Sitzung: 13.09.2010 Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/330/2010
Beschlussvorschlag:
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Die Einführung eines Fremdenverkehrsbeitrages in der
Stadt Jever wird beschlossen. Zu diesem Zweck erlässt die Stadt Jever eine
Fremdenverkehrsbeitragssatzung. Die Verwaltung wird beauftragt, eine entsprechende
Satzung vorzubereiten. |
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Herr Rüstmann führt in den Sachverhalt
ein. Er erklärt, das weitere Vorgehen werde mit einem Fachbüro abgestimmt.
Aufgrund der umfangreichen Arbeiten, die im Vorfeld zu erledigen seien, könne
die Satzung erst zum 01.07.2011 in Kraft gesetzt werden.
Herr Harl führt aus, die FDP sei
grundsätzlich gegen eine Einführung dieses Beitrages,
und zwar zunächst einmal aus
haushaltspolitischen Erwägungen. Bevor
eine neue Abgabe erhoben werde, sollten zunächst die Sparbemühungen
intensiviert werden. Jahrelang habe man viel Geld in die MuT GmbH investiert,
im Interesse der Haushaltskonsolidierung sei der Betrag dann reduziert worden.
Nun würden schon wieder neue
Begehrlichkeiten geweckt, obwohl noch kein Grundsatzbeschluss zur
Beitragserhebung vorliege. Dieses Vorgehen halte er für fragwürdig.
Unverständlich sei ihm auch, dass der Landkreis auf der einen Seite
Einsparungen fordere, auf der anderen Seite aber von der Stadt eine Beteiligung
an der Wirtschaftsförderung erwarte, die ebenfalls freiwilliger Natur sei.
Des weiteren sei die Abgabe mit
erheblichen juristischen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Er sehe eine
Klagewelle auf die Stadt zurollen, zumal von den Unternehmen kaum
Kooperationsbereitschaft zu erwarten sei.
Herr Rüstmann erwidert, die Unternehmen
hätten eine Verpflichtung zur Darlegung der Umsätze. Die zusätzlichen Einnahmen
würden teilweise dem Tourismus zugute kommen, so dass die Gewerbetreibenden
hiervon auch profitierten.
Herr Zillmer betont, der
Entscheidungsprozess bei der CDU sei noch nicht abgeschlossen, er werde sich
jedoch nicht gegen einen Grundsatzbeschluss stellen.
Herr Vahlenkamp erklärt, der Rat habe
bereits mit der Verabschiedung des Haushalts 2010 festgelegt, den Beitrag zu
erheben. Die Grundsatzentscheidung sei also nur eine Formalie. Die SPD werde
zustimmen, um den Tourismus in Jever zu fördern.
Herr Schwanzar teilt mit, er befürworte
die Einführung in der Hoffnung, die MuT GmbH werde handlungsfähiger und könne
finanziell auf eigenen Beinen stehen.
Herr Schüdzig befürchtet, dass die neue
Aufgabe eine unverhältnismäßige Erweiterung des Stellenplans nach sich ziehe.
Herr Rüstmann entgegnet, die
Wochenstunden einer Mitarbeiterin werde auf 5 Stunden aufgestockt. Ob dieses
ausreiche, sei aber noch nicht absehbar.
Herr Matern schlägt vor, diese neue
Aufgabe in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wangerland zu erledigen.
Herr Rüstmann erklärt, die Gemeinde
Wangerland habe ein anderes Beitragsmodell, bei dem man Produktivitätskriterien
wie die Anzahl der Stühle oder das Personal für die Beitragserhebung
herangezogen habe. Lägen die Daten erst
einmal vor, sei die weitere Pflege nicht mehr aufwändig.
Frau Dankwardt macht deutlich, der
Grundsatzbeschluss sei notwendig, um handeln zu können. Der Beschluss sei
verpflichtend und es dürfe kein nachträgliches Umsteuern geben, da der Aufwand zu groß sei. Es werde
Druck von außen geben, dem man standhalten müsse. Sie sei der Meinung, dass die
Stadt in diesem Sommer so viele Besucher hatte wie nie, was sicherlich auch ein
Erfolg des Stadtmarketings sei. Die Stadtverwaltung sei nicht in der Lage, die
Stadt mit ihren Vorzügen zu vermarkten.
Der Vorsitzende lässt sodann über
diesen TOP abstimmen.