Sitzung: 13.09.2012 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport, Freizeit und Wirtschaftsförderung
Beschluss: Zur Kenntnis genommen.
Vorlage: BV/0202/2011-2016
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt
der Vorsitzende Herrn Frank Schnieder von der JadeBay, der vom
Verwaltungsangestellten Rüstmann gebeten worden ist, zu dem Antrag der
FDP-Fraktion Stellung zu nehmen.
Zunächst erhält der Beigeordnete
Hartl jedoch die Gelegenheit, den Antrag seiner Fraktion näher zu
begründen.
Beigeordneter Hartl erklärt, seine Fraktion habe sich
Gedanken darüber gemacht, dass die beiden städtischen Gewerbegebiete am
Tettenser Tief und am Hillernsen Hamm seit einiger Zeit relativ brach lägen.
Deshalb sollte überlegt werden, wie mit eigenen Mitteln oder mit der Hilfe
Dritter eine bessere Vermarktung erfolgen könne.
In seinem anschließenden Vortrag
erläutert Herr Schnieder den Ausschussmitgliedern zunächst die Bedeutung
und die Zielsetzungen der JadeBay sowie die allgemeinen Grundsätze für eine
Vermarktung von Gewerbeflächen. Außerdem stellt er anhand von konkreten
Beispielen dar, wie umfangreich das Gewerbeflächenangbot rund um den
JadeWeserPort sei. Insgesamt stünden im Bereich Wilhelmshaven und Friesland
sofort verfügbare Fläche zu einer Gesamtgröße von circa 290 Hektar zur
Verfügung. Herr Schnieder teilt mit, in welchen Bereichen das Interesse
auswärtiger Firmen an einer Niederlassung am größten sei.
Sodann stellt Herr Schnieder dar,
über welche Flächen die Stadt Jever verfüge und geht darauf ein, welche
Verwendung er sich hierfür vorstellen könne. Er macht darauf aufmerksam, dass
wegen der Entfernung und der allgemeinen Struktur der Stadt Jever eine
unmittelbare Vermarktung im Zusammenhang mit dem JadeWeserPort eher
unwahrscheinlich sei. Statt dessen schlägt er vor, die Flächen am Hillernsen
Hamm / Bullhamm für die Vorratshaltung bestehender Unternehmen vorzusehen. Im
Zusammenhang mit dem Gewerbegebiet „Tettenser Tief“ könne darüber nachgedacht
werden, dieses einem bestimmten Thema zu widmen, das dem bestehenden Image der
Stadt Jever dienlich sein könne. Möglich sei es, diese Flächen für Betriebe
vorzuhalten, die in den Bereichen Umwelt, Energie, bürgerfreundliche Stadt
tätig seien.
Für eine entsprechende Umsetzung
empfiehlt Herr Schnieder in einem Projekt mit der Jade Hochschule
zusammenzuarbeiten.
Im Übrigen weist er darauf hin, dass die
Stadt Jever generell ein sehr positives Image habe, sich aber deutlich besser
insbesondere auch bei den jungen Leuten vermarkten müsse. Zur Zeit entstünden
im Bereich Wilhelmshaven zahlreiche neue Arbeitsplätze. Die Beschäftigten seien
jedoch eher geneigt, sich in Wilhelmshaven oder Oldenburg anzusiedeln als nach
Jever zu ziehen. Es sei Aufgabe der Stadt, dem durch gezielte Maßnahmen
entgegen zu wirken. Er schlage vor, das Gespräch mit den Firmen zu suchen und
die Vorteile der Stadt Jever als beliebte Wohnstadt zu präsentieren.
Die gesamte Präsentation des Herrn
Schnieder ist diesem Protokoll als Anlage beigefügt.
Beigeordneter Hartl bedankt sich bei Herrn Schnieder für
die umfangreichen Informationen. Mit diesen Ausführungen habe die Stadt eine
Grundlage für die weitere Vorgehensweise, die sich erstrangig darauf
konzentrieren müsse, die Stadt Jever für potentielle NeubürgerInnen als
attraktive Wohnstadt darzustellen.
Ratsfrau Zielke erkundigt sich, welcher Zeitrahmen für
die angesprochene Zusammenarbeit mit der Jade Hochschule eingeplant werden
müsse.
Herr Schnieder erklärt, ein solches Projekt werde in
der Regel über einen Zeitraum von zwei Semestern erarbeitet, sodass konkrete
Ergebnisse circa nach einem Jahr vorliegen könnten.
Verwaltungsangestellter Rüstmann stellt abschließend fest, die
Präsentation des Herrn Schnieder habe viele wichtige Anregungen enthalten, die
nunmehr konstruktiv umgesetzt werden müssten. Im Bezug auf die Neuansiedlung
von jungen Leuten dürfe jedoch nicht außer acht gelassen werden, dass Jever
aufgrund seines kulturellen und sonstigen Angebotes nicht mit Städten wie
Oldenburg etc. konkurrieren könne. Er
gehe davon aus, dass Jever sein Hauptaugenmerk auf Familien legen müsse.
Herr Schnieder erwidert, im Hinblick auf die
Bevölkerungsstruktur sei es aber auch wichtig, junge Leute für unsere Region zu
gewinnen.
Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Schnieder
für seinen Vortrag und beendet damit die
Diskussion.
Auf Befragen des Vorsitzenden
erklärt der Beigeordnete Hartl, dass sein Antrag damit erfüllt worden
sei.