Sitzung: 18.03.2021 Ausschuss für Kultur, Tourismus, Freizeit, Sicherheit und Ordnung
Beschluss: Abstimmung: ohne Gegenstimme beschlossen:
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 0, Enthaltungen: 1
Vorlage: BV/1352/2016-2021
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, einen
Wettbewerb zur Reduzierung des Leerstandes in der Innenstadt Jevers, wie von der
Verwaltung vorgeschlagen, zu organisieren. Hierfür soll eine Summe in Höhe von
insgesamt 42.000 € zur Verfügung gestellt werden.
Herr Janßen leitet
ein, dass durch die Corona-Krise viele Gewerbetreibende in eine finanzielle
Schieflage geraten seien. Unabhängig davon seien die Leerstandsprobleme in
Jevers Innenstadt seit vielen Jahren bekannt und diese müssten nun endlich in
Angriff genommen werden.
Herr Schwarz trägt
aus der Beschlussvorlage vor und erläutert kurz die Idee des überregionalen
Wettbewerbs, die Teilnahmebedingungen und Auswahlkriterien sowie den Ablauf.
Den drei Gewinnern winkt jeweils ein Jahr freie Miete für die Geschäftsräume.
Gerade jungen Unternehmen solle ein Anreiz geschaffen werden, sich zu bewerben.
Ziel sei die Reduzierung des Leerstandes erstmal für ein Jahr, im Idealfall
etablieren sich die Unternehmen auch längerfristiger bzw. durch eine Sogwirkung
können weitere Leerstände behoben werden. Der Wettbewerb richte sich laut Herrn Schwarz nicht nur an Einzelhändler,
sondern sei bewusst offengehalten.
Frau Berghaus
bedankt sich bei der Verwaltung dafür, dass sie sich dem langjährigen Problem
angenommen habe. Auf den ersten Blick wirke das Konzept zwar gut
nachvollziehbar und logisch, aber ihrer Ansicht nach sei der Entwurf in ein zu
enges Korsett gepresst worden. Der Prozess brauche mehr Raum und Kreativität
und solle nicht maßgeblich von der Verwaltung bestimmt werden. Frau Berghaus wünscht sich eine
Bürgerbeteiligung, da es sich um ein gemeinschaftliches Projekt handele. Auch
Jever Aktiv müsse dabei federführend mitwirken.
Herr Werber begrüßt
ebenfalls die Initiative der Verwaltung, welche seiner Ansicht nach in die
richtige Richtung gehe. Er verweist auf das aktuelle Positionspapier des
Deutschen Städte- und Gemeindebundes von Dr. Gerd Landsberg zur Belebung der
Innenstädte. Langfristig sollten alle Innenstadtakteure, also Verwaltung,
Immobilieneigentümer, Jever Aktiv und Küstenschmiede, die Brauerei und auch die
Bürger in den Prozess mit einbezogen werden und gemeinsam an einem runden Tisch
Zukunftskonzepte für die Stärkung der Innenstadt entwickeln, so Herr Werber. Hierfür werde seine
Fraktion noch einen Vorschlag als weiterreichendes Konzept erarbeiten. Außerdem
hält Herr Werber eine bessere
Vernetzung zwischen Einzelhandel und Internet für sehr wichtig.
Herr Janßen fasst
zusammen, dass sowohl die Grünen als auch die FDP mehr Beteiligung wünschen und
dies erfordere viel Zeit. Er weist auf die Dringlichkeit hin, schnell zu
handeln. Es ginge vorerst nur um die Nutzung von drei Geschäften gemäß
Beschlussvorlage, weiterreichende Ideen müssten bitte schriftlich beantragt
werden.
Herr Eden stimmt
Herrn Janßen zu und drängt darauf, unbedingt jetzt das Konzept zu
verabschieden. Er korrigiert außerdem, dass die Küstenschmiede und Jever Aktiv
bereits im Prozess involviert seien.
Auf Nachfrage von Herrn Dirk Eden, ob die Verwaltung
schon Kontakt zu den Immobilieneigentümern aufgenommen habe, antwortet Herr Schwarz, dass im ersten Schritt
die leerstehenden Gebäude in einem Leerstandskataster erfasst worden seien und
im nächsten Schritt Kontakt zu den Eigentümern aufgenommen werde, um deren
Bereitschaft zu erfragen.
Herr Sender hält den
Wettbewerb auch für einen guten Weg, der jetzt gegangen werden müsse, da die
Zeit sonst weglaufe. In seinen Augen seien die Kosten überschaubar.
Auch Herr Janßen unterstützt das Wettbewerbskonzept. Die Pandemie sei
noch lange nicht zu Ende. Zusammen mit den benötigten 42.000 € für den
Wettbewerb habe die Stadt Jever dann bereits insgesamt 375.000 € an
freiwilligen Leistungen ausgegeben, aber außergewöhnliche Zeiten erfordern
außergewöhnliche und schnelle Hilfe, so Herr
Janßen. In seinen Augen sei es wichtig, dem Beschluss jetzt zuzustimmen,
damit der alte Rat den Wettbewerb noch auf den Weg bringen kann.
Frau Berghaus ist
mit dem Ablauf des Wettbewerbs nicht einverstanden und beantragt daher ein
Moderationsverfahren. Der Vorsitzende
lässt über diesen Antrag mit folgendem Ergebnis abstimmen:
Abstimmung: mehrheitlich
abgelehnt: Ja 1 Nein 6 Enthaltung 0
Sodann lässt der Vorsitzende über den
Beschlussvorschlag abstimmen: