Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der Vorsitzende Herrn Andreas Reiberg, der damit beauftragt worden ist, für das Stadtjubiläum „475 Jahre – Stadt Jever“ ein Logo zu entwerfen.

 

Herr Reiberg führt aus, er sei gebeten worden, dem Ausschuss drei Entwürfe vorzulegen. Tatsächlich könne er fünf Vorschläge unterbreiten, wobei es sich bei zwei Alternativen lediglich um eine Variante handele und der fünfte Vorschlag sehr abstrakt sei.

 

Sodann präsentiert Herr Reiberg den Ausschussmitgliedern die einzelnen Entwürfe.

 

Bei dem ersten Entwurf handele es sich um eine Darstellung des Schlosses. Das Schloss sei ein Monument, das von Jever nicht zu trennen sei. Aus diesem Grunde sei eine Verwendung sehr naheliegend. Der Entwurf symbolisiere eine Zeitachse, bei der sich die Vergangenheit auflöse, die Gegenwart verdichte und die in die Zukunft weise. Den Begriff Marienstadt habe er bei allen Entwürfen bewusst verwendet, da dieser im Zusammenhang mit dem Jubiläum eine besondere Bedeutung habe.

 

Bei dem zweiten Entwurf handele es sich um eine Variante, die eher verspielt sei. Sie sei sehr bunt und symbolisiere  damit mehr einen positiven Blick in die Zukunft.

 

Der dritte Entwurf greife eine Darstellung des Fräulein Maria auf in Anlehnung an das Logo vor 25 Jahren. Bei diesem Entwurf werde Maria sehr leidenschaftlich dargestellt mit einem Blick ins Heute. Da es sich um ein Projektlogo handele, das nur eine begrenzte Zeit verwendet werde, sei es auch möglich, das Logo mit mehr Text zu versehen. Bei einem Signet, das dauerhaft Anwendung finden solle, müsste der Text selbstverständlich reduziert werden.

 

Der vierte Entwurf nehme Bezug auf die Zeit der Häuptlinge. Er symbolisiere ein Gefühl von Unabhängigkeit. Der Löwe sei wiederzufinden im Wappen der Stadt Jever und auf einer Steintafel beim Schloss, dennoch werde dieses Logo nicht auf den ersten Blick mit Jever in Verbindung gebracht. Dieses Logo rege zu Fragen an, was bei einem Projektlogo durchaus erlaubt sei.

 

Der fünfte Entwurf sei ein Blick auf Jever aus der Vogelperspektive auf die Graften und Wallanlagen, die vor 475 Jahren für Jever eine große Bedeutung gehabt hätten. Der nicht geschlossene Ring symbolisiere die heutige Offenheit nach außen. Hierbei handele es sich um einen sehr abstrakten Entwurf, der ebenfalls Fragen provoziere.

 

Herr Reiberg weist darauf hin, dass die fünf Entwürfe nicht nur im Großformat ihre Wirkung hätten, sondern auch im schwarz-weiß Format und bei einer sehr kleinen Darstellung funktionierten.

 

Die gesamte Präsentation ist dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Reiberg für die Präsentation und die fünf Entwürfe mit den entsprechenden Erläuterungen.

 

Sodann macht der Vorsitzende darauf aufmerksam, dass es ursprünglich geplant gewesen sei, bereits in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 21. September 2010 eine endgültige Entscheidung zu treffen. Diesen Zeitrahmen halte er jedoch für zu knapp, da dann keine Möglichkeit mehr bestehe, die Vorschläge in den Fraktionen zu beraten. Da die Jever Marketing und Tourismus GmbH das Logo aber bereits für ihren neuen Jever – Prospekt verwenden wolle, müsse eine Entscheidung zeitnah erfolgen.

 

Er rege daher in Abstimmung mit der Bürgermeisterin an, über diesen Tagesordnungspunkt in einer gesonderten Sitzung des Verwaltungsausschusses am 30. September 2010 unmittelbar vor der Ratssitzung zu beschließen.

 

Dieser Vorschlag findet die Zustimmung der übrigen Ausschussmitglieder.

 

Ratsfrau Glaum erklärt, ihr gefalle das Logo mit Fräulein Maria, die im Mittelpunkt stehe. Es sei damals außergewöhnlich gewesen, dass eine Frau die Herrscherin war.

