an, ob
sich der Verkehr durch eine Anrampung lenken ließe. Herr Kaschke erwidert, dass eine kleine Anrampung durchaus möglich
sei. Frau Remmers hält dieses
grundsätzlich für eine gute Idee und erkundigt sich nach den Verkehrszahlen in
diesem Bereich. Herr BGM Albers
erwidert, dass bereits ein Verkehrsgutachten vorliege, was parallel erstellt
werde.
Frau
Remmers fragt nach, ob eine
Änderung and dieser Stelle Auswirkungen auf in der Vergangenheit geflossene
Fördermittel für den Rückbau der B210 haben könnte. Herr BGM Albers teilt mit, dass dieses überprüft und abgeklärt
werden müsse.
Herr
BGM Albers spricht sich für
die Umsetzung des Planentwurfes aus. Bereits in der Vergangenheit habe man
mehrfach versucht die Bereiche Schlachte und Wangerstraße zu verbinden, was
bisher nur mittelmäßig gelungen sei. Der jetzige Entwurf zeige eine wunderbare
Möglichkeit auf.
Herr
J. Janssen empfindet den
Vorentwurf als gelungen. Er betont,
man dürfe auch mal mutig sein.
Die Vorsitzende lässt sodann über die Beschlussempfehlung abstimmen.