Sitzung: 14.02.2011 Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 2, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/443/2011
Beschlussvorschlag:
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Der Haushaltsentwurf 2011 wird zur Kenntnis genommen
und zur weiteren Beratung an den VA verwiesen. |
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VA Rüstmann führt in den Sachverhalt
ein. Er verweist darauf, dass mit dieser Fassung der erste komplette doppische
Haushalt vorliege. Leider habe man die Arbeiten zum Haushalt erst in der
letzten Woche abschließen können, so dass dieser dem Rat auch erst seit Donnerstag
zur Verfügung stehe. Bei den Vorarbeiten habe sich insbesondere die Ermittlung
der Abschreibungen und Sonderposten als zeitaufwendig erwiesen, da man
teilweise mit sehr alten und unvollständigen Unterlagen arbeiten müsse. Er
bitte deshalb um Verständnis für den Verzug, denke aber, dass der Haushalt
trotzdem in der vorgesehenen Zeitspanne beschlossen werden könne, denn
schließlich sei der Haushalt durch den 1. Entwurf in seinen wesentlichen Teilen
bekannt. Auch die jetzt noch vorgenommenen Änderungen seien dem Rat durch die
„Streichliste“ in weiten Teilen bekannt. Das was über den bisherigen
Kenntnisstand hinausgehe, sei in einer separaten Unterlage zusammengefasst und
dem Rat vorgelegt worden. Zudem werde er in den nachfolgenden Erläuterungen zum
Haushalt auf diese Änderungen ausführlich zu sprechen kommen.
Herr Rüstmann erläutert sodann den 2.
Haushaltsentwurf in seinen Grundzügen. Dabei nimmt er auch Bezug auf die
Anfrage des Ratsherrn Albers. Er weist darauf hin, dass die Abschreibungen für
den Kiga Sandelermöns in der Gesamtsumme berücksichtigt worden seien. Zur Frage
des Spielplatzes sei auszuführen, dass noch Spielgeräte von den im Stadtgebiet
aufgegebenen Plätzen vorhanden seien. Diese würden zu gegebener Zeit aufgebaut
werden, so dass in dieser Hinsicht keine zusätzlichen Haushaltsmittel
erforderlich seien. Unklar sei noch, ob bei einem Verkauf des Gebäudes neue
Sanitärräume für das Vereinshaus der Boßler geschaffen werden müssten. Eine
mögliche Variante sei auch ein Verkauf ohne die Sanitärräume zu einem
niedrigeren Preis. Unabhängig davon sei im investiven Bereich ein Überschuss
von 61.900 € vorhanden, so dass durchaus die Möglichkeit bestehe, zusätzliche
Maßnahmen aufzunehmen. Allerdings werde es zum Haushalt wohl noch weitere Änderungsanträge
geben, so dass hier eine gewisse Konkurrenz zu erwarten sei und letztlich eine
politische Einigung getroffen werden müsse.
Ratsherr Hartl erklärt, dass seine
Fraktion noch Beratungsbedarf zum Haushalt habe und deshalb heute noch keine
Stellungnahme abgeben werde. Im Übrigen vermisse er im Entwurf Rückstellungen
für Instandhaltungen.
Herr Jones verweist darauf, dass
Rückstellungen eine Frage der Bewertung seien. Da das Anlagevermögen in der Eröffnungsbilanz
den tatsächlichen Wert mit allen Einschränkungen widergebe, bestehe zunächst
kein Bedarf, Rückstellungen zu bilden. Erst bei einem außerordentlichen
Werteverzehr sei dieser dann gegeben.
Nach der Beantwortung weiterer Fragen
durch die Verwaltung unterstreicht der Ratsherr Hartl abschließend noch einmal
die Bedeutung der Doppik für die finanzpolitische Entwicklung der Kommunen.
Die Ratsfrau Rasenack und der Ratsherr
Schwanzar erkundigen sich unabhängig voneinander danach, ob der Ansatz für den
FSV Jever komplett herausgenommen worden sei.
Dieses wird von Seiten der Verwaltung
mit Hinweis auf die noch zu klärenden Fragen bestätigt. Im Übrigen sehe man
sich durchaus in der Lage, zu gegebener Zeit schnell zu reagieren und eine
Verpflichtungsermächtigung über einen Nachtragshaushalt zu regeln.
Ratsfrau Rasenack bittet zudem um
Auskunft, ob die 20.000 € zur Erweiterung des Spielplatzes beim Kiga Cleverns
auch die Mittel für die Herrichtung und Bestückung umfassen.
VA Rüstmann erklärt, dass diese Summe
lediglich die Mittel für den Ankauf inkl. Nebenkosten beinhalte.
Ratsherr Zillmer unterstützt im Weiteren
den Vorschlag der Verwaltung, zunächst keine Mittel für den FSV Jever
einzuplanen. Es mache aufgrund der ungeklärten Fragen keinen Sinn, sich jetzt
schon finanziell zu binden.
Ratsherr Andersen fragt vor dem
Hintergrund der Haushaltswahrheit an, wie wahrscheinlich ein Verkauf des
Kindergartens Sandelermöns sei.
VA Rüstmann erläutert, dass die
Angelegenheit im Fluss sei und es immer wieder Interessenten gebe.
Ratsfrau Rasenack erklärt für die
SPD-Fraktion, dass man sich heute der Stimme enthalten werde, da noch
Beratungsbedarf bestehe. Dieses gelte insbesondere für die Positionen
„Wirtschaftsförderung“ und „Familienförderung“.
Ratherr Hartl stellt wegen des
offensichtlich bei allen Fraktionen vorhandenen Beratungsbedarfs sodann den
Antrag, den Haushaltsentwurf ohne Beschluss- empfehlung in den VA zu geben.
Ratsherr Zillmer stellt für die
CDU-Fraktion den Antrag, in den Haushalt gedeckelte Beträge für die
Wirtschaftsförderung und die Familienförderung aufzunehmen. Dabei sollte die
Wirtschaftsförderung auf die Neugründung von Firmen und Neuschaffung von
Arbeitsplätzen beschränkt werden. Die Familienförderung sollte erst ab dem
zweiten Kind gewährt werden.
Der Ausschuss kommt überein, diesen Antrag
erst ab Beratung des Haushalts im VA zu behandeln.
VA Rüstmann weist zum Antrag der
CDU-Fraktion darauf hin, dass er wegen der Fremdmittel Bedenken habe, mit einer
von der Landkreis-Richtlinie abweichenden Regelung zu arbeiten. Allerdings sehe
er die Möglichkeit, in der Entscheidung des Einzelfalls die angeregte
Differenzierung vorzunehmen.