Sitzung: 16.09.2010 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der
Vorsitzende Herrn Andreas Reiberg, der damit beauftragt worden ist, für das
Stadtjubiläum „475 Jahre – Stadt Jever“ ein Logo zu entwerfen.
Herr Reiberg führt aus, er sei gebeten worden, dem
Ausschuss drei Entwürfe vorzulegen. Tatsächlich könne er fünf Vorschläge
unterbreiten, wobei es sich bei zwei Alternativen lediglich um eine Variante
handele und der fünfte Vorschlag sehr abstrakt sei.
Sodann präsentiert Herr Reiberg
den Ausschussmitgliedern die einzelnen Entwürfe.
Bei dem ersten Entwurf handele es sich
um eine Darstellung des Schlosses. Das Schloss sei ein Monument, das von Jever
nicht zu trennen sei. Aus diesem Grunde sei eine Verwendung sehr naheliegend.
Der Entwurf symbolisiere eine Zeitachse, bei der sich die Vergangenheit
auflöse, die Gegenwart verdichte und die in die Zukunft weise. Den Begriff
Marienstadt habe er bei allen Entwürfen bewusst verwendet, da dieser im
Zusammenhang mit dem Jubiläum eine besondere Bedeutung habe.
Bei dem zweiten Entwurf handele es sich
um eine Variante, die eher verspielt sei. Sie sei sehr bunt und
symbolisiere damit mehr einen positiven
Blick in die Zukunft.
Der dritte Entwurf greife eine
Darstellung des Fräulein Maria auf in Anlehnung an das Logo vor 25 Jahren. Bei
diesem Entwurf werde Maria sehr leidenschaftlich dargestellt mit einem Blick
ins Heute. Da es sich um ein Projektlogo handele, das nur eine begrenzte Zeit
verwendet werde, sei es auch möglich, das Logo mit mehr Text zu versehen. Bei
einem Signet, das dauerhaft Anwendung finden solle, müsste der Text
selbstverständlich reduziert werden.
Der vierte Entwurf nehme Bezug auf die
Zeit der Häuptlinge. Er symbolisiere ein Gefühl von Unabhängigkeit. Der Löwe
sei wiederzufinden im Wappen der Stadt Jever und auf einer Steintafel beim
Schloss, dennoch werde dieses Logo nicht auf den ersten Blick mit Jever in
Verbindung gebracht. Dieses Logo rege zu Fragen an, was bei einem Projektlogo
durchaus erlaubt sei.
Der fünfte Entwurf sei ein Blick auf
Jever aus der Vogelperspektive auf die Graften und Wallanlagen, die vor 475
Jahren für Jever eine große Bedeutung gehabt hätten. Der nicht geschlossene
Ring symbolisiere die heutige Offenheit nach außen. Hierbei handele es sich um
einen sehr abstrakten Entwurf, der ebenfalls Fragen provoziere.
Herr Reiberg weist darauf hin, dass die fünf Entwürfe
nicht nur im Großformat ihre Wirkung hätten, sondern auch im schwarz-weiß
Format und bei einer sehr kleinen Darstellung funktionierten.
Die gesamte Präsentation ist dieser
Niederschrift als Anlage beigefügt.
Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Reiberg für die
Präsentation und die fünf Entwürfe mit den entsprechenden Erläuterungen.
Sodann macht der Vorsitzende
darauf aufmerksam, dass es ursprünglich geplant gewesen sei, bereits in der
Sitzung des Verwaltungsausschusses am 21. September 2010 eine endgültige
Entscheidung zu treffen. Diesen Zeitrahmen halte er jedoch für zu knapp, da dann
keine Möglichkeit mehr bestehe, die Vorschläge in den Fraktionen zu beraten. Da
die Jever Marketing und Tourismus GmbH das Logo aber bereits für ihren neuen
Jever – Prospekt verwenden wolle, müsse eine Entscheidung zeitnah erfolgen.
Er rege daher in Abstimmung mit der
Bürgermeisterin an, über diesen Tagesordnungspunkt in einer gesonderten Sitzung
des Verwaltungsausschusses am 30. September 2010 unmittelbar vor der
Ratssitzung zu beschließen.
Dieser Vorschlag findet die Zustimmung
der übrigen Ausschussmitglieder.
Ratsfrau Glaum erklärt, ihr gefalle das Logo mit
Fräulein Maria, die im Mittelpunkt stehe. Es sei damals außergewöhnlich
gewesen, dass eine Frau die Herrscherin war.
