Sitzung: 06.08.2009 Bau-, Feuerwehr-, Straßen-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Landschaftsausschuss
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 2
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Für das Dach der Turnhalle der
Paul-Sillus-Grundschule ist auf eine Sanierung entsprechend der bisherigen
Vorplanung zu verzichten und es ist ein Dachneubau vorzusehen. Die
Photovoltaikanlage ist dafür vorübergehend durch die
Sonnenstadt-Genossenschaft abzubauen. |
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Die Ausschussmitglieder und Gäste
begeben sich auf den Dachboden oberhalb der Turnhalle, um sich vor Ort über den
Zustand und die erforderlichen Arbeiten zu informieren.
Herr Hamacher führt kurz zum Werdegang der Planung
durch das Ing.-Büro Zoeke aus. Wegen der erst vor ca. 2 Jahren aufgebrachten
Photovoltaikanlage sollte nur eine Sanierung des Daches in das Konzept
einfließen. Es habe sich jedoch herausgestellt, dass die Dachsanierung relativ
aufwendig sei und letztendlich Kosten in gleicher Höhe wie einen Neubau
bedeute.
Herr Zoeke ergänzt dies um die Feststellung, dass
First und Orthgang bei beiden Varianten neu hergestellt werden müssten.
Herr Nöth bestätigt die Ansicht des Herrn Zoeke
aus der Planung. Das Dach sei aufgrund seiner Machart anfällig bei Sturm. Hier
müsse an den Fugen ständig nachgearbeitet werden. Wenn die vorgeschlagene
Unterspannbahn montiert sei, erschwere dies die Kontrolle des Zustandes.
Die Frage von Herrn Köhn, warum
überhaupt eine Unterspannbahn vorgesehen sei, wird von Herrn Zoeke
dahingehend beantwortet, dass die Dachsteine aufgrund ihrer Beschaffenheit
Wasser durchlässig seien. Dann tropfe es auf die Dämmung. Die energetische
Sanierung werde aber durch feuchte Dämmung aufgehoben.
Insgesamt, so schließt Herr Nöth
seine Ausführungen, entstehen bei einer Sanierung Kosten in gleicher Höhe wie
bei einem Neubau.
Herr Harms führt aus, er habe sich den
Zustand des Daches bereits vor der Sitzung am 29. Juli 2009 angesehen. Aufgrund
der Darstellung in den vorangegangenen Sitzungen habe er den Eindruck
gehabt, dass das Dach marode sei. Diesen Zustand habe er nicht finden
können. Nach Einbau der Photovoltaikanlage sei das Dach in sehr guten
Zustand gebracht worden. Er mache
in diesem Zusammenhang der Sonnenstadt Jever ein großes Kompliment für die
Ausführung der Arbeiten. Das Dach sei z. Zt. in Ordnung. Er äußert
Bedenken über die Höhe der einzusetzenden Kosten. In Jever sei nach seiner
Einschätzung anderes notwendiger als die Sanierung des Daches. Er
befürchte, dass aus finanziellen Gründen andere Pflichtaufgaben nicht mehr
wahrgenommen werden könnten, weil für die Sanierung des Daches Haushaltsmittel
aufgewendet würden.
Herr Funk widerspricht dieser Auffassung. Es
könnte nicht angehen, dass die Stadt die Sanierung der Turnhalle betreibe und
am Dach spare.
Dies bestätigt Frau Glaum. Sie
befürchte, dass die bei einer Sanierung erforderlichen Kontrollgänge nicht
regelmäßig gemacht werden können und deshalb Schäden nicht ausblieben. Frau
Glaum bleibt bei ihrer Einschätzung dieser Sanierung als „Murks“, zumal die
Herstellung eines neuen Daches kostenneutral sei.
Herr Zoeke führt dazu aus, dass die Lösung
vielleicht nicht optimal sei, er wehre sich jedoch gegen den Ausdruck „Murks“.
Herr Janßen erläutert, er maße sich nicht
an, eine andere Entscheidung gegen die Darstellung der Fachleute zu treffen.
Die Nachhaltigkeit einer Neueindeckung habe ihn überzeugt.
Die Frage von Herrn Lüken, welche
Kosten für den Ab- bzw. Aufbau der Photovoltaikanlage entstehen, beantwortet Herr
Köhn mit Kosten von ca. 15.000,- €.
Herr Funk bemerkt dazu, dass Synergieeffekte
genutzt werden sollten, wie z.B. die Nutzung des Gerüstes, das für die
Herstellung des Daches erforderlich sei.
Herr Köhn erklärt, es sei fraglich, ob dies so
durchgeführt werde, und hinterfragt Kostenübernahme durch die Stadt. Herr
Müller kommentiert dies mit der Feststellung, dass für solche Fälle ein
Vertrag geschlossen wurde.
Frau Dankwardt führt aus, sie habe nicht
nachvollziehen können, warum beide Varianten kostengleich seien. Dies habe der
heutige Termin jedoch klargestellt. Sie frage die Fachleute, ob es eine
kostengünstigere Lösung gebe. Weiterhin möchte sie wissen, wie lange das
Dach halte.
Herr Nöth bestätigt ausdrücklich, dass das Dach
keine 20 Jahre halte. Nach jedem Sturm werde Mörtel aus den Fugen bröckeln.
Diese Schäden müssen ausgebessert werden. Wenn Feuchtigkeit an die Fußpfette
des Daches komme, sei auch das Ständerwerk gefährdet.
Der Vorschlag, eine Plane über die
Dämmung zu legen, um die Feuchtigkeit abzuhalten, wird von Herrn Zoeke
abgelehnt. Die Dämmung müsse dann von oben wasserdicht, von unter jedoch
dampfdurchlässig sein. Um dies zu gewährleisten, müsse auf dem Dachboden eine
Schalung angebracht werden, die die Feuchtigkeit leitet. Hier seien dann auf
dem Dachboden Schäden programmiert.
Hier wird der Ortstermin unterbrochen
und in einem Klassenraum wird sodann die Sitzung fortgeführt.
Die Vorsitzende verweist darauf, dass der Fachausschuss
in seiner Sitzung am 29. Juli 2009 bereits folgendem Beschlussvorschlag
zugestimmt habe:
„Für das Dach der Turnhalle der
Paul-Sillus-Schule ist auf eine Sanierung entsprechend der bisherigen Vorplanung zu verzichten und es ist ein
Dachneubau vorzusehen. Die Photovoltaikanlage ist dafür vorübergehend durch die
Sonnenstadt-Genossenschaft abzubauen.“
Sie bittet die Mitglieder des Ausschusses um Stellungnahme, ob
dieser Beschlussvorschlag Bestand haben solle oder ob der Antrag gestellt
werde, einen anderen Beschluss zu fassen. Dabei sollen selbstverständlich
Synergieeffekte genutzt werden.
Herr Harms spricht sich dafür aus, den
Beschlussvorschlag zu ändern. Nach seiner Auffassung sei der Zustand des Daches
noch gut genug, so dass die Bauuanterhaltung ausreiche. Für eine Sanierung bzw.
einen Neubau des Daches fehle das Geld.
Frau Dankwardt erläutert, Ihre Gedanken seien
vor der heutigen Sitzung genau so gewesen. Allerdings habe sie die
heutige Darstellung der Fachleute überzeugt, für gleiches Geld eine
Komplettsanierung mit Neueindeckung des Daches zu erhalten. Aus diesem Grunde
werde sie im Verwaltungsausschuss für diese Variante stimmen.
Frau Dankwardt führt zum Vertrag mit der Sonnenstadt
eG aus, dass dort sicherlich keine Sorge um die Rendite bestehe. Sie
befürchte allerdings, dass die Durchführung der Maßnahme als schlechtes Signal
gesehen werde könne. Aber der Vertrag zwischen Stadt Jever und Sonnenstadt eG
habe nun mal diesen Wortlaut und müsse erfüllt werden. Dabei sollten auf jeden
Fall evtl. Synergien ausgeschöpft werden.
Die Vorsitzende stellt fest, dass sich die Mitglieder
mehrfach mit der Sanierung der Turnhalle befasst haben und sicherlich sehr
sorgfältig über das Für und Wider der Maßnahmen abgewogen haben. Sie
bittet nun die Mitglieder um Abstimmung zur Bestätigung des in der
Sitzung am 29. 7. 2009 gefassten Beschlussvorschlages, der nachstehend
nochmals abgedruckt wird: