Sitzung: 04.02.2010 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 2, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/151/2010
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Die für die Stadt Jever möglichen
Vergabetatbestände für Wirtschaftsförderungen werden nicht auf
Betriebsgründungen oder -übernahmen beschränkt. Über Förderungen wird unter
Berücksichtigung aller nach den Richtlinien des Landkreises möglichen
Tatbestände im Einzelfall entschieden. |
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Ratsherr Ludewig spricht sich dafür aus, es bei der
bisherigen Regelung zu belassen. Der Ausschuss sollte es sich vorbehalten, über
die Vorschläge des Landkreises im Einzelfall entscheiden zu können.
Ratsherr Albers erklärt, seine Fraktion sei der
Auffassung, die drastische Haushaltssituation mache eine Neuregelung
erforderlich. Die Stadt könne es sich künftig nicht mehr leisten, neben Neugründungen
und Betriebsübernahmen weitere Vorhaben zu fördern. Dafür würden die Gelder
nicht ausreichen. Bei einem Beibehalten der Einzelentscheidungen würde der
Ausschuss jedes Mal vor die Frage gestellt, ob eine Bewilligung gerecht sei
oder nicht. Das Ergebnis werde sein, dass jeder Antrag durchgewunken werde,
obwohl die Stadt es sich nicht leisten könne.
Der Vorsitzende bemerkt, Einschränkungen bei der
Förderung würden automatisch durch die bereit gestellten Haushaltsmittel
vorgegeben. Dennoch sei es Aufgabe des Ausschusses, sich Gedanken darüber zu
machen, welche Vorhaben gefördert sollten oder nicht. Den Vorschlag der
SWG/Sender-Gruppe sehe er eher als kontraproduktiv an, da der Ausschuss sich
damit ein Stück seiner Entscheidungsfreiheit nehme.
Ratsherr Albers führt ergänzend aus, aus Gründen der
Gerechtigkeit seien bisher alle Anträge vom Ausschuss befürwortet worden.
Dieses Verfahren habe dazu geführt, dass bereits Vorgriffe auf den Haushalt
2010 getätigt worden seien. Ein solches Verfahren könne die Stadt sich nicht
mehr leisten. Aus diesem Grunde sollten durch geänderte Richtlinien im Vorfeld
Einschränkungen vorgenommen werden.
Beigeordneter Schwanzar ist der Meinung, die Stadt dürfe auf
die Wirtschaftsförderung nicht verzichten. Seines Erachtens sollte keine
Einengung der Entscheidungsfreiheit vorgenommen werden. Eine Änderung der
städtischen Förderung könne zur Folge haben, dass die gleichzeitige Förderung
aus EU-Mitteln gefährdet werde. Vielmehr hätte bei den großen Zuschüssen an die
Brauerei für das Industriegebíet gespart werden sollen.
Ratsherr Vahlenkamp spricht sich ebenfalls für eine
Beibehaltung der bisherigen Vorgehensweise aus, wobei Mehrfachförderungen
künftig jedoch ausgeschlossen werden sollten.
Ratsherr Andersen bestätigt, die Begrenzung der
Wirtschaftsförderung erfolge bereits bei der Freigabe der Haushaltsmittel.
Insofern müsse bei Wiederholungen ohnehin ein engerer Maßstab angelegt werden.
Eine Änderung der Richtlinie sei nicht erforderlich.
Ratsherr Albers regt an die Förderung wie bereits
erwähnt auf Neugründungen und Betriebsübernahmen zu beschränken. Für
Modernisierungen und ähnliche Maßnahmen könnten statt dessen zinslose Darlehen
gewährt werden.
Der Vorsitzende erklärt, dieses sei eine vollkommen
andere Form der Wirtschaftsförderung, die mit der jetzigen Praxis nichts zu tun
habe. Falls die Stadt sich dazu entschließen sollte, wäre in diesen Fällen eine
gleichzeitig Förderung durch den Landkreis und die EU nicht gewährleistet.
Er halte eine Einengung der Regelungen
in der gegenwärtigen Haushaltssituation für einen Schritt in die falsche
Richtung. Der Rat sollte sich seine individuellen Entscheidungsmöglichkeiten
bei der Wirtschaftsförderung durch einschränkende Richtlinien nicht nehmen. Er
unterstütze daher den Vorschlag der Verwaltung. Die Wirtschaftsförderung sei
für die weitere Entwicklung der Stadt unverzichtbar. Sie müsse weiterhin, so
weit es die Haushaltsmittel erlaubten, möglich sein.
Ratsherr Albers erklärt, seine Gruppe sei nicht gegen
die Wirtschaftsförderung. Sie wolle sie nur auf die erwähnten Bereiche
beschränken.
Der Ausschuss empfiehlt dem
Verwaltungsausschuss sodann folgende Beschlussfassung: