Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Abstimmung: Ja: 7

 

Beschlussvorschlag:

 

 

Die Konzeption der Elementarschule an der Paul-Sillus-Grundschule wird zur Kenntnis genommen. Zusätzlich wird die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, inwieweit dieses Konzept in Jever, auch in finanzieller Hinsicht, umsetzbar ist.

 

 


Die Vorsitzende begrüßt Herrn Burkhard Horn, Leiter des Schulkindergartens an der Paul-Sillus-Schule, und bittet diesen, das Konzept der Elementarschule vorzustellen.

 

Herr Horn bedankt sich für die Einladung und stellt sich noch einmal kurz vor.

Im Hinblick auf die Einrichtung Schulkindergarten macht Herr Horn auf das Problem aufmerksam, dass diese Kinder zu spät gefördert würden. Daher sei die Idee der Elementarschule, Kinder aus problembelastetem Umfeld bereits vor der Einschulung entsprechend zu fördern. Gerade weil sich das Entwicklungsfenster für Lesen und Schreiben bei den Kindern im sechsten Lebensjahr befinde, sei dies sinnvoll. Da es sich hierbei um eine Förderung vor der Schule handle, müsse berücksichtigt werden, dass hier ein Wechsel in den Zuständigkeiten stattfinde. Für den Schulkindergarten gelten die Bestimmungen des Schulgesetzes, für eine Elementarschule hingegen die des Kindertagesstättengesetzes. Die Einrichtung einer Elementarschule sei demnach Aufgabe der Kommune und nicht mehr des Landes. Die Kosten seien nicht höher als die für einen entsprechenden Kindergartenplatz. Durch eine solche Einrichtung könne bereits frühzeitig die Grundlage für eine positive Schullaufbahn gelegt werden.

 

Die Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Horn für seine Ausführungen und gibt den Ausschussmitgliedern die Möglichkeit, sich mit Fragen an Herrn Horn zu wenden.

 

Herr Fürlus erkundigt sich nach den allgemeinen Aufgaben eines Schulkindergartens. Darauf erklärt Herr Horn, dass die wesentliche Aufgabe eine Schulkindergartens darin bestehe, die Kinder zur Schulreife zu fördern. Das geschehe dadurch, dass die Kinder bereits nach Lehrplan lernen. Dieser beinhalte verschiedene Lernfelder, wie beispielsweise soziale Kompetenz oder auch Natursachkunde. Hierbei komme aber auch das Spielerische nicht zu kurz. Wichtig sei in diesem Bereich die enge Zusammenarbeit mit den Eltern.

 

Die Vorsitzende fragt, worin sich der Schulkindergarten von einem heilpädagogischen Kindergarten unterscheide.

 

Herr Horn sagt, dass ein heilpädagogischer Kindergarten für die Kinder gedacht sei, die durch eine Behinderung gefährdet seien. Ein Schulkindergarten hingegen betreue Kinder mit Entwicklungsrückständen.

 

Herr Heeren fragt, was im Falle der Einrichtung einer Elementarschule mit dem Schulkindergarten passieren würde. Nach Angabe von Herrn Horn, sei ein solcher dann überflüssig. Dies wäre zwangsläufig der Fall, da die Notwendigkeit, Kinder zurückzustellen, nicht mehr gegeben wäre.

 

In diesem Zusammenhang macht Frau Hölsken auf die derzeitige Situation aufmerksam. Zur Zeit würden etwa 10 – 15 Kinder zurückgestellt. Alternativ zur Elementarschule weist sie auf die Möglichkeit der Eingangsstufen hin, die es Kindern ermögliche, die ersten zwei Klassenstufen individuell nach ihren Möglichkeiten in ein, zwei oder drei Jahren zu absolvieren. Solange jedoch eines dieser beiden Angebote nicht flächendeckend eingerichtet werden könne, werde der Schulkindergarten weiterhin notwendig sein.

 

Herr Heeren weist noch einmal darauf hin, dass die Elementarschule in den Zuständigkeitsbereich der Kommune fallen würde und diese daher auch die entsprechenden Kosten tragen müsse.

 

Herr Schwanzar regt an, bezüglich der Förderung einer solchen Einrichtung Kontakt zum Landkreis aufzunehmen. Dazu weist Herr Horn darauf hin, dass ohnehin entsprechende Fördermittel im Rahmen des Konjunkturprogrammes beantragt werden könnten.

 

Frau Lorentzen möchte mehr Informationen zu den genauen Kosten dieser Einrichtung, bevor sie sich eine abschließende Meinung bilden könne.

 

Herr Werber sieht in dieser Einrichtung die Möglichkeit, die Kinder aus den sozial schwachen Familien abzuholen und entsprechend zu fördern. Solch ein System trage zur Lösung von Kernproblemen in der Gesellschaft bei.

 

Herr Mühlena erklärt, dass die Kostenfrage zunächst geklärt werden müsse. Sobald darüber genauere Kenntnisse vorliegen, werde man darüber noch einmal informieren.

 

Herr Herren schlägt vor, den Beschlussvorschlag entsprechend zu ergänzen.

 

Dieser Vorschlag findet die einmütige Zustimmung des Ausschusses.

 

Das Konzept der Elementarschule ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.