Sitzung: 09.12.2010 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 28, Nein: 2
Vorlage: BV/396/2010
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Das
geplante Vorhaben des FSV Jever e.V., im Sport- und Freizeitzentrum an der
Jahnstraße eine neue Sportanlage zu errichten, wird von der Stadt Jever
grundsätzlich befürwortet und unterstützt. Die
Entscheidungen über eine finanzielle und sonstige Beteiligung der Stadt Jever
an dieser Investitionsmaßnahme werden solange zurückgestellt, bis die noch
offenen Fragen unter Beteiligung des Landkreises Friesland geklärt sind und
ein abschließendes Konzept für dieses Projekt vorgelegt wird. |
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Herr Rüstmann führt aus, dass man sich bereits in
mehreren Sitzungen mit dem Projekt des FSV Jever beschäftigt habe. Er
fasst das Meinungsbild dahingehend zusammen, dass eine große Mehrheit des Rates
dem Projekt positiv gegenüber stünde. Von daher sei man bereit, einen
erheblichen finanziellen Kraftakt auf sich zu nehmen. Im Laufe der Beratungen
habe sich jedoch gezeigt, dass es noch erheblichen Klärungsbedarf hinsichtlich
des Lärmschutzes gebe. Von daher schlage die Verwaltung vor, die Finanzierung
noch nicht fest zu zurren, sondern einen positiven Grundsatzbeschluss zu
fassen. Die Zeit, die dann noch verbleibe, solle genutzt werden, die noch
offenen Fragen zu klären und dann gegebenenfalls, soweit es zeitlich passe, die
Finanzierung im Rahmen der Haushaltsverabschiedung oder eines ersten
Nachtragshaushaltes zu veranschlagen. Herr Rüstmann verliest den daraus
resultierenden Beschlussvorschlag.
Herr Janßen erklärt für die SPD-Fraktion, dass
diese die Meinung des Kämmerers teile, weist aber darauf hin, dass der FSV
Planungssicherheit benötige. Seine Fraktion unterstütze dieses Projekt, da sie
dieses als große Chance für die Stadt Jever im Bereich des Sports ansehe. Diese
Chance solle sich die Stadt Jever nicht entgehen lassen. Die Realisierung sei
mit einem großen finanziellen Kraftakt verbunden, den seine Fraktion in Kauf
nehmen wolle, auch wenn dadurch andere Investitionen in den nächsten Jahren
zurück stehen müssten.
Herr Schwanzar spricht sich für seine Fraktion gegen
das Projekt aus. Durch dieses Projekt würde sich die Stadt Jever die nächsten 3
Jahre binden und könne keine zusätzlichen Investitionen mehr tätigen. Die Stadt
könne dann nur noch fiskalische Politik betreiben und sei in ihrem
Gestaltungsrahmen völlig eingeschränkt. Beispielsweise könne die Halle der
Grundschule am Harlinger Weg nicht mehr saniert werden, wenn dieses
erforderlich werden würde. Man müsse auch darüber nachdenken, ob es billigere
Alternativen gebe. Es stelle sich die Frage, wie viel es koste, den Sportplatz
am Schützenhof zu sanieren oder wie hoch die Beteiligung für den Bau eines
Kunstrasenplatzes an der dortigen Stelle sein könne. Seiner Ansicht nach werde
in dieser Sache zu schnell entschieden. Es seien im Kulturausschuss keine
Einwendungen zugelassen worden. Er habe die Lärmthematik angesprochen.
Diese sei vom Ausschussvorsitzenden weggewischt worden. Nun gebe es aber
Probleme wegen des Lärmschutzes, die erst noch geklärt werden müssten. Er
sei mit der Vorgehensweise, in solch kurzer Zeit über eine so hohe Ausgabe zu
entscheiden, nicht zufrieden. In der letzten Zeit sei der Rat bezüglich hoher
Ausgaben von der Verwaltung immer vor sich her getrieben worden. Dieses könne
so nicht weiter gehen, so dass sich seine Fraktion dagegen aussprechen werde.
Herr Hartl rekapituliert, dass der Rat das Projekt
des FSV seit gut einem halben Jahr kenne. Bei der Vorstellung des Projektes
durch die Mitglieder des FSV Jever in Anwesenheit eines Vertreters des
Landkreises seien alle sehr angetan gewesen. Die Aussage von Herrn Janßen, dass
die Stadt Jever voll dahinter stehe, könne er nur insofern begleiten,
indem er dem zustimme, was der Kämmerer mittlerweile eruiert habe. Es
stünden noch viele Fragen offen. Man könne nicht einspurig sagen, dass man das
Projekt unterstütze, und nicht wissen, wie es die Stadt finanziell knebeln
werde. Im Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und
Wirtschaftsförderung seien Fragen bezüglich des Lärmschutzes, der Finanzierung
des Projektes oder der Zuschüsse von Landkreis und Sportbund aufgeworfen und
nicht beantwortet worden. Trotzdem seien 2 Fraktionen in die Öffentlichkeit
gegangen und hätten dort erklärt, dass sie dieses Projekt unterstützen. Seine
Fraktion unterstütze den Vorschlag der Kämmerei. Grundsätzlich werde das
Projekt befürwortet. Inwieweit die Stadt in der Lage sei, sich finanziell
einzubringen, sei noch zu klären. Seiner Ansicht nach müsse man hier Geduld
haben. Die Lärmproblematik sei noch zu klären und zwar durch die Erstellung von
Gutachten. Derzeit bewege man sich mit den vorhandenen Sportanlagen in der
Nachbarschaft zum Baugebiet "Am Lükenshof" hinsichtlich der
Lärmthematik hart an der Grenze. Daher stünde die Umsetzung der vom FSV
vorgestellten Planung in Frage. Aus diesem Grunde solle man sich auch in der
Öffentlichkeit mit Versprechungen zurückhalten, da man sich sonst auf einer
Schiene bewege, von der man so schnell nicht wieder herunter komme.
Herr Schönbohm unterstützt für seine Gruppe ebenfalls
die Aussagen des Kämmerers. Er betont, dass man diese Ausgabe für
wichtiger halte, als andere Millionenausgaben, die in der Vergangenheit
beschlossen worden seien.
Herr Husemann erklärt, dass die tragenden Fragen zu
dem Projekt aus seiner Fraktion gekommen seien. Insofern sei der FDP-Fraktion
wohl deutlich, dass seine Fraktion nicht himmelstürmend zu allem "Ja"
sage. Trotzdem sei der Beschlussvorschlag eindeutig der richtige. Das Konzept
werde befürwortet und andererseits vorgeschlagen, die Zeit zu nutzen, die noch
offenen Fragen zu beantworten.
Herr Janßen widerspricht Herrn Schwanzar. Die Pläne
lägen lange genug vor und seien in den Fraktionen beraten worden. Eine
billigere Alternative gebe es aus Sicht der SPD-Fraktion nicht. Sowohl der
Platz an der Schützenhofstraße als auch der an der Jahnstraße befänden sich in
einem desolaten Zustand. Davon könne man sich vor Ort überzeugen. Er
betont, dass so lange keine Beträge in den Haushalt eingestellt würden, wie die
offenen Fragen nicht geklärt seien. Die Chance, dass der Landkreis sich mit
600.000,00 Euro beteiligen wolle und dass der FSV Sportförderungsmittel
bekommen könne, sei einmalig. Daher solle man die Entscheidung nicht auf die
lange Bank schieben. Wenn die offenen Fragen geklärt seien, müsse man sofort
grünes Licht geben. Herr Janßen weist darauf hin, dass ein Teil der
getätigten Ausgaben durch die Vermarktung des Schützenhofsportplatzes als
Bauland in den nächsten Jahre refinanziert werden könne.
Sodann lässt die Vorsitzende über den Beschlussvorschlag abstimmen.