Beschluss: Abstimmung: einstimmig beschlossen:

Beschlussvorschlag:

Der Lösungsansatz des Planungsbüros KBG Architekten wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Weitere Einzelheiten werden im Rahmen des kommenden Planungsprozesses vorgestellt und entschieden.

Dem Planungsbüro KBG Architekten Bagge, Grothoff, Halupzok Partnergesellschaft mbH, Zeughausstraße 70, 26121 Oldenburg, wird der Auftrag für die Objektplanung für den Umbau der Paul-Sillus-Schule zu einer dreizügigen Ganztagsschule erteilt. Der Auftragswert liegt nach Schätzung vorläufig bei 300.000,00 €.


Die Vorsitzende erteilt Herrn Rüstmann zur Einführung das Wort. Herr Rüstmann führt zu Beschlussvorlage aus und erläutert das bisher durchgeführte Verfahren. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass es heute nicht um die Vorstellung des ausgewählten Entwurfs gehe, wie es irrtümlicherweise in der Tagesordnung stehe, sondern um die Auswahl des Planungsbüros gehe. Dieses sei in einem streng reglementierten Verfahren ausgewählt worden, dass bereits abgeschlossen sei. Er geht dazu noch kurz auf die Bewertungskriterien ein. Letztendlich sei das Planungsbüro KBG Architekten aus Oldenburg ausgewählt worden. In der Beschlussvorlage sei der Name offengelassen worden, da bis zum 04.10.2022 ein Einspruchsrecht der anderen beiden beteiligten Büros bestanden habe, das aber nicht wahrgenommen worden sei.

Herr Rüstmann wiederholt, dass über das Verfahren – Verhandlungsvergabe mit Teilnahmewettbewerb – ein Architekturbüro eingekauft worden sei und kein Entwurf.

Die Vorsitzende begrüßt Herrn Halupzok und Herrn Grothoff vom Planungsbüro KBG Architekten und erteilt Herrn Halupzok das Wort. Dieser erklärt einführend, dass er heute lediglich Lösungsansätze vorstellen werde und noch keinen Entwurf.

Herr Udo Albers wirft zu den Ausführungen von Herrn Rüstmann ein, dass die Angebote u.a. nach dem Kriterium „Barrierefreiheit“ beurteilt worden seien. Seiner Ansicht nach müsse dieses Kriterium selbstverständlich sein und nicht noch extra benannt werden. Er möchte sich darauf verlassen können, dass alle gesetzlichen Standards erfüllt sind und nicht extra benannt werden müssen. Herr Rüstmann erwidert, dass die Bewertung unter Zuhilfenahme eines Anwaltsbüros abgeschlossen worden sei. Zudem gebe es verschiedene Ansätze, um eine Barrierefreiheit zu erreichen. Diese seien für jedes Büro bewertet worden und hätten nicht weit auseinander gelegen. Herr Halupzok ergänzt, dass man natürlich darauf geachtet habe, die gesetzlichen Standards, wie z.B. den Energiestandard oder auch die Barrierefreiheit einzuhalten.

Bürgermeister Albers führt aus, dass das Verfahren zur Auswahl des Planungsbüros sehr komplex gewesen sei. Die jeweiligen Eckpfeiler seien politisch abgestimmt worden, so dass man jetzt nur noch zu Kenntnis nehmen könne, was dabei herausgenkommen sei. Heute könne man zum 1. Mal einen Blick auf den vom Architekturbüro KBG erarbeiteten Lösungsansatz werfen, wobei dieser noch fortentwickelt werden können. Die Schulleitung sei bisher immer beteiligt worden und habe sich eingebracht. Der Ausschuss könne sich jetzt mit dem Lösungsansatz auseinandersetzen und dazu Kritik äußern und Anregungen geben, die von den Architekten aufgenommen werden.

Herr Halupzok stellt fest, dass sein Architekturbüro zwar den Zuschlag erhalten habe, aber heute sei der Startpunkt mit der öffentlichen Vorstellung des Lösungsansatzes, so dass die Gespräche und Diskussionen mit der Schule und der Politik beginnen können.

Anhand der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation stellt Herr Halupzok das Architekturbüro KGB und dessen Referenzen vor. Dann geht er auf das zugrundeliegende pädagogische Konzept der Paul-Sillus-Grundschule und die daraus abgeleiteten Lösungsansätze ein. Sodann zeigt er anhand eines Luftbildes und Fotos den derzeitigen Bestand und die umgebende Bebauung auf.

Das Konzept sieht den Abriss des vorhandenen Bestandsbaus, der derzeit als Lehrerzimmer verwendet wird, vor. Dann soll parallel zum jetzigen Schulgebäude ein neuer kompakter Baukörper mit vielen Räumen entstehen. Zwischen diesem Neubau und den Altbau soll als Verbindungsstück und Herz der Schule ein Gebäude mit Aula, Mensa und Eingangsbereich entstehen.

