Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Am Beispiel des Adolf-Ahlers-Hauses erläutert Herr Bleck die wichtigste Kenngröße  des Energieausweises, den spezifischen Energieverbrauch. Dieser bezieht sich auf den Energiebedarf eines Quadratmeters in einem Jahr („Ist-Wert“). Nur auf dieser Grundlage lassen sich Gebäude beim Energieverbrauch untereinander vergleichen. Allerdings sei dieser Wert bei einem „Bedarfsausweis“ errechnet, somit nur sehr eingeschränkt mit tatsächlichen Verbrauchswerten, wie in den Jahresrechnungen ausgewiesen, zu vergleichen. Bei den Energieausweisen ist der Vergleichswert ein auch errechneter Anforderungswert. Dieser liegt für die Nichtwohngebäude der Stadt in einer Spanne von 20 bis 60 Prozent unter dem Ist-Wert. In dieser Spanne die Abweichung zu verkleinern sei das Ziel der Energiesparbemühungen. In Diagrammen zeigt Herr Bleck diese Abweichungen (siehe Anlage).

Das Einsparpotential wird aber erst ersichtlich, wenn die Gebäudegröße diese Werte gewichtet. Aus den Diagrammen wird deutlich, dass insbesondere Verbesserungen an den Schulen die größten Effekte bringen.

Das Augenmerk dieser groben Auswertung liegt auf den Nichtwohngebäuden. Zur Ergänzung werden auch die Ergebnisse der Energieausweise der städtischen Wohngebäude gezeigt. Auch hier sind Einsparaufwendungen vorhanden. Aufgrund der Abhängigkeit vom Nutzerverhalten und der kleinräumigen Struktur (Reihenhäuser Raiffeisen-, Händel- und Mendelssohn) seien diese nur bedingt wirtschaftlich.

 

Herr Hamacher erläutert anhand des Adolf-Ahlers-Hauses mögliche Sanierungsvorschläge und deren Wirtschaftlichkeit. So ergeben sich bei einem Sanierungsvolumen von 108.000 € bei jährlichen Energiekosten von insgesamt unter 6.000 € Einsparungen von 900 €. Die resultierende Amortisation desillusioniert die Ausschussmitglieder.

Resultat dieser sehr groben Auswertung: Investitionen zur Energieeinsparung müssen je nach Gebäude sehr spezifisch geprüft werden, damit nicht effektlose Maßnahmen durchgeführt werde. Hierbei werden die Kapazitäten der Verwaltung zur Zeit allerdings überschritten.

Eine genauere Auswertung und eine Prioritätenliste für Sanierungsmaßnahmen könne erst im nächsten Jahr erstellt werden.

 

Anhand von drei Schaubildern gibt Herr Bleck einen Kurz-Energiebericht. Der gesamte Energiebedarf der Stadt (außer Treibstoffe für KFZ) mit einem Kostenvolumen von 361.000 € teilt sich gleichwertig auf Gas und Strom auf. Die genauere Betrachtung des Stromverbrauches zeigt, dass hier wiederum die Hälfte allein für Straßenbeleuchtung und Ampeln benötigt werden. Dieser Bereich bietet Einsparmöglichkeiten, die von der Stadt durch den Austausch von Lampenköpfen und Leuchtmittel bereits im Rahmen der Wartung intensiv genutzt wird.

Aus dem Anteil des Gebäudebedarfs lässt sich nach Abzug nutzungsspezifischer Verbräuche (z.B. Scheinwerfer im Theater, EDV im Rathaus) und bei einem 10 % Sparerfolg eine Summe von ca. 5.000 € jährlich erreichen. Diese Summe sei leider nicht so groß, wie vielfach erwartet.

Bei der Verteilung des Gasverbrauches auf die unterschiedlichen Gebäude sind genaue Betrachtungen erforderlich. Bei den Wohngebäuden mit Heizzentralen werden die Heizkosten an die Bewohner weitergegeben. Nicht aufgeführte Wohngebäude rechnen direkt mit dem Versorger ab.

Auch beim Gasverbrauch sei Einsparungen in der Größenordnung von 10 – 15 % möglich, aufgrund der Gesamthöhe von ca. 180.000 € allerdings  - im Vergleich mit den Summen der erforderlichen Investitionen - auch nicht in gewaltigem Ausmaß.

 

Herr Harms erhebt den Vorwurf, dass der jetzige Zustand vieler Gebäude durch die mangehafte Gebäudeunterhaltung erreicht worden wäre. Er führt an, dass aus dem ehemaligen städtischem Gebäude Anton-Reling-Straße 20 durch Engagement und Investitionen ein in der Presse vorgestelltes Energiesparhaus geworden sei.

Aus dem Ausschuss heraus wird hier widersprochen und insbesondere auf die steuerlich Abschreibungsmöglichkeit hingewiesen, die die Stadt nicht habe.

 

Frau Glaum bittet um konkrete Zeitangabe einer vollständigen Auswertung und Prioritätenliste. Herr Hamacher kündigt dieses für die Mitte des nächsten Jahres an.