Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Herr Zoeke von IBZ-Ingenieurbüro Zoeke aus Schortens begrüßt die Anwesenden und stellt das Sanierungskonzept für das Theater vor. Er betont, dass in diesem Konzept die getrennt beauftragten Bereiche „Heizung, Lüftung, Sanitär“ des Ingenieurbüros Kemper und Partner sowie „Elektro“ des Ingenieurbüros Hartmann integriert worden seien.

 

Sodann gibt Herr Zoeke einen Überblick über den Sanierungsbedarf des Theaters. Die alte Pfosten-Riegel-Konstruktion bei den großen Fenstern des Foyers seien energietechnisch veraltet und es bestehe  Handlungsbedarf. Gemäß der Energie-Einsparverordnung müsse bei einem Umbau dieses Umfanges das Gebäude zukünftig erheblich strengere Energie-Verbrauchswerte einhalten. Gleichzeitig müsse das Theater den aktuellen Sicherheitsvorschriften angepasst werden. Nicht unbeachtet bleiben solle, dass auch die Attraktivität des Theaters gesteigert werden müsse.

Das Sanierungskonzept sehe drei Abschnitte vor, die bis zum Jahre 2015 umgesetzt sein könnten.

Im Abschnitt 1 werden sowohl Foyer wie auch das Dach des Theaters saniert. Dazu gehöre der Austausch bzw. Neubau der Glasfassade mit Wärmeschutzglas sowie Neuinstallation von Kabeln, Leuchten, Sicherheitseinrichtungen und Raumgestaltung.

Im Abschnitt 2 werde der Bereich der Publikumstoiletten saniert (neue Leitungen, neues Wassernetz, neue Fliesen).

Der Abschnitt  3 betreffe den Sanitärbereich und die Garderobe im Künstlerbereich (neues Wassernetz, neue Bodenbeläge).

 

Die Abschnitte seien zudem in kurz-, mittel- und langfristige Sanierungen zu unterscheiden. Zu den kurzfristigen Sanierungen gehöre auch die Entkopplung der Heizungsversorgung von der Schule des Landkreises. Er schlage vor, eine eigene Versorgung zu installieren, wobei ein garagengroßer Anbau neben dem äußeren Kellerzugang erforderlich sei.

 

Herr Zoeke stellt einige Verbessungsvorschläge und technische Details als Lichtbilder vor.

[Anmerkung: die gezeigten Ablauf-Diagramme, Detailausführungsvorschläge etc. werden als Anlage diesem Protokoll beigefügt.]

 

In der folgenden Aussprache erkundigt sich Herr Dr. Wilhelmy, ob in der errechneten Bausumme von 1, 5 Mio € bereits eine mögliche Kostensteigerung bis zum Jahre 2015 eingerechnet worden sei. Dieses verneint Herr Zoeke mit der Begründung, dass aufgrund der Finanzkrise keine Aussage getroffen werden könne.

 

Herr Müller  führt aus, dass im Jahre 2009 Handlungsbedarf hinsichtlich der Heizungsversorgung bestehe. Es gebe eine Vereinbarung mit dem Landkreis Friesland, die bislang die Wärmeversorgung durch die benachbarte Schule sicherstelle. Er spricht sich dafür aus, die im Masterplan unter den allgemeinen langfristigen Maßnahmen aufgeführten Positionen nicht zu weit hinten anzustellen. Dadurch könne vermieden werden, dass die Nutzungsmöglichkeiten des Theaters in absehbarer Zeit zu sehr eingeschränkt würden. Z.B. müsse die Bühnentechnik dringend erneuert werden.

Außerdem schlägt Herr Müller vor, ein professionelles Nutzungskonzept für das Theater erstellen zu lassen. Das Sanierungskonzept ergebe zusammen mit dem Nutzungskonzept erst ein schlüssiges Gesamtkonzept für das Theater am Dannhalm.

 

Herr Janßen  erklärt, dass die „Aula“ unverzichtbar sei, ein Sanierungsstau dürfe nicht entstehen. Die energetische Verbesserung des Gebäude stehe für ihn an erster Stelle, die Attraktivität des Theaters an zweiter.

