Sitzung: 22.04.2010 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der
Vorsitzende Herrn Alexander Gerdes, Herrn Gudio Jaskulska und Herrn Thomas
Klaus vom FSV Jever e. V.
Herr Jaskulska stellt dem Ausschuss sodann das Konzept
des Vereins für die neuen Sportanlagen im Sport- und Freizeitzentrum Jahnstraße
vor, das dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist.
Der Vorsitzende bedankt sich für diese Präsentation und
die engagierte Arbeit des Vereinsvorstandes. Hierbei handele es sich um ein
Konzept, das bereits Realisierungsreife erlangt habe und das insgesamt
schlüssig sei.
Herr Schwanzar bittet um Auskunft, ob es zutreffend
sei, dass zahlreiche jugendliche Mitglieder den Verein im letzten Jahr
verlassen hätten. Ferner bittet er um Erläuterung, ob der Verein bereits
Fördermittel für dieses Projekt beantragt habe.
Herr Jaskulska erklärt, es sei richtig, dass der
Verein zur Zeit keine Mitglieder in der A- und der B-Jugend habe. Im letzten Jahr
seien mehrere Mitglieder abgewandert, weil der Verein ihnen keine ausreichende
Perspektive bieten könne. Jugendliche wollten zudem auch in höheren Klassen
spielen, wozu sie nur beim Nachbarverein die Möglichkeit hätten. Ein weiteres
Problem sei, dass der FSV zeitweise im Trainerbereich dünn aufgestellt sei. An
den bestehenden Problemen werde aber gearbeitet. Im Übrigen seien
Vereinswechsel im Fußballsport durchaus üblich.
Bezüglich der Finanzierung stehe der
Verein zu seiner Aussage, dieses Projekt mit einem Eigenanteil in Höhe von
450.000 Euro zu ermöglichen. Es sei somit auch seine Aufgabe, diesen Betrag
durch Fördermittel etc. sicher zu stellen.
Herr Klaus fügt ergänzend hinzu, der Verein stehe
mit mehren möglichen Förderern und
Sponsoren im Dialog. Diesen sei das Projekt bereits vorgestellt worden.
Es hätten u. a. Gespräche mit dem Fußballverband und dem Kreissportbund
stattgefunden.
Ratsherr Andersen führt aus, die Vereinsstruktur sei für
die Stadt eher nachrangig. Wichtig sei es festzustellen, dass sich in der
Gesamtsituation etwas ändern müsse. Der Verein leiste eine große Jugendarbeit.
Hierfür würden die notwendigen Einrichtungen benötigt. Das vorgestellte Konzept
sei dazu ein guter Ansatz. Fraglich sei nur, wie es kostenmäßig umgesetzt werden
könne. Dieses müsse in weiteren Beratungen geklärt werden.
Beigeordneter Schönbohm erklärt, das Konzept finde seine
grundsätzliche Zustimmung. Für ihn stelle sich die Frage, was nach einer
Umsetzung mit dem Gelände am Schützenhof geschehen solle. Außerdem möchte er
wissen, wie neben dem Anteil des Vereins die weitere Finanzierung geplant sei.
Ferner äußert er seine Bedenken bezüglich des vorgeschlagenen Kunstrasens.
Soweit ihm bekannt sei, sei eine solche Lösung nicht unstrittig.
Der Vorsitzende unterbricht die Sitzung, um Herrn Thöle
die Möglichkeit zu geben, das Projekt aus Sicht des Landkreises Friesland zu
beurteilen.
Herr Thöle führt aus, die Verwaltung des
Landkreises sei von dem Konzept des Vereines überzeugt, da dadurch die
bestehenden Probleme gelöst werden könnten. Die Politik sei noch nicht damit
befasst, habe aber bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass in vielen
Bereichen dringender Handlungsbedarf bestehe. In der nächsten Woche werde der
Bauausschuss im Rahmen einer Ortsbegehung erstmalig mit diesem Konzept konfrontiert. Die von Herrn Jaskulska
aufgezeigten Missstände könnten von ihm nur bestätigt werden. Bezüglich eines
Kunstrasenplatzes habe der Kreis in der Gemeinde Sande bisher gute Erfahrungen
gemacht, da dieser im Prinzip witterungsunabhängig sei. Auf jeden Fall habe ein
solcher Platz deutliche Vorzüge gegenüber einem Schlackeplatz. Der
Kunstrasenplatz in Sande sei in einem Gemeinschaftsprojekt des Landkreises und
der Gemeinde Sande erstellt worden.
Der Landkreis Friesland sei in erster
Linie wegen seiner Schulen in der Pflicht, die notwendige Abhilfe zu schaffen.
Sicherlich solle die Vereinsarbeit aber
auch weiterhin gefördert werden. Dieses werde bisher unter anderem dadurch
gewährleistet, dass die Einrichtungen des Kreises den Vereinen kostenfrei zur
Verfügung gestellt würden.
Bezüglich der Anlage am Schützenhof habe
der Landkreis nur einen geringen Anteil, da sich dort lediglich das
Umkleidegebäude in seinem Eigentum befinde.
Nachdem Ratsfrau Rasenack ihre
Anfrage wiederholt hat, erläutert Herr Klaus, zunächst seien zwei
Kleinfelder vorgesehen gewesen. Diese Zahl sei zwischenzeitlich jedoch auf ein
Kleinfeld reduziert worden, so dass sich für das bestehende Beachvolleyballfeld
weitere Möglichkeiten ergäben. Falls das Konzept realisiert werde, müsse für
eine Verlegung des Feldes nach Alternativen gesucht werden.
Stadtoberamtsrat Müller erklärt, das Gelände am Schützenhof
befinde sich im Eigentum der Stadt Jever. Sofern der Fußballbetrieb dort
aufgegeben werde, müsse nach Möglichkeiten gesucht werden, dieses Grundstück zu
vermarkten. Der daraus erzielte Verkaufserlös könne zur Deckung der Kosten
herangezogen werden, die von der Stadt Jever zur Umsetzung des Konzeptes
geleistet werden müssten. Sowohl Landkreis als auch Stadt seien in der Pflicht,
sich an einer Umsetzung des Konzeptes weiter zu beteiligen. In weiteren
gemeinsamen Gesprächen müsse überlegt werden, wie dieses realisiert werden
könne.
Der Vorsitzende bemerkt, es sei in der Vergangenheit
bereits oft darüber diskutiert worden, für den Fußballsport in Jever bessere
Lösungen zu finden. So weit wie jetzt sei man bisher aber noch nie gewesen. Er
schlage daher vor, das vorliegende Konzept in den Fraktionen zu diskutieren und
dabei nach Lösungen zu suchen, wie es umgesetzt werden könne.