Ratsherr Ludewig ist der Meinung, das Schloss habe für
Jever einen großen Wiedererkennungswert. Fräulein Maria sei in dem Logo zum
450-jährigen Jubiläum berücksichtigt worden. In diesem Fall plädiere er für die
Entwürfe 1 oder 2.
Ratsherr Vahlenkamp fragt nach, ob es nicht möglich sei, die
Entwürfe 1 und 3 zu kombinieren.
Bürgermeisterin Dankwardt bittet darum, von Herrn Reiberg keine
Kombinationen oder Änderungen zu verlangen. Er habe dem Ausschuss mehr Entwürfe
vorgelegt, als erwartet worden sei. Jeder Entwurf habe für sich eine Aussage,
so dass eine Kombination schwer möglich sei. Zur Diskussion stünde kein
generelles Logo für die Stadt, sondern das Logo für das Jubiläumsjahr, das
speziell für diesen Zweck eine besondere Bedeutung haben sollte. Generell
handele es sich auch hierbei um eine Frage des Geschmacks, die jedes
Ausschussmitglied individuell beurteilen müsse.
Ratsfrau Glaum ist der Meinung, für einen
Außenstehenden sei es schwierig, das Schloss mit dem Begriff „Marienstadt“ in
Zusammenhang zu bringen.
Der Vorsitzende führt aus, bei der Entscheidung müsse
berücksichtigt werden, für welche Zwecke das Logo Verwendung finden solle.
Neben einer Nutzung des farbigen Logos durch das Gewerbe und auf Flyer, Plakate
etc. werde auch eine häufige Nutzung auf Briefbögen, Einladungen und
dergleichen erfolgen. Hierfür werde sicherlich oftmals auch die schwarz-weiße
Variante Anwendung finden müssen. Außerdem sei daran gedacht, PIN's oder
Buttons mit dem Logo herstellen zu lassen. Auch hierfür sollte die beste
Eignung eine Rolle spielen. Unter diesen Gesichtspunkten sei seines Erachtens
der Entwurf mit Fräulein Maria am besten geeignet.
Dieser Entwurf sei die moderne
Gestaltung einer dynamischen Frau mit einem zukunftsweisenden Blick. Diese
Darstellung des Fräulein Maria gefalle ihm. Lediglich die doppelte Schrift um
das Bild herum mache den Entwurf sehr unruhig. Er sei der Meinung, dass der
lateinische Text entbehrlich sei, so dass der Schriftzug ähnlich ausfallen
könne wie bei dem fünften, abstrakten Entwurf.
Ratsherr Andersen gefällt auch das Logo mit Maria am
besten. Für ihn gehöre jedoch der
gesamte Schriftzug dazu, so dass er nicht für ein Weglassen plädieren könne.
Herr Reiberg betont erneut, dass bei einem Logo für
ein Jahr die entstehende Unruhe nicht so störend sei. Außerdem weist er
nochmals darauf hin, dass bei einer direkten Betrachtung auf Papier alle
Entwürfe für eine kleinere Darstellung, auch in schwarz-weiß geeignet seien.
Bei dem farbigen Entwurf Nr. 2 kämen dann sehr unterschiedliche Grautöne zum
Vorschein.
Auf die Nachfrage des Vorsitzenden
nach seinem Favoriten erklärt Herr Reiberg, dass er den zweiten Entwurf
empfehle. Dieses sei ein sehr edler Vorschlag mit einer positiven Hinführung in
die Zukunft. Die farbenfrohe und bunte Darstellung entspreche vielleicht nicht
ganz dem heutigen Jever, könne aber ein Hinweis auf eine Entwicklung für die
Zukunft sein. Dieser Entwurf sei sein Favorit.
Herr Gemeinhardt erklärt, er tendiere zu dem zweiten
oder dritten Entwurf. Der zweite Vorschlag sei sehr abwechslungsreich und
interessant. Den Entwurf mit Fräulein Maria in der Mitte finde er gerade mit
den zwei Schriften sehr gut.. Er persönlich bevorzuge grundsätzlich eher die
runden Vorschlägen, so dass er auch den
abstrakten Entwurf sehr interessant finde, da dieser sicherlich zu zahlreichen
Diskussionen führen werde. Bei dem vierten Entwurf sei die Verbindung zu Jever
für den fremden Betrachter nur sehr schwer nachvollziehbar.
Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Reiberg für die
Entwürfe. Der Ausschuss werde diese ohne einen konkreten Vorschlag in die
Fraktionen zur Beratung geben.