Im hinteren Bereich soll zwischen Neubau und Altbau eine Brücke entstehen, die die Obergeschosse von Alt- und Neubau verbinden und für kurze Wege sorgen soll. Der Zwischenbau zwischen dem Altgebäude und der Turnhalle, in dem sich die Umkleideräume und der Sanitärtrakt befinden, soll abgerissen werden. Direkt an die Sporthalle sollen dann ein neuer Anbau mit Umkleideräumen und Duschen entstehen.

Außerdem soll eine Neugestaltung des Schulhofs erfolgen, wobei der Baumbestand erhalten bleiben soll. Hier könne man sich von der Gestaltung her grüne Klassenzimmer vorstellen.

Anhand der Präsentation werden die Grundrisse der Neuplanung erläutert. Es ist geplant, die Mensa über eine Rampe mit dem Altbau zu verbinden. Die alte Pausenhalle soll zur neuen Lernhalle werden. Im Obergeschoss des Neubaus könnte eine Jahrgangsstufe mit 4 Klassen angesiedelt werden. Man habe sich auch Gedanken über Nutzungsmöglichkeiten der Flure gemacht, die auch von Lerngruppen genutzt werden können. Um dafür eine bessere Kontrollmöglichkeit für Lehrkräfte zu schaffen, sollen Glaswände vorgesehen werden. Es seien nun auch mehrere Sanitärtrakte vorgesehen. Bisher habe es nur einen gegeben, was unbefriedigend sei. Als Außenmaterial seien Klinker vorgesehen.

Abschließend erklärt Herr Halupzok, dass sich sein Büro darauf freue, den Neubau gemeinsam mit der Stadt Jever zu entwickeln.

Herr Ultsch wirft die Frage auf, wie man von der Aula/Mensa zum Schulhof gelangen könne und ob ein Windfang vorgesehen sei. Herr Halupzok zeigt den Zugang anhand der Präsentation auf. Er bestätigt, dass man sich dieses auch schon überlegt habe. Herr Ultsch präzisiert seine Bedenken. Er befürchte, dass ohne Windfang viel Schmutz in die Schule getragen werden und Wärme entweichen könnte. Dieses gelte auch für alle anderen Zugänge, außer dem Haupteingang. Herr Halupzok weist darauf hin, dass es sich um ein grobes Konzept handele; er diese Anregung aber gerne aufnehme.

Frau Weil bewertet die Glaswände grundsätzlich positiv, sieht aber, wenn Kinder raufen, eine Verletzungsgefahr. Herr Halupzok teilte diese Ansicht nicht, da sich bereits seit dem letzten Umbau größere Glasflächen im Altbau befinden und dort nichts passiert sei. Außerdem werde Sicherheitsglas Verwendung finden.

Herr Udo Albers merkt an, dass man auf der Visualisierung der Mensa/Aula keine Mensatische sehen könne und erkundigt sich nach dem Grund. Herr Halupzok erklärt, dass damit eine Situation dargestellt werden solle, dass hier auch eine Veranstaltung stattfinden könne. Es solle sich schließlich um einen Raum für den alltäglichen Gebrauch handeln. Herr Albers hakt nach, dass 12 Tische für die gesamte Mensa wohl kaum ausreichen dürften. Bürgermeister Albers erwidert, dass ein wichtiger Baustein sei, dass dieser Raum nicht nur als Mensa genutzt werden solle sondern hier viele Nutzungen möglich sein sollen. Er erinnert daran, dass man am Anfang der Planungen stehe, so dass noch nicht alles zu Ende gedacht sei. Es gehe um eine erste Gestaltungsidee, die mit der Schule bereits abgestimmt sei. Herr Udo Albers erklärt, dass es ihm um die Beantwortung einer Verständnisfrage gehe. Ihm gehe es darum, ob der Raum ausreichend groß für eine Mensa sei und ob gewährleistet sei, dass Tische und Stühle bei anderen Nutzungen an anderer Stelle verstaut werden können. Herr Halupzok erwidert, dass es eine gesonderte Räumlichkeit für die Lagerung der für 120 Kinder erforderlichen Tische und Stühle gebe.

Herr de Neidels merkt an, dass die Turnhalle nicht nur von der Schule, sondern auch von vielen Vereinen genutzt werde. Dieses möge bei den Planungen berücksichtigt werden. Außerdem störe ihn, dass nur 16 Fahrradständer vor der Schule vorgesehen seien. Es sollten deutlich mehr sein und diese mit einem Dach versehen werden. Dort wo die Stellplätze zwischen Altbau und Sporthalle entstehen sollen, könnten diese Fahrradständer angeordnet werden. Zudem solle man das Schulumfeld bedacht werden. Hier sei für ihn das Stichwort „Elterntaxis“ von Wichtigkeit. Bürgermeister Albers erwidert, dass die Planung für die Verkehrsorganisation vor der Schule aufgeschoben worden sei, bis klar sei, wie das Schulleben in der neuen Schule organisiert wird. Das Thema „Anfahren von allen Seiten“ solle bestmöglich organisiert werden.

Herr Harjes bedankt sich für dieses erste Konzept. Dieses stelle eine Basis dar, mit der man gut arbeiten könne. Er erinnert daran, dass man im Vorfeld bereits eine Musterschule mit Multifunktionsraum besucht habe. Die geplante Mensa/Aula sei aus seiner Sicht der richtige Weg.