 

Ratsherr Ludewig ist der Meinung, das Schloss habe für Jever einen großen Wiedererkennungswert. Fräulein Maria sei in dem Logo zum 450-jährigen Jubiläum berücksichtigt worden. In diesem Fall plädiere er für die Entwürfe 1 oder 2.

 

Ratsherr Vahlenkamp fragt nach, ob es nicht möglich sei, die Entwürfe 1 und 3 zu kombinieren.

 

Bürgermeisterin Dankwardt bittet darum, von Herrn Reiberg keine Kombinationen oder Änderungen zu verlangen. Er habe dem Ausschuss mehr Entwürfe vorgelegt, als erwartet worden sei. Jeder Entwurf habe für sich eine Aussage, so dass eine Kombination schwer möglich sei. Zur Diskussion stünde kein generelles Logo für die Stadt, sondern das Logo für das Jubiläumsjahr, das speziell für diesen Zweck eine besondere Bedeutung haben sollte. Generell handele es sich auch hierbei um eine Frage des Geschmacks, die jedes Ausschussmitglied individuell beurteilen müsse.

 

Ratsfrau Glaum ist der Meinung, für einen Außenstehenden sei es schwierig, das Schloss mit dem Begriff „Marienstadt“ in Zusammenhang zu bringen.

 

Der Vorsitzende führt aus, bei der Entscheidung müsse berücksichtigt werden, für welche Zwecke das Logo Verwendung finden solle. Neben einer Nutzung des farbigen Logos durch das Gewerbe und auf Flyer, Plakate etc. werde auch eine häufige Nutzung auf Briefbögen, Einladungen und dergleichen erfolgen. Hierfür werde sicherlich oftmals auch die schwarz-weiße Variante Anwendung finden müssen. Außerdem sei daran gedacht, PIN's oder Buttons mit dem Logo herstellen zu lassen. Auch hierfür sollte die beste Eignung eine Rolle spielen. Unter diesen Gesichtspunkten sei seines Erachtens der Entwurf mit Fräulein Maria am besten geeignet.

 

Dieser Entwurf sei die moderne Gestaltung einer dynamischen Frau mit einem zukunftsweisenden Blick. Diese Darstellung des Fräulein Maria gefalle ihm. Lediglich die doppelte Schrift um das Bild herum mache den Entwurf sehr unruhig. Er sei der Meinung, dass der lateinische Text entbehrlich sei, so dass der Schriftzug ähnlich ausfallen könne wie bei dem fünften, abstrakten Entwurf.

 

Ratsherr Andersen gefällt auch das Logo mit Maria am besten. Für ihn gehöre jedoch  der gesamte Schriftzug dazu, so dass er nicht für ein Weglassen plädieren könne.

 

Herr Reiberg betont erneut, dass bei einem Logo für ein Jahr die entstehende Unruhe nicht so störend sei. Außerdem weist er nochmals darauf hin, dass bei einer direkten Betrachtung auf Papier alle Entwürfe für eine kleinere Darstellung, auch in schwarz-weiß geeignet seien. Bei dem farbigen Entwurf Nr. 2 kämen dann sehr unterschiedliche Grautöne zum Vorschein.

 

Auf die Nachfrage des Vorsitzenden nach seinem Favoriten erklärt Herr Reiberg, dass er den zweiten Entwurf empfehle. Dieses sei ein sehr edler Vorschlag mit einer positiven Hinführung in die Zukunft. Die farbenfrohe und bunte Darstellung entspreche vielleicht nicht ganz dem heutigen Jever, könne aber ein Hinweis auf eine Entwicklung für die Zukunft sein. Dieser Entwurf sei sein Favorit.

 

Herr Gemeinhardt erklärt, er tendiere zu dem zweiten oder dritten Entwurf. Der zweite Vorschlag sei sehr abwechslungsreich und interessant. Den Entwurf mit Fräulein Maria in der Mitte finde er gerade mit den zwei Schriften sehr gut.. Er persönlich bevorzuge grundsätzlich eher die runden Vorschlägen, so dass er  auch den abstrakten Entwurf sehr interessant finde, da dieser sicherlich zu zahlreichen Diskussionen führen werde. Bei dem vierten Entwurf sei die Verbindung zu Jever für den fremden Betrachter nur sehr schwer nachvollziehbar.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Reiberg für die Entwürfe. Der Ausschuss werde diese ohne einen konkreten Vorschlag in die Fraktionen zur Beratung geben.