Herr Albers erkundigt sich, ob es nicht Synergien und Einsparungen bei einem „Alles-Sofort-Umbau“ gebe. Herr Zoeke beteuert, dass die Planung vorsehe, dass in allen Bauabschnitten jede Baustelle nur einmal geöffnet werde.

 

Herr Schwanzar schlägt vor zu prüfen, ob angesichts der jetzt geplanten Wirtschaftsförderung des Bundes nicht auch Zuschüsse für die Sanierung  etc. möglich seien. Auch solle erwogen werden, weitere Finanzierungspartner wie den Landkreis mit ins Boot zu bekommen. Herr Albers schlägt vor, auch weiterhin die Option einer gemeinsamen Heizungsanlage mit der Schule des Landkreises zu prüfen. Hier könne z.B. an ein Blockheizkraftwerk gedacht werden.

Herr Zoeke hält ein BHKW für nicht wirtschaftlich. Auf Nachfrage von Frau Glaum begründet Herr Zoeke, warum er eine eigene Heizungsanlage für sinnvolle halte: Durch die zukünftig ungünstigere Anbindung an die Schulanlage sei eine erheblich längere Nahwärmeleitungen erforderlich - mit entsprechendem Wärmeverlust von ca. 200 €/a. Zudem würde eine Nahwärmeleitung mit ca. 110.000 € teurer als eine eigene Anlage mit ca. 60.000 € zuzüglich des Heizraumes von ca. 35.000 € Kosten.

Herr Hamacher begründet die Unwirtschaftlichkeit eines – auch mit dem Landkreis gemeinsamen - BHKW damit, dass die sehr unterschiedlichen Nutzungszeiten (morgens Schule, abends Theater, Ferienzeiten) sich mit einem erforderlich kontinuierlichen Betrieb eines BHKW nicht vertrügen.

Herr Harms erinnert an die Einbindung von alternativen Energien ins Heizungskonzept: Erdwärme, Photovoltaik etc. Herr Zoeke bestätigt, dass diese beiden erwähnten Energieträger überlegenswert seien, dieses aber der späteren Planung vorbehalten bleibe.

 

Herr Andersen erkundigt sich nach Möglichkeiten einer grundsätzlicheren Neugestaltung des Foyers. Er halte das Foyer für zu klein, erwogen werden sollte eine Verlagerung des Einganges, zudem fehle ein Tisch- und Stuhllager. Zugleich müsse dieser Bereich behindertengerechter gestaltet werden.

 

Herr Andersen und Dr. Wilhelmy kritisieren, dass das jetzige Gespräch bereits zu sehr ins Detail gehe. Erste Frage sei doch: „Wie wollen wir das Theater zukünftig nutzen?“

 

Frau Vredenborg  weist diesen Vorwurf zurück, da ihrer Meinung nach das Gebäude unabhängig von der Nutzung einer gewissen Sanierung, vor allem in energetischer Hinsicht, bedarf.

 

Die Bürgermeisterin erläutert, dass das Büro beauftragt wurde, ein Sanierungskonzept einer Bestandsimmobilie zu erstellen. Es sei aber auch die Prüfung notwendig, welche Nutzungen mit dem Objekt zu realisieren seien; auch welche Zusammenarbeit mit dem Landkreis oder anderen Partnern sinnvoll sei. Sie hebt den „Masterplan“ positiv hervor.

 

Es folgt eine Führung durch das Theater, insbesondere in die Sanierungsbereiche der Sanitäranlagen und Künstlerbereiche. Die Herren Zoeke und Richter erläutern die vorgeschlagenen Maßnahmen jeweils vor Ort.

 

Nach ca. 20 Minuten Begehung bekräftigt Herr Richter in einer kurzen Zusammenfassung, dass der Auftrag eine Erweiterung des Foyers nicht vorgesehen habe.

 

Die Mitglieder der gemeinsam tagenden Ausschüsse einigen sich darauf, dass die neu erfahrenen Kenntnisse in den Fraktionen weiter beraten werden sollen.