Sitzung: 30.01.2025 Ausschuss für Schule, Jugend, Soziales und Familie
Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:
Vorlage: BV/0964/2021-2026
Beschlussvorschlag:
Der
Ganztagsmonitor wird zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung setzt die darin
enthaltenen Empfehlungen schrittweise innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens
mit der Maßgabe, dass die Grundschule Cleverns keine Ganztagsschule wird und kein
entsprechender Ausbau stattfindet, um. Die Umwandlung der Kindertagesstätte Moorwarfen von einer
Ganztagseinrichtung in eine Halbtagseinrichtung wird um ein Jahr verschoben,
damit die Kindertagesstätte Rahrdum das Ganztagsangebot schrittweise aufbauen
kann. Sollte zukünftig im Kindertagesstättenbereich ein erhöhter Bedarf an
Ganztagseinrichtungen bestehen, wird die Kindertagesstätte Moorwarfen als
vierte Einrichtung wieder in eine Ganztagseinrichtung umgewandelt.
Herr Bürgermeister
Albers führt in die Vorlage ein und übergibt anschließend das Wort an Herrn
Steinborn. Herr Steinborn stellt die der Vorlage beigefügte Präsentation der
Kindergarten-Fachstelle vor. Im Anschluss daran trägt der Vorsitzende des
Stadtelternrates der Kindertagesstätten in Jever seine Anmerkungen, Hinweise
und Ergänzungen ebenfalls in Form einer Präsentation vor. Danach erhalten die
Ausschussmitglieder das Wort.
Frau Raquet bedankt sich bei
Herrn Steinborn und Herrn Klein für die Präsentationen. Sie verweist auf die im Rahmen des Ganztagsmonitors vorgeschlagenen
Maßnahmen zur Reduzierung des Betreuungsangebotes im Krippen- und
Kindergartenbereich auf die erforderlichen Bedarfe. Gleichzeitig betont sie, dass der Ausbau der Grundschule
Cleverns weit über den zukünftigen Ganztagsbedarf hinausgehe. Die vorgetragenen
Zahlen belegten aus ihrer Sicht eindeutig, dass der zukünftige Bedarf mit dem
Ausbau der Paul-Sillus-Schule gedeckt werden könne. Das Argument „kurze Beine,
kurze Wege“ halte sie für nicht zutreffend, da z. B. der Schulweg der
Moorwarfener Kinder zur Paul-Sillus-Schule länger oder gleich lang sei wie der
Schulweg von Cleverns zur Paul-Sillus-Schule. Sie beantragt daher, den Beschluss dahingehend zu ändern, dass die
Grundschule Cleverns nicht zur Ganztagsschule ausgebaut werde.
Frau Dr. Koch weist darauf hin,
dass sich der Kita-Monitor seit Jahren als verlässliches Instrument zur
Ermittlung und Analyse zukünftiger Bedarfe bewährt habe. Laut Monitor werde die
Kindertagesstätte Cleverns künftig als Halbtags-Einrichtung geführt, sodass für
sie nicht ersichtlich sei, warum die Schule zur Ganztagsschule ausgebaut werden
solle – insbesondere, da die Paul-Sillus-Schule als gut ausgebaute
Ganztagsschule den zukünftigen Bedarf decken könne. Sie stellt klar, dass weder die vorliegenden Bedarfszahlen noch die
Haushaltssituation einen Ausbau der Grundschule Cleverns zur Ganztagsschule
rechtfertigten. Zudem merkt sie zur Präsentation des Stadtelternrates an, dass
die Betreuung in Jever unabhängig von der Konfession stets gut funktioniert
habe.
Frau Haartje-Graalfs schließt sich den
Ausführungen von Frau Dr. Koch an. Sie betont
jedoch ausdrücklich, dass für Kinder mit I-Status eine Lösung für eine
Ganztagsbetreuung gefunden werden müsse. Auch sie weist darauf hin, dass die
Grundschule Paul-Sillus mit hohen Investitionen zu einer modernen
Ganztagsschule ausgebaut werde und ein Ausbau der Grundschule Cleverns derzeit
über das Ziel hinausgehe.
Frau Janßen erklärt ihr sei
bewusst, dass die Entscheidung eine rein finanzielle Angelegenheit sei. Sie
wünsche sich von der Politik eine klare Haltung und betont, dass die
Rahmenbedingungen für alle drei Grundschulen stimmen müssten. Sie fordert, dass auch in die
Grundschulen Harlinger Weg und Cleverns investiert werde, damit diese nicht
benachteiligt würden.
Herr Bürgermeister
Albers bestätigt, dass auch die Verwaltung die Notwendigkeit sehe, die beiden
anderen Grundschulen aufzuwerten.
Frau Weil bedankt sich
ebenfalls für die Vorträge und stellt fest, dass die Zahlen derzeit keinen
Ausbau der Grundschule Cleverns rechtfertigten. Gleichzeitig spricht sie sich
für eine Aufwertung der Grundschulen Harlinger Weg und Cleverns aus.
Herr Klein erklärt, dass der
Stadtelternrat die Entscheidung akzeptiere, wenn die Grundschule Cleverns nicht
zur Ganztagsschule ausgebaut werde, da dies eine rein finanzielle Frage sei.
Gleichzeitig weist er darauf hin, dass sowohl die Grundschule als auch die
Kindertagesstätte in Cleverns baulich aufgewertet werden müssten. Er betont, dass die Grundschulen
Harlinger Weg und Cleverns nachhaltig gestärkt werden müssten.
Der Vorsitzende erklärt, dass er
der Entscheidung gegen den Ausbau der Grundschule Cleverns zur Ganztagsschule
nicht folgen könne.
Frau Raquet bedankt sich bei
Herrn Klein für die Stellungnahme des Stadtelternrates und unterstreicht, dass
sie sich selbstverständlich ebenfalls für eine gleichwertige Ausstattung aller
drei Grundschulen einsetze.
Herr Dr. Bollmeyer schließt sich den
Aussagen der anderen Ausschussmitglieder an und fragt, ob der Architekt bei der
Planung des Außengeländes der Grundschule Harlinger Weg bereits darüber
informiert worden sei, dass eine Schließung des Schülerhorts Harlinger Weg
künftig möglich sei. Herr Bürgermeister
Albers erklärt, dass die Rechtslage sowohl zum heutigen Zeitpunkt als auch
bei der Erteilung des Planungsauftrags noch nicht eindeutig gewesen sei. Der
Architekt sei jedoch auf diese Möglichkeit hingewiesen worden.
Der Vorsitzende merkt an, dass es
für ihn befremdlich sei, dass die CDU
aus Kostengründen den Ganztag in Cleverns ablehne, nun aber bereits von einem
Anbau an die Grundschule Harlinger Weg sprechen würde.
Der Vorsitzende lässt sodann über den Antrag von Frau Raquet abstimmen:
Der Antrag wird mit fünf Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung
angenommen.