Frau Bunjes begrüßt diese gute grobe Planung. Diese gefalle ihr gut und sei an die Umgebung angepasst.

Herr Berger wirbt bezüglich der Plätze vor der Schule dafür, den Zugang von Mozartstraße so zu beplanen, dass dort keine Eltern anfahren dürfen. Dieses sei aus seiner Sicht nicht notwendig.

Herr Ultsch regt an, die Dachkonstruktion des neuen Gebäudes konstruktiv in der Art vorzusehen, dass man darauf sowohl Photovoltaik- als auch Miniwindkraftanlagen installieren könne. Außerdem solle man bei den geplanten Glasfenstern darauf achten, dass nicht Sichtachsen von Klassenraum zu Klassenraum entstehen. Die Vorsitzende wirft ein, dass die Lehrer dies mit den Architekten abstimmen werden. 

Frau Thomßen lobt das Konzept. Hierbei werde das alte Gebäude erhalten und gut mit einbezogen. Bei der Verwendung von Klinkern gibt sie zu bedenken, dass auch eine Mischung von Klinkern und Putz, wie beispielsweise beim Mariengymnasium, gut aussehen würde.

Herr Theemann weist darauf hin, dass man es hier mit unterschiedlichen Bausubstanzen hinsichtlich des Neubaus und des Erweiterungsbaus zu tun haben werde und erkundigt sich nach den Risiken, mit den man rechnen müsse. Herr Halupzok erwidert, dass dieses Thema einer sorgfältigen Planung bedürfe und eine konkrete Klärung noch erfolgen müsse. Dieses gehöre aber zum täglichen Geschäft eines Architekturbüros. Es seien die Anschlusspunkte zwischen alt und neu, wo man mit der Gründung besonders aufpassen müsse.

Herr Rüstmann erkundigt sich nach der Dauer der Planungsphase. Hierzu erklärt Herr Grothoff, dass er mit einer Dauer von 1 Jahr rechne. Zum Starttermin benötige man die Mitarbeit von Statiker und Fachbüros, mit denen man den Plan erarbeitet. Für die Planungsphase solle man sich immer viel Zeit nehmen, denn was in kurzer Zeit schlecht geplant werde, werde am Ende immer teurer. Zum Starttermin werde ein konkret mit den beteiligten Fachbüros abgestimmter Zeitplan vorgelegt.

Herr Udo Albers führt aus, dass man aufgrund der längeren Planungsphase dazu kommen könne, antizyklisch zu investieren. Bezüglich einzubauender Lüftungsanlagen erkundigt er sich, ob es dazu gesetzliche Vorgaben gebe. Herr Halupzok antwortet, dass man sich bei dieser groben Planung darüber noch keine Gedanken gemacht habe. Man werde aber mit den Fachplanern eine optimale Gebäudeausstattung erarbeiten. Auf weitere Anfrage erklärt er, dass in Schulen in der Regel stationäre Belüftungsanlagen Verwendung finden; er gehe von aus, dass man eine zentrale Lüftungsanlage einbauen werde.

Die Vorsitzende weist darauf hin, dass einzelne Planungsschritte in diesem Ausschuss vorgestellt werden. Dann könnten weitere Anregungen erfolgen. Herr Rüstmann ergänzt, dass man gute Fachplaner in Anspruch nehmen werde. Dabei werde es aber immer darum gehen, wieviel Geld man in die Hand nehmen wolle.

Bürgermeister Albers erklärt, dass er aus dem Meinungsbild entnommen habe, dass das vorgestellte Lösungskonzept viel Zustimmung gefunden habe. Er sei froh, wenn nun der Startschuss falle, da es sich seiner Ansicht nach um eine Megaprojekt für die Stadt Jever handele. Der Neubau im laufenden Schulbetrieb stelle aber eine Herausforderung dar. Eventuell habe die Stadt Jever das Glück, antizyklisch tätig zu werden und von niedrigeren Baukosten zu profitieren.

Herr de Neidels erkundigt sich nach dem weiteren Procedere. Heute sei die Vorstellung in gemeinsamer Sitzung erfolgt. Solle dieses künftig auch so sein oder werde das Thema nur im Bau- und Planungsausschuss behandelt. Bürgermeister Albers führt aus, dass eine Behandlung der Erweiterung, Umbau und Sanierung der Paul-Sillus-Grundschule nur im Bau- und Planungsausschuss als zuständigen Fachausschuss erfolgen werde. Die Mitglieder des Schulausschusses hätten die Möglichkeit, als Gäste daran teilzunehmen. Die Vorsitzende weist darauf hin, dass die Ausschussmitglieder ihre jeweiligen Fraktionen informieren können.

Die Vorsitzende lässt die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses über die vervollständigte Beschlussempfehlung abstimmen.

Abstimmung: einstimmig beschlossen.

Danach lässt die Vorsitzende die Mitglieder des Schulausschuss über die vervollständigte Beschlussempfehlung abstimmen: