Sitzung: 25.09.2014 Rat der Stadt Jever
Beschluss: Abstimmung: mehrheitlich beschlossen:
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 6, Befangen: 1
Vorlage: BV/0688/2011-2016
Beschlussvorschlag:
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Die Stadt Jever
beabsichtigt für das Gebiet „Lohne / Schlachte / Hooksweg“ eine
städtebauliche Erneuerungsmaßnahme durchzuführen. Hierfür soll die Aufnahme in das
Städtebauförderungsprogramm - Programmkomponente „Städtebaulicher
Denkmalschutz“ beantragt werden. |
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Herr Habersetzer erklärt sich zu Beginn der Beratung
über die Tagesordnungspunkte 10 und 11 für befangen, da er Grundstücke in dem
betroffenen Bereich habe. Er werde daher nicht mit abstimmen.
Herr Schönbohm führt aus, dass seine Fraktion
grundsätzlich auch für das Sanierungsgebiet IV in seiner ursprünglichen Planung
gewesen sei. Der Ausweitung des Gebietes, insbesondere auf den Bereich der
Schlachtstraße, die bereits in einem vorherigen Sanierungsgebiet abgedeckt
gewesen sei, trage man allerdings nicht mit. Man halte die Argumente,
andernfalls vielleicht nicht in den Genuss der Fördergelder zu gelangen, für
nicht stichhaltig. Das Kostenvolumen für die Stadt steige dadurch an und das
könne man sich angesichts anderer ebenfalls wichtiger Sanierungen nicht
erlauben.
Herr Janßen teilt mit, dass seine Fraktion das
Sanierungsgebiet IV befürworte und für eine einmalige Chance halte. Auch die
SPD sei daran interessiert einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen, dennoch
seien es gerade die Investitionen, die eine Stadt wie Jever nach vorne
brächten. In dem festgelegten Bereich des Sanierungsgebietes gebe es sehr viel
Verbesserungspotential. Damit private Investoren in den Genuss der Fördergelder
kämen, müsse man dieses Sanierungsgebiet auf den Weg bringen. Insgesamt betrage
die Investitionssumme ca. 2,5 Mio Euro, bei einer 2/3 Förderung verblieben ca.
800.000,00 Euro bei der Stadt. Aber dazu müsse gesagt werden, dass es die Stadt
selbst in der Hand habe, wie viel Geld Jahr für Jahr im Haushalt dafür
bereitgestellt werde.
Frau Glaum äußert sich ebenfalls zustimmend zum
Sanierungsgebiet. Sie sei insbesondere erfreut, dass die Kampütte und die Mühle
im Sanierungsgebiet seien, da hier dringender Sanierungsbedarf bestehe. Das
Bauernhaus am Ende der Lohne, das Ensemble an der Schlachte mit 3 leerstehenden
abbruchreifen Gebäuden und die Situation der Gaststätte „Goldene Anker“ mit
umlaufendem Verkehr, seien weitere Punkte, wo dringend Handlungsbedarf bestehe.
Jever sei eine Tourismus-Stadt und es könne nicht sein, dass Gäste auf der
Hälfte der Schlachtstraße umdrehten, weil es dort unten schäbig aussehe.
Herr Hartl schließt sich den positiven
Ausführungen von seinen Vorrednern an und ergänzt, dass es jetzt nur um einen
administrativen Beschluss gehe, um die Möglichkeit zu schaffen, in das Programm
überhaupt aufgenommen zu werden. Für ihn seien die Ausführungen des
Architekten, das Gebiet auszuweiten, nachvollziehbar gewesen. Er könne sich nur
wundern, dass jahrelang der marode Zustand in Teilbereichen der Stadt
kritisiert werde und nun, wo sich die Chance biete, eventuell Fördergelder zu
bekommen, man sich dieser Möglichkeit verschließe. Wenn man in den Genuss der
Fördergelder gelange, seien weitere Beschlüsse erforderlich und man könne dann,
zu gegebener Zeit, darüber beschließen, wie viel man sich das Ganze kosten lassen
wolle. Aber darüber sei heute nicht zu befinden und lt. Aussage des Kämmerers
sei „die schwarze Null“ in nicht unerreichbarer Ferne.
Nach kurzer weiterer Diskussion lässt die Vorsitzende über den Tagesordnungspunkt abstimmen.