Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der Vorsitzende Herrn Alexander Gerdes, Herrn Gudio Jaskulska und Herrn Thomas Klaus vom FSV Jever e. V.

 

Herr Jaskulska stellt dem Ausschuss sodann das Konzept des Vereins für die neuen Sportanlagen im Sport- und Freizeitzentrum Jahnstraße vor, das dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist.

 

Der Vorsitzende bedankt sich für diese Präsentation und die engagierte Arbeit des Vereinsvorstandes. Hierbei handele es sich um ein Konzept, das bereits Realisierungsreife erlangt habe und das insgesamt schlüssig sei.

 

Herr Schwanzar bittet um Auskunft, ob es zutreffend sei, dass zahlreiche jugendliche Mitglieder den Verein im letzten Jahr verlassen hätten. Ferner bittet er um Erläuterung, ob der Verein bereits Fördermittel für dieses Projekt beantragt habe.

 

Herr Jaskulska erklärt, es sei richtig, dass der Verein zur Zeit keine Mitglieder in der A- und der B-Jugend habe. Im letzten Jahr seien mehrere Mitglieder abgewandert, weil der Verein ihnen keine ausreichende Perspektive bieten könne. Jugendliche wollten zudem auch in höheren Klassen spielen, wozu sie nur beim Nachbarverein die Möglichkeit hätten. Ein weiteres Problem sei, dass der FSV zeitweise im Trainerbereich dünn aufgestellt sei. An den bestehenden Problemen werde aber gearbeitet. Im Übrigen seien Vereinswechsel im Fußballsport durchaus üblich.

 

Bezüglich der Finanzierung stehe der Verein zu seiner Aussage, dieses Projekt mit einem Eigenanteil in Höhe von 450.000 Euro zu ermöglichen. Es sei somit auch seine Aufgabe, diesen Betrag durch Fördermittel etc. sicher zu stellen.

 

Herr Klaus fügt ergänzend hinzu, der Verein stehe mit mehren möglichen Förderern und  Sponsoren im Dialog. Diesen sei das Projekt bereits vorgestellt worden. Es hätten u. a. Gespräche mit dem Fußballverband und dem Kreissportbund stattgefunden.

 

Ratsherr Andersen führt aus, die Vereinsstruktur sei für die Stadt eher nachrangig. Wichtig sei es festzustellen, dass sich in der Gesamtsituation etwas ändern müsse. Der Verein leiste eine große Jugendarbeit. Hierfür würden die notwendigen Einrichtungen benötigt. Das vorgestellte Konzept sei dazu ein guter Ansatz. Fraglich sei nur, wie es kostenmäßig umgesetzt werden könne. Dieses müsse in weiteren Beratungen geklärt werden.

 

Beigeordneter Schönbohm erklärt, das Konzept finde seine grundsätzliche Zustimmung. Für ihn stelle sich die Frage, was nach einer Umsetzung mit dem Gelände am Schützenhof geschehen solle. Außerdem möchte er wissen, wie neben dem Anteil des Vereins die weitere Finanzierung geplant sei. Ferner äußert er seine Bedenken bezüglich des vorgeschlagenen Kunstrasens. Soweit ihm bekannt sei, sei eine solche Lösung nicht unstrittig.

 

Der Vorsitzende unterbricht die Sitzung, um Herrn Thöle die Möglichkeit zu geben, das Projekt aus Sicht des Landkreises Friesland zu beurteilen.

 

Herr Thöle führt aus, die Verwaltung des Landkreises sei von dem Konzept des Vereines überzeugt, da dadurch die bestehenden Probleme gelöst werden könnten. Die Politik sei noch nicht damit befasst, habe aber bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass in vielen Bereichen dringender Handlungsbedarf bestehe. In der nächsten Woche werde der Bauausschuss im Rahmen einer Ortsbegehung erstmalig mit diesem Konzept  konfrontiert. Die von Herrn Jaskulska aufgezeigten Missstände könnten von ihm nur bestätigt werden. Bezüglich eines Kunstrasenplatzes habe der Kreis in der Gemeinde Sande bisher gute Erfahrungen gemacht, da dieser im Prinzip witterungsunabhängig sei. Auf jeden Fall habe ein solcher Platz deutliche Vorzüge gegenüber einem Schlackeplatz. Der Kunstrasenplatz in Sande sei in einem Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und der Gemeinde Sande erstellt worden.

 

Der Landkreis Friesland sei in erster Linie wegen seiner Schulen in der Pflicht, die notwendige Abhilfe zu schaffen. Sicherlich solle die Vereinsarbeit  aber auch weiterhin gefördert werden. Dieses werde bisher unter anderem dadurch gewährleistet, dass die Einrichtungen des Kreises den Vereinen kostenfrei zur Verfügung gestellt würden.

 

Bezüglich der Anlage am Schützenhof habe der Landkreis nur einen geringen Anteil, da sich dort lediglich das Umkleidegebäude in seinem Eigentum befinde.

 

Nachdem Ratsfrau Rasenack ihre Anfrage wiederholt hat, erläutert Herr Klaus, zunächst seien zwei Kleinfelder vorgesehen gewesen. Diese Zahl sei zwischenzeitlich jedoch auf ein Kleinfeld reduziert worden, so dass sich für das bestehende Beachvolleyballfeld weitere Möglichkeiten ergäben. Falls das Konzept realisiert werde, müsse für eine Verlegung des Feldes nach Alternativen gesucht werden.

 

Stadtoberamtsrat Müller erklärt, das Gelände am Schützenhof befinde sich im Eigentum der Stadt Jever. Sofern der Fußballbetrieb dort aufgegeben werde, müsse nach Möglichkeiten gesucht werden, dieses Grundstück zu vermarkten. Der daraus erzielte Verkaufserlös könne zur Deckung der Kosten herangezogen werden, die von der Stadt Jever zur Umsetzung des Konzeptes geleistet werden müssten. Sowohl Landkreis als auch Stadt seien in der Pflicht, sich an einer Umsetzung des Konzeptes weiter zu beteiligen. In weiteren gemeinsamen Gesprächen müsse überlegt werden, wie dieses realisiert werden könne.

 

Der Vorsitzende bemerkt, es sei in der Vergangenheit bereits oft darüber diskutiert worden, für den Fußballsport in Jever bessere Lösungen zu finden. So weit wie jetzt sei man bisher aber noch nie gewesen. Er schlage daher vor, das vorliegende Konzept in den Fraktionen zu diskutieren und dabei nach Lösungen zu suchen, wie es umgesetzt werden könne.