Sitzung: 15.04.2010 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 23, Enthaltungen: 6
Beschlussvorschlag:
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Die für die Stadt Jever im Zeitraum vom 01. Febr. 2010 – 30. März
2010 eingegangene Spende in Höhe von 5.000,00 Euro wird gemäß § 83 Absatz 4
NGO angenommen. |
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Herr Harms führt aus, dass es im Jahre 2006 nur um
eine Skulptur für den "Famila-Kreisel" gegangen sei. Mittlerweile
gehe es um mehrere Skulpturen, die laut Angaben der Verwaltung der Stadt Jever
selbst kein Geld kosten, sondern über Zuwendungen und Spenden finanziert werden
sollen. Da in diesem Fall die Spender nicht genannt werden möchten, werde er
deren Namen nicht nennen. Er habe jedoch folgende Fragen, die vor der
Beschlussfassung beantwortet werden sollten:
1. Wer hat von der Verwaltung oder vom
Rat die Spenden wie und wodurch
eingeworben?
2. Hat es bei
der Einwerbung Ablehnungen gegeben?
3. Sind oder werden mit der Spende bestimmte Bedingungen und Verpflichtungen, u.a.
über die Auswahl der Skulptur und auch über die Festlegung des künftigen
Standortes verbunden und zugesichert?
4. Was würde mit den Spenden geschehen, wenn gewisse Wünsche, Verpflichtungen
oder Standortzusagen nicht erfüllt
werden?
5. Bezüglich der Auftragserteilung an den Künstler bittet Herr Harms um Auskunft,
wann und von wem die Auftragserteilung
erfolgt und beschlossen worden sei.
Die Vorsitzende weist darauf hin, dass die letzte Frage
nicht zu dem Thema Spenden gehöre und daher nicht beantwortet werden müsse.
Dieses bejaht Herr Harms, bittet aber um Beantwortung der 4 zuerst
genannten Fragen.
Sodann beantwortet Herr Müller
die aufgeworfenen Fragen. Es sei bekannt, dass Herr Husemann von der Stadt bzw.
vom Rat beauftragt worden sei, Spenden einzuwerben. Dieser habe dafür ein
entsprechendes, von der Bürgermeisterin unterschriebenes Schreiben erhalten. Darüber habe Herr
Husemann auch berichtet. Als Vorsitzender des Planungsausschusses und als
stellvertretender Bürgermeister der Stadt Jever sei er für die Stadt
eingesprungen, damals beginnend mit dem Famila-Kreisel Spenden einzuwerben.
Danach wurde berichtet, dass es in der Folge um einen Skulpturenpfad gehe. In
der letzten Sitzung des Rates sei bereits über Spenden beschlossen worden.
Damals sei auch Skulpturenpfad erwähnt worden, so dass es sich hier nicht um
ein Novum handele. Herr Müller führt zu Frage 2 aus, dass ihm nicht
bekannt sei, ob es Ablehnungen bei der Einwerbung von Spenden gegeben habe.
Zu Frage 3 erklärt er, dass ihm
keine anderen Bedingungen für die Spenden bekannt seien, als dass diese für
einen Skulpturenpfad verwendet werden sollen. Weitere unmittelbare Bedingungen
gebe es nicht. Wenn der Skulpturenpfad nicht realisiert werden könne, müsse man
sich erneut mit den Sponsoren zusammen setzen. Das daraus folgende Ende wolle er
aber offen lassen, da man jetzt erst einmal auf dem Weg sei, den Skulpturenpfad
zu errichten. Wenn der Skulpturenpfad nicht umgesetzt werde, werde sich die
Verwaltung überlegen müssen, wie man die Spenden zurück gebe. Dieses wäre ein
Novum in der Geschichte. Dann wäre dieses sicherlich die letzte Sponsoren- bzw.
Spendenaktion in Jever gewesen.
Ihm täte der Künstler leid, mit dem man
im engen Kontakt stehe. Der Künstler habe ihm gegenüber erklärt, dass er seinen
Namen gerne gebe und zu seiner Kunst stehe. Er sei aber nicht davon begeistert,
in welchen Gesamtkontext seine Skulpturen jetzt gebracht werden. Herr Reiberg
habe viele Vorleistungen erbracht, ohne diese in Rechnung gestellt zu haben. So
wie das Thema behandelt und diskutiert werde, handele es sich dabei nicht um
eine gute Werbung für ihn.
Herr Werber erklärt, dass davon gesprochen werde,
dass die Sponsoren diese Skulpturen finanzieren. Er fragt, was dieses
genau bedeute; ob von diesen Sponsorengeldern die Folgekosten - Instandhaltung
der Figuren für die nächsten 20 bis 40 Jahren - bestritten werden sollen und ob
die Aufstellungskosten, wie z.B. das Fundament für die Skulpturen zu den Kosten
gehören, die mit den Spenden finanziert werden sollen. Herr Müller
erklärt, dass diese Fragen Verwunderung auslösen, da diese bereits beantwortet
worden seien. Herr Werber erwidert, dass ihm die Antworten nicht bekannt
seien. Herr Müller erläutert, dass das Fundament durch die Spenden
bezahlt werde. Es werde alles durch Spenden oder Vergünstigungen getragen außer
die Instandhaltung. Die Instandhaltungskosten könne kein Spender über 20 Jahre
aufbringen. Hier sei dann die Stadt Jever in der Verpflichtung, das Konzept
umzusetzen und die Instandhaltungskosten zu tragen. Letztendlich sei nach
Erstellung der Skulpturen die Stadt der Eigentümer und müsse auf diese, wie bei
allen anderen Denkmälern in der Stadt auch, ein Auge darauf haben und diese
auch in Ordnung halten. Herr Werber bedankt sich für die umfängliche
Beantwortung seiner aufgeworfenen Fragen durch Herrn Müller.
Herr Udo Albers fragt, wie lange die Stadt verpflichtet sei, diese Skulpturen zu erhalten,wenn man die Spenden jetzt annehme und damit deren Aufstellung davon finanziere. Gebe es dafür ein Regelwerk, wie lange diese Skulpturen erhalten werden müssen. Herr Müller erwidert, dass die Sponsoren keine Bedingungen für solche Fälle gestellt hätten und darauf vertrauen, dass die Stadt den Skulpturenpfad ordnungsgemäß umsetze. Dabei gingen diese von einem längeren Bestand des Skulpturenpfades aus.