Sitzung: 29.10.2009 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der
Vorsitzende Herrn Rainer Graalfs vom Landkreis Friesland.
Von Herrn Graalfs erhalten die
Ausschussmitglieder eine Ausfertigung des Touristischen Zukunftskonzeptes
Nordsee 2015 (Masterplan Nordsee) zur Kenntnis.
Ergänzend dazu führt er aus, mit der
neuen EU-Förderperiode 2007 bis 2013 habe des Minsterium für Wirtschaft, Arbeit
und Verkehr zur Beurteilung von zukünftigen Förderanträgen aus den Regionen die
Erstellung von Touristischen Zukunftskonzepten gefordert.
Der Tourismusverband Nordsee werde
federführend den Umsetzungsprozess übernehmen, ohne dabei die rechtlichen
Zuständigkeiten der Landkreise und Städte zu berühren. Diese würden über ein
Arbeitsgremium in den Prozess eingebunden.
Im Zusammenhang mit der Erstellung des
Masterplanes seien die Stärken und Schwächen der Region festgestellt worden,
die grundsätzlich gut aufgestellt sei, im Vergleich zu Schleswig-Holstein und
Mecklenburg Vorpommern jedoch Nachteile aufzuweisen habe, bei denen gegen
gesteuert werden müsse.
Im Rahmen der Umsetzung würden vom
Tourismusverband verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Die Optimierung der touristischen
Infrastruktur sei einer dieser Punkte. Darunter fielen Museen, Bäder,
Nationalpark, die Gestaltung der Ortsbilder usw.
Ein zweiter Schwerpunkt sei die
Qualitätssteigerung im Tourismusgewerbe. Dieses beziehe sich vorrangig auf die
Unterkünfte im kleinen Bereich wie Pensionen und Ferienwohnungen. Neben einer
Klassifizierung der Unterkünfte müsse eine bessere Schulung des vorhandenen
Personals erfolgen.
Ein dritter Punkt sei die regionale
Küche, mit einer zukunftsorientierten Gestaltung im Bereich Gastronomie sollten
die vorhandenen Defizite ausgeglichen werden. Es müssten weitere Anstrengungen
unternommen werden, mit regionalen Produkten zu werben und insbesondere die
Spitzengastronomie weiter auszubauen.
Sehr wichtig sei es auch, die demografische
Entwicklung im Auge zu behalten. Gerade die ältere Generation sei es, die ein
anspruchsvolles Angebot erwarte.
Auf der Basis dieser genannten
Schwerpunkte solle der Masterplan umgesetzt werden, wobei er nicht isoliert zu
sehen sei, sondern sich in die bestehenden Entwicklungen einpassen werde. Ein
wichtiges Ziel sei es dabei die vorhandenen Strukturen an die Verhältnisse in
Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern deutlich anzupassen.
Der Vorsitzende fragt nach, unter der Ziffer 3.6. des Masterplanes
seien „Häfen und Marinas“ ausgewiesen. Er bitte um Auskunft, ob die
Paddelstation Tettensertief in dieses Konzept passe.
Herr Graalfs antwortet, der Bedarf an Einrichtungen
und Angeboten für das Wasserwandern werde durchaus gesehen. Eine Zusammenarbeit
zwischen Horumersiel, Hooksiel und Jever sei dabei angedacht und sollte
unbedingt weiter ausgebaut werden.
Bürgermeisterin Dankwardt erklärt, der von Herrn Graalfs
angesprochene Arbeitskreis setze sich aus 21 Mitgliedern zusammen. Dieses sei
eine Anzahl, die eine konstruktive Arbeit sehr schwer mache. Eine wichtige
Aufgabe sehe sie in der Klassifizierung der privaten Unterkünfte, was jedoch
sehr schwierig umzusetzen sei. Die beteiligten Kommunen seien aufgefordert,
sich ein Profil zu geben und für sich eine Projektliste zu erarbeitn. Die Stadt
Jever habe die ersten Vorarbeiten hierzu geleistet.
Herr Graalfs bestätigt, die Stadt Jever habe als
eine der wenigen Kommunen ihre Aufgaben erfüllt. Wichtig dabei sei auch, dass
die finanzielle Machbarkeit berücksichtigt werde, da ein Teil der Ausgaben von
den Kommunen anteilig finanziert werden müsse.
Herr Gemeinhardt erklärt, die Zusammenarbeit mit der
Gemeinde Wangerland bezüglich des Projektes „Wasserwandern“ sei angelaufen und
auf einem guten Weg. Er sei in dieser Hinsicht sehr zuversichtlich.
Beigeordneter Schwanzar weist darauf hin, dass in der hiesigen
Region viele Angebote zu teuer seien. Außerdem fehle es größtenteils an einer
hochwertigen Küche.
Herr Graalfs bestätigt, dass, insbesondere im
Hinblick auf den demografischen Wandel, verstärkt das hochwertige Angebot
ausgebaut und verbessert werden müsse.