Sitzung: 04.12.2008 Bau-, Feuerwehr-, Straßen-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Landschaftsausschuss
Beschluss: Zur Kenntnis genommen.
Vorlage: BV/784/2008
Herr Zoeke von IBZ-Ingenieurbüro Zoeke aus
Schortens begrüßt die Anwesenden und stellt das Sanierungskonzept für das
Theater vor. Er betont, dass in diesem Konzept die getrennt beauftragten
Bereiche „Heizung, Lüftung, Sanitär“ des Ingenieurbüros Kemper und Partner
sowie „Elektro“ des Ingenieurbüros Hartmann integriert worden seien.
Sodann gibt Herr Zoeke einen Überblick
über den Sanierungsbedarf des Theaters. Die alte Pfosten-Riegel-Konstruktion
bei den großen Fenstern des Foyers seien energietechnisch veraltet und es
bestehe Handlungsbedarf. Gemäß der
Energie-Einsparverordnung müsse bei einem Umbau dieses Umfanges das Gebäude
zukünftig erheblich strengere Energie-Verbrauchswerte einhalten. Gleichzeitig
müsse das Theater den aktuellen Sicherheitsvorschriften angepasst werden. Nicht
unbeachtet bleiben solle, dass auch die Attraktivität des Theaters gesteigert
werden müsse.
Das Sanierungskonzept sehe drei
Abschnitte vor, die bis zum Jahre 2015 umgesetzt sein könnten.
Im Abschnitt 1 werden sowohl Foyer wie
auch das Dach des Theaters saniert. Dazu gehöre der Austausch bzw. Neubau der
Glasfassade mit Wärmeschutzglas sowie Neuinstallation von Kabeln, Leuchten,
Sicherheitseinrichtungen und Raumgestaltung.
Im Abschnitt 2 werde der Bereich der
Publikumstoiletten saniert (neue Leitungen, neues Wassernetz, neue Fliesen).
Der Abschnitt 3 betreffe den Sanitärbereich und die Garderobe
im Künstlerbereich (neues Wassernetz, neue Bodenbeläge).
Die Abschnitte seien zudem in kurz-,
mittel- und langfristige Sanierungen zu unterscheiden. Zu den kurzfristigen
Sanierungen gehöre auch die Entkopplung der Heizungsversorgung von der Schule
des Landkreises. Er schlage vor, eine eigene Versorgung zu installieren, wobei
ein garagengroßer Anbau neben dem äußeren Kellerzugang erforderlich sei.
Herr Zoeke stellt einige Verbessungsvorschläge und
technische Details als Lichtbilder vor.
[Anmerkung: die gezeigten
Ablauf-Diagramme, Detailausführungsvorschläge etc. werden als Anlage diesem
Protokoll beigefügt.]
In der folgenden Aussprache erkundigt
sich Herr Dr. Wilhelmy, ob in der errechneten Bausumme von 1, 5
Mio € bereits eine mögliche Kostensteigerung bis zum Jahre 2015 eingerechnet
worden sei. Dieses verneint Herr Zoeke mit der Begründung, dass aufgrund
der Finanzkrise keine Aussage getroffen werden könne.
Herr Müller
führt aus, dass im Jahre 2009 Handlungsbedarf hinsichtlich der
Heizungsversorgung bestehe. Es gebe eine Vereinbarung mit dem Landkreis
Friesland, die bislang die Wärmeversorgung durch die benachbarte Schule
sicherstelle. Er spricht sich dafür aus, die im Masterplan unter den
allgemeinen langfristigen Maßnahmen aufgeführten Positionen nicht zu weit
hinten anzustellen. Dadurch könne vermieden werden, dass die
Nutzungsmöglichkeiten des Theaters in absehbarer Zeit zu sehr eingeschränkt
würden. Z.B. müsse die Bühnentechnik dringend erneuert werden.
Außerdem schlägt Herr Müller vor,
ein professionelles Nutzungskonzept für das Theater erstellen zu lassen. Das
Sanierungskonzept ergebe zusammen mit dem Nutzungskonzept erst ein schlüssiges
Gesamtkonzept für das Theater am Dannhalm.
Herr Janßen
erklärt, dass die „Aula“ unverzichtbar sei, ein Sanierungsstau dürfe
nicht entstehen. Die energetische Verbesserung des Gebäude stehe für ihn an
erster Stelle, die Attraktivität des Theaters an zweiter.
Herr Albers erkundigt sich, ob es nicht Synergien
und Einsparungen bei einem „Alles-Sofort-Umbau“ gebe. Herr Zoeke beteuert, dass
die Planung vorsehe, dass in allen Bauabschnitten jede Baustelle nur einmal
geöffnet werde.
Herr Schwanzar schlägt vor zu prüfen, ob angesichts
der jetzt geplanten Wirtschaftsförderung des Bundes nicht auch Zuschüsse für
die Sanierung etc. möglich seien. Auch
solle erwogen werden, weitere Finanzierungspartner wie den Landkreis mit ins
Boot zu bekommen. Herr Albers schlägt vor, auch weiterhin die Option
einer gemeinsamen Heizungsanlage mit der Schule des Landkreises zu prüfen. Hier
könne z.B. an ein Blockheizkraftwerk gedacht werden.
Herr Zoeke hält ein BHKW für nicht wirtschaftlich.
Auf Nachfrage von Frau Glaum begründet Herr Zoeke, warum er eine
eigene Heizungsanlage für sinnvolle halte: Durch die zukünftig ungünstigere
Anbindung an die Schulanlage sei eine erheblich längere Nahwärmeleitungen
erforderlich - mit entsprechendem Wärmeverlust von ca. 200 €/a. Zudem würde
eine Nahwärmeleitung mit ca. 110.000 € teurer als eine eigene Anlage mit ca.
60.000 € zuzüglich des Heizraumes von ca. 35.000 € Kosten.
Herr Hamacher begründet die Unwirtschaftlichkeit
eines – auch mit dem Landkreis gemeinsamen - BHKW damit, dass die sehr
unterschiedlichen Nutzungszeiten (morgens Schule, abends Theater, Ferienzeiten)
sich mit einem erforderlich kontinuierlichen Betrieb eines BHKW nicht
vertrügen.
Herr Harms erinnert an die Einbindung von
alternativen Energien ins Heizungskonzept: Erdwärme, Photovoltaik etc. Herr
Zoeke bestätigt, dass diese beiden erwähnten Energieträger überlegenswert
seien, dieses aber der späteren Planung vorbehalten bleibe.
Herr Andersen erkundigt sich nach Möglichkeiten einer
grundsätzlicheren Neugestaltung des Foyers. Er halte das Foyer für zu klein,
erwogen werden sollte eine Verlagerung des Einganges, zudem fehle ein Tisch- und
Stuhllager. Zugleich müsse dieser Bereich behindertengerechter gestaltet
werden.
Herr Andersen und Dr. Wilhelmy kritisieren,
dass das jetzige Gespräch bereits zu sehr ins Detail gehe. Erste Frage sei
doch: „Wie wollen wir das Theater zukünftig nutzen?“
Frau Vredenborg
weist diesen Vorwurf zurück, da ihrer Meinung nach das Gebäude
unabhängig von der Nutzung einer gewissen Sanierung, vor allem in energetischer
Hinsicht, bedarf.
Die Bürgermeisterin erläutert, dass das Büro beauftragt
wurde, ein Sanierungskonzept einer Bestandsimmobilie zu erstellen. Es sei aber
auch die Prüfung notwendig, welche Nutzungen mit dem Objekt zu realisieren
seien; auch welche Zusammenarbeit mit dem Landkreis oder anderen Partnern
sinnvoll sei. Sie hebt den „Masterplan“ positiv hervor.
Es folgt eine Führung durch das Theater,
insbesondere in die Sanierungsbereiche der Sanitäranlagen und Künstlerbereiche.
Die Herren Zoeke und Richter erläutern die vorgeschlagenen Maßnahmen jeweils
vor Ort.
Nach ca. 20 Minuten Begehung bekräftigt Herr
Richter in einer kurzen Zusammenfassung, dass der Auftrag eine
Erweiterung des Foyers nicht vorgesehen habe.
Die Mitglieder der gemeinsam tagenden Ausschüsse einigen sich darauf, dass die neu erfahrenen Kenntnisse in den Fraktionen weiter beraten werden sollen.