Sitzung: 08.02.2010 Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften
Beschluss: Ohne Beschlussempfehlung weitergeleitet.
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/148/2010
Herr Rüstmann führt in den Sachverhalt
ein und erklärt, dass 2010 für die Stadt Jever im Gegensatz zu anderen Kommunen
nur ein „relatives Schreckensjahr“
darstelle, da sich das Defizit gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht habe. Der
Haushaltsentwurf weise ein Defizit von rund 1,9 Mio € aus. Aus den Vorjahren
sei ein Fehl in Höhe von rund 3,3 Mio € vorhanden, so dass Ende 2010 ein Minus
von ca. 5,2 Mio € zu erwarten sei.
Herr Rüstmann trägt sodann weitere
Einzelheiten des Haushaltsentwurfes vor. Er weist darauf hin, dass die
freiwilligen Leistungen einen ganz wesentlichen Kostenblock darstellten und die
Verwaltung auf Signale aus der Politik warte, in welchen Bereichen
Sparmaßnahmen mitgetragen würden.
Der Vorsitzende erklärt, dass zunächst einmal über den Verwaltungshaushalt
beraten werden solle und stellt den Entwurf zur Aussprache.
Herr Funk erkundigt sich, wie hoch die
Kreditmarktzinsen für langfristige Kredite seien.
Herr Jones teilt mit, dass diese sich
auf 125.000 € belaufen.
Herr Schüdzig möchte wissen, ob die
Tariferhöhung nicht zu niedrig geschätzt sei.
Herr Rüstmann erklärt, dass diese
Kalkulation vor Bekanntwerden der Tarifforderung vorgenommen worden sei. Sollte
es zu einem höheren Tarifabschluss kommen, müsse im Nachtrag nachgebessert werden.
Ferner erkundigt sich Herr Schüdzig,
warum die Ausgaben im Hochbau reduziert wurden.
Herr Rüstmann erläutert, dass in den
vergangenen Jahr ein wesentlicher Nachholbedarf in der Bauunterhaltung
abgedeckt wurde. Jetzt müsse finanziellen Erwägungen der Vorrang eingeräumt
werden, ohne die Bauunterhaltung zu vernachlässigen. Dementsprechend liege der
Ansatz immer noch über dem langjährigen Mittel.
Sodann tragen Frau Bunjes und Frau
Rasenack einen Fragenkatalog der SPD vor, der von der Verwaltung im Einzelnen
beantwortet wird.
U. a. möchte Frau Rasenack wissen, warum
es nicht möglich sei, den Schwimmunterricht im Sommer im Freibad der Stadt
Jever durchzuführen, um hier Gelder einzusparen, die ansonsten dem Aqua-Toll
zuflössen.
Herr Müller erwidert, dass dieses Thema
bereits mit den Schulleitern diskutiert wurde. Aufgrund der starken
Wetterschwankungen sei jedoch eine konstante Planung nicht möglich.
Frau Bunjes möchte erläutert haben, ob
eine Kürzung der Umlage für das Schlossmuseum möglich sei.
Frau Dankwardt führt aus, dass sich der
Betrag auf dem Vorjahresniveau bewege. Diese Summe sei „gedeckelt“ worden. Es
sei vertraglich geregelt, diese Kosten durch den Landkreis und die Stadt Jever
abzudecken.
Frau Rasenack erkundigt sich, warum die
Neuberechnung der Fäkalschlammabfuhr noch nicht zum Tragen käme.
Herr Rüstmann erklärt, dass hiermit so
schnell wie möglich begonnen werden solle, damit die Neukalkulation in den
Haushalt 2011 einfließen könne.
Frau Rasenack möchte ferner wissen,
warum sich die Personalkosten für die Bedürfnisanstalt am ZOB verdoppelten.
Herr Jones teilt mit, dass er dieses
prüfen werde.
Anmerkung der Verwaltung:
Position 7012.4 SN Personalausgaben
Die bei dieser Haushalts-Position
vorgenommene Erhöhung ist auf die Anpassung der Arbeitszeitanteile
zurückzuführen. Die Stelleninhaberin ist sowohl im Rathaus als auch in der
Bedürfnisanstalt ZOB tätig. Eine entsprechende Reduzierung wurde beim
Unterabschnitt 0200 vorgenommen.
Herr Hartl schlägt vor, dass sich die
Politik zusammensetzen müsse, um Einsparmaßnahmen zu prüfen. Es könne nur an
den freiwilligen Aufgaben gespart werden. Er befürchte eine Fremdbestimmung
durch den hohen Schuldenstand.
Herr Schwanzar befürchtet, dass die
grundgesetzlichen Aufgaben nicht mehr erfüllt werden könnten. Er halte es für
unabdingbar, Steuererhöhungen vorzunehmen.
Frau Dankwardt erklärt, dass eine
Steuererhöhung von 380% auf 400% wohl überlegt sein will und zunächst intern
beraten werden sollte.
Herr Matern teilt mit, dass die Bürger
aufgrund der Niederschlagswassergebühr verunsichert seien und für eine
Steuererhöhung kein Verständnis hätten. Die meisten Bürger seien schlechter
gestellt als vor der Einführung dieser Gebühr.
Herr Rüstmann betont, dass die Stadt
durch die Gebührentrennung insgesamt nicht mehr Geld einnehme als vorher.
Gebühren müssten kostendeckend kalkuliert werden.
Herr Matern bedauert, dass es keine
Möglichkeit mehr gebe, Widerspruch gegen die Bescheide einzulegen.
Herr Rüstmann erklärt, dass die
Verwaltung auf Anfrage die Bescheide ändere, sofern die Fläche nicht richtig
berechnet wurde oder Übermittlungsfehler vorlägen, so dass der Klageweg nicht
beschritten werde müsse.
Herr Matern trägt sodann einen
Fragenkatalog der SWG vor, den die Verwaltung im Einzelnen beantwortet.
Er schlägt u. a. vor, die
Straßenbeleuchtung mit Dimmern nachzurüsten, da diese neu entwickelte
Stromschaltung Kosten einspare. In der Partnerstadt Zerbst habe sich dieses
Verfahren bewährt. Die dementsprechenden Unterlagen stelle er der Verwaltung
gerne zur Verfügung.
Herr Zillmer erklärt, dass die CDU den
Haushaltsentwurf noch nicht beraten habe. Er
beantragt, diesen TOP ohne Beschlussfassung an den Verwaltungsausschuss
weiterzuleiten, damit die Fraktionen Gelegenheit haben, hierüber intern zu
beraten.
Herr Rüstmann trägt sodann die Eckdaten
des Vermögenshaushaltes vor.
Der Vorsitzende stellt den
Vermögenshaushalt zur Aussprache.
Nach kurzer Aussprache lässt der
Vorsitzende sodann über den Antrag des Herrn Zillmer abstimmen.
Dieser Antrag wird mit 6 Ja-Stimmen bei
1 Neinstimme angenommen.