Sitzung: 23.06.2010 Bau-, Feuerwehr-, Straßen-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Landschaftsausschuss
Die Archäologin Daniela Nordholz erläutert
den Sachstand der Ausgrabungen. Das Grabungsteam sei teilweise bis zu 3 Meter
tief vorgedrungen. An einigen Stellen sei der gewachsene Boden bereits
erreicht. Es haben sich mehrere Lagen alter Fußböden bzw. Siedlungsschichten
gezeigt. Feststellbar seien auch zwei stärkere Kleischichten, die aus zwei
heftigen Sturmfluten herstammen und zu örtlichen Katastrophen geführt haben
müssen; sie vermute die als Manndränken bezeichneten opferreichen Fluten von
1332 und von Anfang des 17. Jahrhunderts.
Ein besonderer Fund sei der Brennofen
eines Töpfers gewesen, in dem sich noch vollständige Gefäße befunden haben.
Dieser sei bereits dem Landesamt übergeben worden.
Mehrere Brunnen sowohl der Neuzeit wie
auch aus Formsteinen des 17. Jahrhunderts bis zurück ins 14. Jahrhundert seien
gefunden worden, wobei diese in der späteren Verwendung oft als Latrinen und
Abfallgrube endeten. Aus den dortigen Keramikfunden lasse sich das Alter der
Brunnen datieren.
In der Grabungsfläche neben der Parkdeckrampe weist Frau Nordholz auf die beiden bis zu 1 Meter dicken Kleischichten hin, die während der Überflutungen entstanden seien.